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Geldfluss und Lebensfluss – dein Kontoauszug als Kompass deines Lebens

Kontoauszug

Die allermeisten von uns haben eins – ein Konto. Und ob wir wollen oder nicht, darauf ist ziemlich viel nachvollziehbar. Alles was wir kaufen, bestellen, buchen oder einfach bezahlen ist dort dein säuberlich aufgelistet. Es ist, als würde jemand ganz heimlich und sehr genau unser Leben protokollieren. Und am Ende bekommst du dein ganz eigenes Protokoll – deinen Kontoauszug.

Das Leben, was in deiner Facebook-Timeline oder auf Instagram stattfindet ist das, was du gerne anderen erzählst. Es ist das selbst gebaute Luftschloss, was wir anderen gern zeigen. Und das ist ok, niemand redet gern über Apothekenrechnungen wegen Pilzinfektion oder die Überweisung ans Ordnungsamt wegen Falschparken. Der Kontoauszug ist die mittelmäßig renovierte 2-Raum-Wohnung, in der wir tatsächlich leben.

Was kann dein Kontoauszug dir sagen?

Deswegen ist es auch ok, dass wir unseren Kontoauszug nicht gerne rumzeigen. Er zeigt die graue Realität. Umso wichtiger ist es aber, dass wir ihn von Zeit zu Zeit selbst mal anschauen. Es gibt einen einfachen Test:

Wenn dich jemand noch nie getroffen hat, und zufällig deinen Kontoauszug findet, was würde er denken? Was für ein Bild zeichnet er von dir? Und magst du dieses Bild? Denn es ist immer deins, ob du willst oder nicht.

Das erste Mal in dieser Deutlichkeit bewusst geworden ist mir das nach einem Todesfall in der Familie im vergangenen Jahr. Ich habe mich um den ganzen Papierkram gekümmert und dabei unter anderem die Kontoauszüge des Verstorbenen in der Hand gehabt. Und mir ist aufgefallen, wie gut dieses Dokument sein Leben beschreibt – mit allen positiven, aber auch mit allen negativen Bestandteilen.

Seitdem lautet die Frage für mich sehr oft: Wie soll mein Kontoauszug aussehen, wenn ich eines Tages sterbe? Basiert er auf einer Überweisung Anfang des Monats, für die ich viel zu viel Zeit auf Arbeit verbraucht habe? Damit dann Stück für Stück jede Menge Versicherungen, Netto-Einkäufe, Zalando-Rechnungen, Zeitschriftenabos und Fitnessstudio-Beiträge die verfügbare Summe minimieren? Wissentlich, dass ich im Moment kaum Zeitschriften lese und auch nicht ins Fitnesstudio gehe? Oder wünsche ich mir, dass mein Kontoauszug genauso vor Leben sprüht wie ich es eigentlich auch will? Frei von Angst (zu viele Versicherungen) und Verpflichtungen (Kantinenessen auf Arbeit, was ich nicht genieße)? Und voller Dinge, die mich zum Schmunzeln bringen, weil die Erinnerungen daran so schön sind?

Eine Übung die ich kürzlich zu einem anderen Thema in einem Seminar gelernt habe, passt sehr gut dazu. Von den Dingen, die da auf unsere Kontoauszug stehen: Was schenkt uns Kraft und was nimmt uns Kraft? Meine Wohnung (Miete) gibt mir viel Kraft, sie ist mein Nest, mein Fuchsbau, mein Rückzugsort. Andere Dinge – beispielsweise die GEZ – nehmen mir Kraft, weil sie mich ohnmächtig zurücklassen (ich habe keinen Fernseher und schaue auch extrem selten online). Das kann für jeden sehr individuell sein, ist aber eine schöne Übung um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Natürlich können wir nicht alles an unserem Kontoauszug beeinflussen. Die Stromrechnung muss nunmal bezahlt werden, auch wenn das kein gefiltertes Instagram-Bild wert ist. Aber die Stromrechnung gehört zu mir und meiner Realität. Ich kann sie bezahlen, und auch das ist ein Grund, warum man stolz auf etwas sein kann 🙂

Also wähle ich den „lebendigen“ Kontoauszug. Essen gehen, klettern gehen, Stadtgarten-Beitrag, Kino, Konzerte, ein Fotokurs den ich schon lange machen will – und Reisen. Dieser Blog. Und so vieles mehr. Und ich weiß, dass mein Kontoauszug ein unbarmherziger Genosse ist, der mir immer wieder den Spiegel vorhalten wird. Dafür bin ich dankbar.

So what?

Wenn du ganz nüchtern deinen Kontoauszug anschaust, was denkst du über dich? Und darüber, wie du lebst? Ist dieses Lebensprotokoll wirklich dein ganz eigenes? Ist es so, wie du es haben möchtest?

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Ich bin Luise und Bloggerin aus Leidenschaft. Ich liebe Fahrrad fahren und Mittagsschlaf. Ich lebe für Liebe, Wärme, Licht und Farben. Und dafür, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Es ist meine tiefste Überzeugung, dass mit ein bisschen mehr Selbstliebe in jedem von uns die Welt ein noch schönerer Ort wird. Also, lasst uns anfangen :)

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