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Snoo Smart Sleeper Babybett im Praxistest: zwischen Instagram und Realität

Snoo

Erfahrungsbericht: Das Snoo Smart Sleeper Babybett im Praxistest

Die Entscheidung für ein zweites Kind fiel bei uns auch mit der inneren Erlaubnis, uns mehr zu „erlauben“. Alles was hilft (und nicht schadet) ist in Maßen erlaubt. Bei unserem großen Sohn waren wir noch sehr dogmatisch und hatten eben keine Federwiege, keine Wippe, keinen Schnuller und auch sonst nichts, was nur ansatzweise in Diskussion ist. Und die erste Zeit mit ihm war für uns relativ fordernd. Kleiner Disclaimer: wir haben mit unserer jüngeren Tochter natürlich ein Anfängerbaby bekommen und hätten uns gar nicht so viele Gedanken machen müssen.

Auf der Suche nach entspannteren Anfängen standen wir vor der Frage, ob das Snoo Babybett die erhoffte Hilfe und sein Geld wert ist. Diese Erfahrung möchten wir mit euch teilen.

Was ist das Snoo Babybett?

Das Snoo Smart Sleeper ist ein Babybett, was von einem amerikanischen Kinderarzt entwickelt wurde. Es simuliert den mütterlichen Bauch durch Enge (Pucksäcke), Geräusche (White Noises) und Bewegung (horizontales Schaukeln), was stufenweise mehr wird, wenn das Baby weint. Ziel ist es, dass die Babys ruhig und lang schlafen.

1. Design und Qualität:

Das Snoo Babybett ist einfach hübsch, soviel ist klar. Die klaren Linien und die hochwertigen Materialien verliehen dem Kinderzimmer einen gewissen Instagram-Glanz. Das Bett selbst sowie das Zubehör wirkt hochwertig und sehr durchdacht, da kann man absolut nicht meckern.

2. Montage und Aufbau:

Der Aufbau des Snoo Babybetts ist überraschend einfach und unkompliziert. Die beiliegende Anleitung ist verständlich, die Verpackung praktisch für Aufbewahrung oder Versand.

3. Funktionalität:

Wir haben die App-Funktion des Bettes nie benutzt (jaja… Strahlung – keiner weiß ob da nicht vielleicht doch was dran ist), sondern das Bett nur über den Knopf gesteuert, der direkt am Bett ist. Dort schaltet man es eigentlich nur ein, das „hochschalten“ macht das Bett von selbst, wenn das Baby weint. Das geht im Übrigen nur, wenn die Schlafsäcke an den dafür vorgesehenen Bügel auch eingehakt sind. Anfangs dachte ich, unser Bett sei kaputt, weil ich es erstmal ohne Baby probieren wollte und das nicht gleich verstanden habe.

Die Pucksäcke sind relativ dünn, da mussten wir unser Baby auf jeden Fall unten drunter relativ dick anziehen, sonst wäre es zu kalt gewesen. Das führte bei uns schnell dazu, dass die Größe S der Pucksäcke gar nicht mehr passte.

Die White Noises die das Bett von sich gibt sind überraschend laut, aber das ist es im Mama-Bauch ja auch. Man kann sie nicht abstellen, weswegen es – für uns – unmöglich war, neben dem eingeschalteten Bett selbst zu schlafen. Und in einem anderen Zimmer zu schlafen kam für uns nicht in Frage.

Das Bett dreht relativ schnell in den Stufen hoch, wenn das Baby weint (wobei wir das auch immer relativ schnell unterbrochen haben, wenn unsere Tochter zu sehr geweint hat) – dieser Vorgang ist eher nichts für sensible Eltern. Wenn Stufe 5 erreicht ist und das Baby immernoch Geräusche macht, hört das Bett auch auf und man soll sein Baby rausnehmen. Das passiert im Übrigen aber auch, wenn das Baby nur „erzählt“ und nicht weint. Ist ja aber auch richtig so.

Die Bewegung ist auf der niedrigsten Stufe noch ganz schön, umso höher das Bett dreht, umso stärker wird das Baby bewegt und wackelt dann mit dem Kopf ganz schön rum, auch das war für uns sehr gewöhnungsbedürftig.

4. Einschlafen? Nix da:

Unsere Tochter ist die ersten 4-6 Wochen in diesem Bett gut eingeschlafen, aber sehr bald nicht mehr. Das ist auch der Hauptgrund, warum wir das Bett nicht wieder kaufen würden – es hat bei uns einfach nicht funktioniert. Und das bei einem Baby, was sonst (getragen oder gestillt) sehr entspannt überall eingeschlafen ist.

5. Mama- und Papa-Gefühl, wenn das Baby drin liegt:

Das Setting des Snoo, ein gepucktes Baby in weiß-steriler Umgebung mit elektronischer Schaukelbewegung hinterließ bei uns von Anfang an ein befremdliches Gefühl. Und geht auch nicht weg 😀

Wir haben unsere Tochter meistens maximal einmal am Tag reingelegt, wenn wir gerade mal die Hände frei brauchten für unseren großen Sohn und auch nie sonderlich lange. Natürlich könnte man vermuten, dass sie sich vielleicht auch deswegen schnell „entwöhnt“ hat, das glauben wir aber eher nicht.

Wir haben sie oft einen Moment liegen lassen, wenn sie ruhig war und nur geguckt hat, es braucht ja auch einfach Zeit zum einschlafen. Sobald sie stärker gemeckert hat, haben wir sie aber rausgenommen. Da sind amerikanische Eltern vielleicht einfach etwas härter im Nehmen als wir.

Zur Art, wie wir (gerne) Eltern sind, haben wir hier einen Erfahrungsbericht zur „Schule für bewusste Elternschaft“ Transparents verfasst.

6. Preis-Leistungs-Verhältnis:

Das Bett ist extrem teuer, das kann man nicht anders sagen. UVP liegt bei knapp 1.400€ nur fürs Bett, da kommt das Zubehör noch hinzu. Wir haben das Bett zum Black Friday gekauft (und es gibt auch sonst immer wieder ziemlich gute Aktionen – nie zum vollen Preis kaufen!!) und samt Zubehör ca. 850€ bezahlt.

Wir dachten, bei einem so hohen Rabatt können wir es sicher fast ohne Verlust weiterverkaufen und waren auch deswegen bereit es auszuprobieren. Die Rechnung ist leider nicht ganz aufgegangen (was nicht so schlimm war), wir haben noch reichlich 500€ dafür bekommen.

Das ist insgesamt einfach sehr viel Geld für ein Babybett. Im Nachhinein würden wir sagen zu viel, da es bei uns einfach nicht den Nutzen hatte, den es hätte haben sollen beziehungsweise wir uns emotional nie so richtig auf das Bett einlassen konnten. Wir verstehen aber, wenn es Eltern gibt die verzweifelt sind und aus der Not heraus so ein Bett kaufen.

7. Alternative – die Federwiege!

Eine Federwiege aus dem Freundeskreis erwies sich als bessere Alternative. Gemütlicher, mit Auf- und Abwärtsbewegung, und unsere Tochter schlief darin deutlich länger entspannt.

Auch die Federwiege haben wir mit Bedacht eingesetzt, aber beim zweiten Kind ist es einfach praktisch, einen Ort zum zügigen Ablegen zu haben, wenn das Baby gerade müde ist oder einfach kurz Beruhigung braucht, während Mama oder Papa den Großen beispielsweise für den Kindergarten anziehen. Mit circa 6 Monaten war aber auch die Federwiegen-Zeit bei uns vorbei.

Federwiege

Wir haben die Nonomo Federwiege mit dem Swing2Sleep Motor.

Fazit:

Wir würden das Snoo Smart Sleeper Babybett nicht nochmal kaufen. Es passt einfach nicht zu uns als Familie und hat auch einfach nicht funktioniert. Einen Versuch war es aber wert und letztlich ist es für uns gut, es ausprobiert zu haben.

Was denkst du darüber? Überlegt ihr auch, ein Snoo oder eine Federwiege zu kaufen? Oder habt ihr es vielleicht schon? Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung, entweder in den Kommentaren oder an luise@zeitgeistich.de! Und wenn du den Artikel magst – spread the love and share the happiness (auf Facebook, X, Instagram, Pinterest oder wo du sonst bist). Ich danke dir von Herzen.

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