Wir sind auf eine „Testfahrt“ losgefahren als unser Sohn 9 Wochen alt war. Und wir werden zurück sein, wenn er 8 Monate alt ist. Als wir diesen Artikel geschrieben haben, war er 6 Monate. Wie es uns ergangen ist, was sich für uns mit Baby und Hund im Wohnmobil bewährt hat und welche Gedanken man sich nicht machen braucht findet ihr in diesem Artikel.
Dass wir so zeitig losfahren konnten haben wir mit Sicherheit auch einer sehr schönen Geburt im Geburtshaus zu verdanken, die vollständig ohne Interventionen oder Komplikationen verlief. Wäre das anders geworden, wären wir auch einfach ein paar Wochen oder Monate später losgefahren.
Auch mit Hund unterwegs sein hat einige Implikationen. Den Teil findet ihr ganz unten, weil er doch etwas einfacher ist 😀
Wir sind mit einem Grand California 600 unterwegs – mehr zum Auto findet ihr hier.
Wir haben versucht, unsere Erfahrungen ein bisschen nach „Themenbereichen“ zu gliedern:
Grundsätzliches zum Reisen mit Baby im Wohnmobil
Grundsätzlich kann man sagen, dass das Wohnmobil mit Baby (für uns) eine sehr schöne und relativ entspannte Zeit zusammen ermöglicht hat. Es ist alles super nah beieinander. Man kann kochen, während der Kleine hinten auf dem Bett liegt, fix auf Toilette gehen, weil die Badtür das Bett komplett abschließt, wenn man sie offen lässt. Das Wickelzeug ist immer in Griffweite, man muss ihn nicht ständig von A nach B tragen. Insgesamt also ist es einfach sehr praktisch für die Eltern.
Und auch für das Baby ist ein ganz entscheidender Vorteil, dass innen immer alles gleich aussieht. Es gibt quasi nur einen Raum, den es kennt und in dem es sich sicher fühlt. Der Ort an dem gestillt, gewickelt und geschlafen wird ist alles ein Platz. Für das Kind ist es einfach alles sehr überschaubar und berechenbar.
Sicher wird es auch einen „Entspannte Eltern – entspanntes Kind“-Zusammenhang geben. Das haben wir nicht zuletzt daran gemerkt, dass Oskar seit der 2. Nacht im Wohnmobil bis auf eine einzige Ausnahme immer „durchgeschlafen“ hat. Durchgeschlafen bedeutet bei uns, dass er außer zum Trinken nicht richtig wach wird bzw. nach dem Stillen immer gleich weiterschläft. Aber dazu unten mehr.
Und: Routine und Gewohnheit ist alles. In Norwegen erinnere ich mich an die meisten Tage, an denen wir erst 12 oder 14 Uhr loskamen, weil wir einfach nicht eher fertig wurden. Mittlerweile können wir – wenn wir wollen – halbwegs stressfrei um 08:30 Uhr in Oskars erster Schlafphase losfahren. Dazwischen liegen aber auch 3 Monate „üben“.
Baby im Wohnmobil wickeln
Wickeln ist bei uns sogar einfacher als zu Hause. Alles ist in Griffweite – neue Klamotten und Windeln für Oskar, der Wasserhahn direkt neben dem Bett, und das Wetbag für die benutzten Windeln. Zu Hause haben wir kein Wasser in direkter Umgebung der Wickelkommode, da wir aus Platzgründen im Wohnzimmer wickeln (müssen).
Es gibt eine kleine Wickel- und Spielzeugkiste (ein alter Schuhkarton) hinten auf dem Bett, in der wir immer alle Dinge griffbereit haben. Darin befinden sich:
- Eine wasserdichte Wickelunterlage. Darauf legen wir immer noch ein Moltontuch, also eigentlich wie zu Hause.
- Eine kleine Plastikdose mit einem feuchten Waschlappen. Den wechseln wir mindestens einmal am Tag oder nach Notwendigkeit und waschen die Dose immermal aus.
- Ein Abhaltetuch (=Spuckituch, die offizielle Bezeichnung ist glaube ich Musselintuch). Das wickeln wir dem Kleinen um den Po, wenn die Windel ab ist, damit er noch machen kann was zu machen ist. Alternativ ginge hier sicher auch ein Abhaltetöpfchen, für uns ist es so aber entspannter.
- Vorbereitete Stoffwindeln (da könnten alternativ auch Wegwerfwindeln drin liegen wer das lieber mag) – da nutzen wir das System der Windelmanufaktur
Mehr braucht es eigentlich nicht zum Wickeln mit Baby im Wohnmobil. Die benutzten Windeln und Abhaltetücher schmeißen wir einfach in ein Wetbag, was am Bettgestell baumelt. So kommen wir auch da immer gut ran. Wir haben dank Stoffwindeln wenig Thema mit roten Stellen im Windelbereich. Und falls es doch mal notwendig ist, gibt es in Oskars Klamotten-Schublade eine kleine Tube mit Windelbalsam der Bahnhofsapotheke. Bei uns sind die 15ml noch nichtmal zur Hälfte alle und Oskar ist mittlerweile über 6 Monate.
Um ihn nötigenfalls nachts zu wickeln (wenn er körperlich doll unruhig ist oder mit dem Kopf wackelt ist meistens die Buchse voll oder zu warm/zu kalt) haben wir eine kleine Leucht-Sonne als Nachtlicht*, die vom Sonnenlicht aufgeladen werden kann. Die nutzen wir in ihrer dunkelsten Einstellung, weil alle Lichter im Wohnmobil selbst auf der niedrigsten Dimm-Stufe immernoch zu hell sind und sowohl wir als auch Oskar davon zu wach werden. Die Sonne war ein Geschenk, was sich sehr bewährt hat. Auch zum Stillen ist ein kleines Licht nachts manchmal praktisch.
Wäsche (und Windeln) waschen unterwegs
Wir Stoffwindeln gerne unterwegs und sind da auch durchaus zu etwas Mehraufwand bereit. Waschen war in Norwegen tatsächlich gar kein Thema, zum Teil sogar kostenlos. In Italien ist es gerade – auch wegen Corona – nicht ganz so einfach und teurer, geht aber auch.
Christian hat für die 2. Reise nach Italien eine Trockenkonstruktion gebaut. Wir haben in Norwegen zwar überall Wäschetrockner gefunden, die haben aber die Wäsche oft nicht komplett trocken bekommen. Und da es irgendwann keine Freude mehr war, die halbnassen Sachen im Auto zu verteilen, haben wir jetzt diese Lösung. Die kann man natürlich auch für unsere Wäsche verwenden.
Wäsche waschen für den Sohnemann müssen wir nicht so oft. Wir haben Wolle-Seide Bodies von Hessnatur*, die muss man eigentlich nur lüften. In der ganzen Zeit haben wir bisher zweimal Handwäsche gemacht und dafür extra Wollwaschmittel dabei.
Bei Oskars Schlafsäcken verhält sich das im Übrigen genauso – einer aus Baumwolle für wärmere Nächte, der andere aus Schurwolle für die kalten Lofoten-Nächte. Beide auch von Hessnatur*.
Stillen unterwegs
Tagsüber stillen ist ziemlich entspannt, da wir ein festes Bett haben was nicht auf- und abgebaut wird. Das ist mit Baby im Wohnmobil extrem viel wert. Oskar und Luise haben anfangs im Sitzen hinten gestillt, mittlerweile aber fast nur noch im Liegen weil der Kleine dann nach dem Stillen einfach weiterschläft und man ihn nicht ablegen muss. Auch wenn es massiv viel Platz wegnimmt, kann sich Luise stillen ohne Stillkissen* nicht mehr vorstellen. Tatsächlich vor allem nachts.
Tagsüber unterwegs geht stillen mittlerweile nur noch so mäßig, da Oskar einfach viel zu schnell von allem abgelenkt ist. Am besten geht es noch, wenn er gerade erst aufgewacht ist. Das war aber bisher auch noch nie ein Problem, da wir meistens nicht länger als 5-6 Stunden vom Auto weg sind und das ein Zeitraum ist, in dem er auch mal mit Mini-Portionen klarkommt.
Nachts geht wie gesagt für Luise nur mit Stillkissen, dann kann sie auch ganz wunderbar einschlafen. Eine Freundin gab ihr noch einen Tipp, damit man das Baby nicht ständig von links nach rechts umparken muss (was mindestens sich selbst hinsetzen bedeutet und das geht ja je nach Bett auch gar nicht in allen Wohnmobilen). Man kann tatsächlich mit ein bisschen Übung mit beiden Seiten stillen, wenn das Baby auf einer Seite bleibt, indem man sich einfach entsprechend rüberlehnt. Luise hat darauf optimiert, das Einschlafstillen zum Beispiel links zu machen, dann kann Oskar seine 1-2 Mal rechts stillen und dann wird halt rübergelehnt. Geht alles.
Spielzeug?
Wir haben zur Geburt natürlich einiges an Spielzeug bekommen und auch mitgenommen. Ein Kuscheltier, eine Spieluhr, ein knisterndes Etwas an einem Holzring, einen Beißring und einige Greiflinge sowie einen Ball mit Glocke darin. Und sicher noch einiges mehr, was ich gerade vergessen habe. Das ist vor allem während der Fahrt praktisch, wenn Oskar eigentlich keine Lust mehr hat, wir aber in 5 Minuten da sind. Dann lässt er sich mit diesen Dingen noch kurz ablenken.
Und ja, hier und da geben wir ihm auch Spielzeug (oder er räumt die Kiste aus), aber eigentlich hätte es davon nicht so viel gebraucht. Er liebt die Tupperdose, in der der Wickel-Waschlappen drin ist, das Stillkissen (kann man sich ganz toll reinkullern oder aufs Gesicht legen), Papas kleines, blaues Kopfkissen oder unsere rote und grüne Trinkflasche. Auch Besteck und Geschirr stehen hoch im Kurs (und sind BPA- und Melaminfrei). Und seit neuestem: die Wickelkiste ausräumen! 😀
„Baby-Aufbewahrung“ im Auto und unterwegs
Worüber vor allem Luise sich echt Gedanken gemacht hat ist, wo wir das Baby denn „hintun“? Wir hatten eine Wippe gekauft – und dazu von unserer Hebamme eine deutliche Ansage bekommen 😀 Deswegen ist die nicht mitgekommen. Das war auch gut so, die hätten wir sowieso nicht gebraucht
Drinnen
Oskar liegt eigentlich immer auf dem Bett. Fertig. Hier kann er (mittlerweile) rumkullern, spielen, wir wickeln und stillen ihn hier. Wenn wir essen sitzt meistens einer von uns mit ihm hinten auf dem Bett, der andere sitzt auf dem gedrehten Beifahrersitz vorne. Wir passen auch alle drei hinten aufs Bett, das wird aber ziemlich knapp. Machen wir aber auch manchmal. Wir haben den Vorteil, dass unser Auto ein Dachfenster über dem Bett hat (und 2 kleine Fenster nach hinten). Das findet Oskar ziemlich großartig, weil er – wie fast alle Babys – Licht- und Schattenspiele mag.
Wenn wir Lust haben nehmen wir ihn auch manchmal einfach auf dem Arm mit nach vorne auf einen der Sitze, da kann er noch mehr sehen.
Mahlzeiten sind im Wohnmobil auf jeden Fall deutlich entspannter geworden als sie es zu Hause waren. Keiner muss in die Küche laufen, das Kind im Newborn-Einsatz anschnallen, dann das warme Essen holen, sowas. Für die meisten Dinge muss man hier noch nicht einmal aufstehen 😀
Draußen & unterwegs
Draußen haben wir Oskar anfangs in seinen Kinderwagen gelegt, wenn wir irgendwo sitzen wollten. Das hat er aber nur ausnahmsweise länger mitgemacht und fand er immer schnell doof. Was gut geht, ist eine Picknickdecke (oder die Yogamatte) mit rauszunehmen. Kind warm anziehen, irgendwie was Schattiges suchen oder bauen, Kind draufpacken, fertig. Am Anfang (bei uns so bis 3 oder 4 Monate) haben wir noch ein Stillkissen um Oskar gelegt, damit er eine Begrenzung und Wind-Schutz hat. Da hat er eine Menge zu gucken und wir können meistens in Ruhe essen.
Wenn wir unterwegs sind, haben wir ihn eigentlich fast immer in der Ergobaby Trage* (Christian) oder im Didymos Tragetuch* (Luise). Mit Kinderwagen unterwegs… erinnere ich mich nicht dran 😀 Wir hatten den Kinderwagen ja sowieso mit, weil unser Autositz gleichzeitig ein Teil des Kinderwagens war. Am ehesten haben wir den anfangs noch benutzt, um draußen auf Tisch-Höhe zu essen, unterwegs aber nicht. Mit Trage oder Tuch kann man zum einen bisschen wandern, Städte angucken und diese Dinge. Oder auch nur am Stellplatz rumlaufen, Sprachnachrichten beantworten, telefonieren, italienisch lernen (Luise), Reiseplanung machen oder was einem sonst noch so einfällt. Insbesondere in Norwegen haben wir das sehr viel gemacht, da wir oft alleine an ziemlich schönen Stellen standen und es auch einfach lange hell war.
Ein guter Tipp zum draußen Tragen wenn es kälter ist, ist die Kumja („Komm unter meine Jacke“), die es bei Mama Motion gibt. Wir haben beide eine und hätten uns Reisen ohne diese Möglichkeit nicht vorstellen können.
Schlafen mit Baby im Wohnmobil
Gemeinsames schlafen nachts
Schlafen ist vor allem eins: eng. Wir schlafen zu dritt auf dem 1,35m schmalen Querbett. Das ist jetzt nicht sooo breit 😀 Vor allem weil wir nicht einkalkuliert hatten, dass der kleine Mann ungefähr einen halben Meter braucht, weil Babys nunmal oft mit komplett ausgestreckten Ärmchen schlafen 😀 Er schläft in seinem Schlafsack* zwischen uns.
Insbesondere Christian hatte vor der Reise Respekt, dass er sich in einem so engen Bett auf den kleinen draufrollen könnte oder ähnliches. Da hat uns vorher schon unsere Hebamme beruhigt – sowas passiert eigentlich nicht. Und nach ein paar Tagen war auch Christian beruhigt. Die einzige Ausnahme ist wohl, wenn Eltern getrunken haben, aber das hatten wir sowieso nicht vor :D.
Wir haben den Luxus eines zweiten Bettes oben im vorderen Teil des Wohnmobils, was man aber erst ausklappen muss. Das haben wir bisher nur ein einziges Mal genutzt. Dafür ist es uns dann letztlich doch zu viel Räumerei und schlafen geht nach einer Gewöhnungsphase doch ziemlich gut.
Christian hat einen Rausfallschutz selbst gebaut, sodass wir Oskar auch mal oben liegen lassen können, wenn er schläft und wir draußen sind. Mit Fenster offen, versteht sich.
Oskar hat zunehmendes Interesse an den Plissees im Fenster. Wenn das mehr wird, könnte eine Lösung dafür die Matten von „Project Camper“ sein, die hinten die Fenster eigentlich isolieren (und vollkommen Blickdicht machen) sollen. Aber auch vor Babyärmchen und -füßchen schützen können 😀
Wie „lang“ sind die Nächte?
Oskar tut das Reisen im Wohnmobil offenbar sehr gut. Wir hatten, wie viele Eltern, in den ersten 8 Wochen viele wache Nächte, in denen wir ihn stundenlang getragen haben und regelmäßiges abendliches Schreien. Das war tatsächlich eine der großen Fragen, wie das mit Baby im Wohnmobil werden soll, wo man anderthalb Meter hin- und wieder zurücklaufen kann. Aber: unser Baby hat seit der 2. Nacht im Wohnmobil tatsächlich durchgeschlafen. „Durchgeschlafen“ bedeutet dabei, dass er nach seinen nächtlichen Still-Unterbrechungen immer gleich wieder einschläft. Wir hatten eine Ausnahme auf unserer Reise (warum auch immer), als er nachts so wach wurde, dann Christian ihn im Auto getragen hat. Da standen wir zufälligerweise auch auf einem Campingplatz, das wäre also auch gegangen, einfach draußen zu laufen.
Baby-Schlaf tagsüber im Wohnmobil und in der Trage
Wir haben auf Campingplätzen Eltern getroffen, die duschen und aufwaschen gegangen sind (gleichzeitig!), während ihr Baby im Wohnmobil schlief. Sie sagten, selbst wenn die Kleine aufwacht, wartet sie geduldig bis jemand kommt und sich kümmert. Sowas haben wir nicht gemacht 😀
Oskar hat viel tagsüber in der Trage geschlafen, später auch immer öfter einfach so hinten auf dem Bett. Das ist in der Tat etwas, was zu Hause einfacher ist, da man einfach den Raum verlassen kann. So sind wir immer auf Zehenspitzen unterwegs, um ihn nicht zu wecken. Meistens sitzt einer von uns hinten mit auf dem Bett (auch, weil es bequem ist), um schnell die Hand auf ihn zu legen, falls er unruhig wird. Luise stört das wenig, weil sie die Zeit gut zum Lesen, am Computer oder auch mal am Handy verbringen kann. Christian nervt es etwas, weil ihm immer in Oskars Schlafphasen einfällt, was er alles noch machen wollte – und gerade nicht kann.
Fahren mit Baby im Wohnmobil
Nun besteht Reisen ja nunmal nicht nur aus Essen, Rausgucken und Kind bespaßen 😀 Es will auch gefahren werden, um was Schönes zu sehen. Fahren ist mit Baby im Wohnmobil vor allem eins: unberechenbar. Und zeitweise vor allem emotional extrem anstrengend.
Kindersitz(e) im Grand California 600
Was für ein nerviges Thema und leider ein Pflicht-Thema mit Baby im Wohnmobil. Es gibt 100 Meinungen und 100 Sitze dazu. Uns hat das arg überfordert, wir haben dann einfach aufgrund von Bauchgefühl, Testberichten und Probesitzen und -einbau entschieden.
Oskar sitzt mit Luise auf der Rückbank. Unser Auto, der Grand California 600, hat zwei Isofix-„Anschlüsse“ an der Rückbank, was wohl nur sehr wenige Wohnmobile haben. Das hat die Wahl des Kindersitzes doch einfacher gemacht.
Unser erster Sitz – der Maxi Cosi Jade
Auf unserer ersten Reise ist Oskar in einem „Maxi Cosi Jade“* und der zugehörigen „3way fix Base“ gefahren. Das ist eine Liegeschale, in der die Babys komplett flach liegen können. Der Jade ist ein Kinderwagenaufsatz, der auch als Autositz zugelassen ist und kann auch einfach auf den Kinderwagen oben draufgesetzt werden. Ein schlafendes Baby muss also nicht geweckt werden, um es mit zum Einkaufen zu nehmen. Da wir wussten, dass wir verhältnismäßig viel fahren würden, haben wir uns für diesen „gesunden“ Sitz entschieden und waren damit sehr zufrieden. Beachte: Er braucht zwei „Sitzplätze“. Wir haben das so gelöst, dass Oskar mit den Beinen auf dem Sitz und mit dem Kopf quasi im Gang hing. Das sieht erstmal gruselig aus, ändert aber (in unseren Augen) nix an der Sicherheit, da sowieso immer nur der Fuß-Teil in die Base eingeklickt wird.
Ob das so zugelassen ist, wissen wir gar nicht. Darüber haben wir uns ehrlicherweise erst hinterher Gedanken gemacht, als wir mal gefragt wurden, selbst wären wir nie auf die Idee gekommen. Ist aber eigentlich auch nicht sooooo schlimm, weil wir in Norwegen an den meisten Tagen Durchschnittsgeschwindigkeiten von unter 50 km/h gefahren sind und in unserem 3,5t-Auto saßen. Fanden wir gut, würden wir wieder so machen. Es ist einfach ein besseres Gefühl, wenn er richtig liegt, als wenn er so jung schon in dieser komischen Autoschalen-Haltung fahren muss.
Unser Folgesitz – der BeSafe iZi Turn iSize
Für unsere zweite Reise nach Italien war der Jade zu klein, deswegen gab es einen Reboarder, den „BeSafe iZi Turn“*. Der hat den Vorteil, dass er um 360 Grad drehbar ist. Wir wollten eigentlich erst den Twist, haben dann aber im Geschäft „probegesessen“ und Oskar saß in dem „Turn“ einfach sehr viel besser drin. Da war er ungefähr viereinhalb Monate.
Kindersitze in Wohnmobilen sollten unbedingt zur Probe eingebaut werden, da zumindest bei uns die Rückbank doch sehr anders ist als in einem normalen PKW. Die Sitzfläche ist fast parallel zum Boden und die Rückenlehne fast senkrecht. Dafür sind insbesondere die Bases oft nicht ausgelegt, die Cybex Base hätten wir beispielsweise nicht rein bekommen.
Unsere Routinen zum entspannten Autofahren mit Baby
Für unsere allererste Fahrt von Hannover bis kurz vor Leipzig haben wir etwas mehr als 4 Stunden gebraucht – für eine Strecke, die sonst 2 Stunden dauert. Und das ist ziemlich normal zu Beginn, davon haben einige Freunde auch schon berichtet. Aber alles eine Frage der Übung und des Aufeinander-einspielens. Heute fahren wir nicht immer, aber doch sehr oft, relativ entspannt. Und trotzdem bleibt „fahren“ die Situation auf unserer Reise mit dem höchsten Stresspotential.
„Abfahr-Checkliste“
Es gibt mittlerweile eine Checkliste, die Christian abarbeitet, während Luise Oskar stillt. Routinen sind einfach sehr, sehr hilfreich mit Baby im Wohnmobil.
Es ist ärgerlich, wenn das Kindlein nicht einschläft, weil das Plissee im Fenster vorne oben offen war und es im Tunnel durch die sich schnell bewegenden Lichter wahnsinnig große Augen macht. Sowas.
Hier ist die Checkliste (die für euch sehr anders aussehen mag):
- Draußen
- Auffahrkeile verstaut
- Stellplatzfoto gemacht
- Fahrgastraum
- Schiebetür richtig zu
- Kindersitz gedreht und Gurte verlängert
- Wasserflasche gefüllt und an ihrem Platz
- Alle Fenster zu
- Dinge sicher oben auf zweitem Bett verstaut, sodass nichts runterfällt
- Küche
- Müllbeutel an Besteckschublade gehängt und alle Knöpfe versenkt zum Verriegeln der Schubladen
- Bad
- Badfenster zu
- Spiegel verriegelt
- Badschrankknopf versenkt
- Cockpit
- Beifahrersitz gedreht
- Navigation an/vorbereitet
- Bearlock (mechanische Wegfahrsperre) raus
Die soll einfach helfen, um mit gerade in den Sitz umgeparktem kleinen Baby einfach sofort losfahren zu können.
Losfahren, Streckenwahl und Fahrtunterbrechungen
Wir haben relativ schnell angefangen, Oskar immer vor dem Losfahren draußen in den Schlaf zu tragen. Das klappte immer ziemlich schnell und der Hund kam auch nochmal raus. Schlafphasen abpassen ist etwas, was man unterwegs bald lernt 😀 Dann haben wir den schlafenden Oskar in den Sitz gepackt, Hand auf seine Brust zur Beruhigung, losfahren. Zumindest eine Stunde konnten wir dann relativ zuverlässig fahren.
Seitdem wir den Reboarder haben (und er ja auch größer und erfahrener ist), schläft er auch gerne mal von alleine ein oder lässt sich in den Schlaf singen, sodass Tragen gar nicht mehr notwendig ist und wir auch mit wachem Baby losfahren können.
Fähren sind leider die Pest mit Baby, weil Oskar auf jeden Fall aufwacht, wenn der Motor aus ist, die Überfahrten allerdings für Stillen & Wickeln häufig nicht lang genug sind. Alles ab 20 Minuten ist entspannt, darunter eher stressig und das Baby muss immer neu in den Schlaf begleitet werden.
Wir fahren lieber Landstraße als Autobahn – wenn der Umweg nicht zu groß ist natürlich. Mehr Gerüttel und mehr Möglichkeiten rauszufahren helfen sehr. Auch das Ausschalten der sonst sinnvollen Start-Stopp-Automatik kann hilfreich sein, wenn man eine hat.
Für uns reichen 10 Minuten mit einem brüllenden Kind im Kindersitz, um emotional völlig erledigt zu sein. Das kostet (uns) so viel Energie, dass es das um fast jeden Preis zu vermeiden gilt. Deswegen haben wir die 10-Minuten-Regel für Meckern eingeführt. Wenn er „normal“ meckert dauert es manchmal noch 5 Minuten bis er schläft, wenn er nach 10 Minuten immer noch nicht schläft fahren wir in jedem Fall raus. Das nimmt den Druck von demjenigen der bei ihm sitzt, jedes Mal wieder entscheiden zu müssen ob wir rausfahren oder nicht. Wenn er richtig brüllt fahren wir natürlich raus so schnell es geht (und wenn das die letzten 200m vor unserem Ziel sind nehmen wir ihn auch aus dem Sitz, das ist dann so).
WICHTIG! Ver- und Entsorgung mit Baby im Wohnmobil
Das Thema hat uns anfangs ganz schön Nerven gekostet. Einfach, weil die meisten VE-Stationen nicht dafür gemacht sind, dass einer alleine Wasser nachfüllen kann. Auch bei normalen, stufenlosen Auffahrkeilen steht am Besten jemand daneben, der schaut und anzeigt wie weit noch gefahren werden kann, der andere fährt.
Deswegen haben wir uns für unsere zweite Reise Möglichkeiten überlegt, wie (meistens Christian) diese Dinge alleine machen kann.
Beim Frischwasser nachfüllen war es meistens so, dass eigentlich einer den Hahn auf- und zudrehen muss, der andere hält den Schlauch ins Auto. Einfach, weil der Wasserhahn zu weit weg vom Auto war. Alternativ könnte man mit laufendem Wasserhahn zum Auto laufen, was auch keine Freude ist. Wir haben mittlerweile einen Adapter, mit dem der Wasserhahn alleine im Auto stecken bleibt und nicht gehalten werden muss. Wenn der Tank voll ist läuft es einfach über, man kann erst das Wasser ausstellen und danach den Tank schließen und den Schlauch zurückräumen.
Bei den Auffahrkeilen haben wir das Thema einfach mit Stufen-Keilen* gelöst (unsere vorigen waren ohnehin etwas zu schmal für die Reifen), damit merkt der Fahrer nämlich sehr genau, wie weit er noch fahren kann.
Das sind Kleinigkeiten, die machen unser Leben unterwegs aber sehr viel entspannter.
Mückenschutz mit Baby im und am Wohnmobil
Was haben wir uns einen Kopf gemacht. Nach Norwegen und Schweden, wo es ja so viele Mücken gibt (denen wir tatsächlich kaum begegnet sind).
Mückenschutz beim Baby ist einfach doof. Keine Chemie aufs Kind, auf uns oder in die Luft, das war zumindest unser Anspruch. Eine ziemlich schwierige Angelegenheit.
Also kommen weder irgendwelche Räucherspiralen für draußen noch Sprays in Frage.
Letztlich haben wir uns für eine elektrische Fliegenklatsche* entschieden in Kombination mit Duft-Aufklebern von Squitos. Bei uns gilt zwar grundsätzlich eine „no killing policy“ zu Hause, wenn es um den hart erarbeiteten Babyschlaf geht machen wir aber mittlerweile Kompromisse.
In Italien auf dem Bauernhof hatten wir ständig eine Milliarde Mücken oder Fliegen im Auto. Deswegen hat Christian abends häufiger mal noch diverse Fliegen und Mücken erlegt. Per Stromschlag ist das immerhin weniger Tierquälerei als andere Alternativen.
Die Fliegenklatsche benutzen wir eigentlich ständig, die Aufkleber vor allem wenn wir Abendspaziergänge oder Wanderungen machen und wissen, dass es da Mücken gibt. Die werden Oskar dann einfach in Kopfnähe auf die Trage geklebt und scheinen ganz gut zu funktionieren.
Essen mit Baby im Wohnmobil
Essen ist ja bei so kleinen Babys für eine ganze Zeit noch kein echtes Thema, da meistens voll gestillt wird oder es Pre-Nahrung gibt. Was aber ein Thema ist, ist Eltern-Essen. Man braucht einfach was, was man schnell zwischendurch Essen kann. Kind schläft, man will nicht laut kochen oder Kind ist gerade müde, jetzt losfahren wäre praktisch, man hat aber Hunger.
Wir haben uns über die Zeit mehrere Kleinigkeiten angewöhnt, die man da essen kann: allen voran haben wir immer frische Möhren dabei, die wir einfach in Hummus dippen. Das sättigt erstmal ein bisschen und es ist wieder mehr Zeit, bis zum „richtigen“ Essen. Von Davert (bei denn’s oder dm) gibt es sonst so biologischen Fertig-Taboule-Salat der in einer Viertel Stunde fertig ist und lediglich noch frische Kirschtomaten braucht. Nudeln machen wir oft, Couscous-Salat, vegane One-Pot-Pasta oder auch mal Risotto. Milchreis steht hoch im Kurs und Vorgekochte Kartoffeln aus dem Glas mit frischen oder Tiefkühl-Bohnen.
Die Beikosteinführung fällt bei uns auch in die Zeit unterwegs. Dankenswerterweise hält sich Oskars Interesse an festem Essen bisher echt in Grenzen, er stillt einfach viel zu gerne. Er kriegt mal ein Stück Banane, gedünstete Birne oder eine wabbelig gebratene Apfelspalte und ist damit bisher ganz glücklich. Wir haben uns den Breifreibaby-Onlinekurs gegönnt, damit wir einfach das ganze Wissen rund um das Thema Beikost und Ideen für erste Mahlzeiten, die wir auch Essen können, bekommen. Das hilft uns sehr und gibt uns Sicherheit, ist ja nicht nur für Oskar das erste Mal.
Rausfallschutz im Wohnmobil
Mit reichlich 5 Monaten hat Oskar angefangen sich selbst zu drehen, mit reichlich 6 Monaten kullert er hinten so viel auf dem Bett rum, von links nach rechts und auf den Bauch und zurück, dass wir auch tagsüber durchaus mal den Rausfallschutz dranmachen oder immer jemand daneben sitzen muss. In dieser Zeit haben wir auch noch öfter angefangen – wenn das Wetter es zulässt – mit ihm draußen auf der Picknickdecke zu sitzen. Schlicht, weil er da nicht runterfallen kann.
Für die meisten Wohnmobile gibt es so Netze als Rausfallschutz, wobei es bei Freunden im Ford Nugget auch schon passiert ist, dass das Kindlein da trotzdem runtergekommen ist. Gott sei Dank ist nichts Ernsthaftes passiert. Christian hat noch vor der ersten Fahrt für unseren Grand Cali einen Rausfallschutz selbst gebaut.
Unsere Erstausstattung fürs Wohnmobil findet ihr im Übrigen hier.
Kinderarzt-Besuche
Eine Frage, die wir tatsächlich ziemlich oft gestellt bekommen ist, wie wir das denn mit den Kinderarztbesuchen machen. Spannend, denn darüber haben wir vorher gar nicht so richtig nachgedacht. Da wir ungefähr zweimal zweieinhalb Monate unterwegs sind und dann nochmal Weihnachten/Silvester passte es ganz gut, dass wir einfach immer zwischendurch zum Kinderarzt gehen, wenn wir mal ein paar Tage zu Hause sind. Die U-Untersuchungen finden dann zwar nicht genau im vorgeschriebenen Zeitraum statt, aber da ist unser Kinderarzt dankenswerterweise sehr entspannt. Auch unsere Hebamme ist in den „Zu Hause-Pausen“ immer nochmal vorbeigekommen.
Und mit Hund im Wohnmobil?
Zum Reisen mit Hund im Wohnmobil gibt es eigentlich nicht soooo viel zu wissen. Die verschiedenen Einreisebestimmungen der angedachten Urlaubsländer müssen angeguckt werden, aber das ist ja eigentlich klar.
Ansonsten gab es an Vorbereitung eine Futterumstellung. Das war nicht ganz ohne, da der werte Herr Jack auch schon 14 ist. Wir barfen normalerweise zu Hause, was unterwegs aber nicht entspannt geht. Nach viel Recherche und umhören haben wir uns für die Produkte von „Fleischeslust“ entschieden und das klappt für uns unterwegs gut.
Unterwegs hat uns eine andere Hundebesitzerin noch ziemlich begeistert von „Proper Dog“ erzählt, die haben getrocknetes Barf, was man einweichen muss. Und auch schon mit jeder Menge Kräuter etc. Das klang auch ganz gut, da unser alter Herr aber ziemlich ungeduldig ist wollten wir nicht jeden Tag einweichen und sind dann bei Fleischeslust geblieben.
Ein Gegenstand, den ich unterwegs nicht missen möchte ist unser „unumkippbarer Wassernapf“, der speziell fürs Auto gemacht ist. Den hatten wir schon in unserem T4 vorher und er leistet weiter treue Dienste.
Jack war unterwegs nachts häufig kalt, da es im vorderen Bereich des Wohnmobils bei weitem nicht so gut isoliert ist wie hinten und er nunmal vorne hinter dem Fahrersitz schläft. Wir haben ihm dann kurz vor den Lofoten einfach was zum Anziehen gekauft. Das klappt so medium gut, da er sich daraus befreien kann und es dann nur noch halb an hat. Aber immerhin. Die Alternative, auf die wir in besonders kalten Nächten zurückgreifen ist, dass er einfach im Bad schläft, da das der wärmste Raum im ganzen WoMo ist.
So what – mit Baby und Hund im Wohnmobil
Regel 1: Alles braucht seinen festen (!) Platz, sonst wird man verrückt. Auch zwei feste Plätze sind bei einzelnen Sachen ok, wenn die an mehreren Orten gebraucht werden, aber mehr sollten es nicht sein.
Regel 2: Wir brauchen eine tägliche Routine für „Abfahrbereit sein“ sowie für „schlafen gehen“, damit es nicht stressig wird. Beides ist niedergeschrieben, sodass jeder immer nachgucken kann ob an alles gedacht wurde.
Oskars Schlaf- und Wachphasen diktieren den Tagesablauf in großen Teilen. Wenn wir eine Stadt angucken ist es wurscht ob er schläft oder wach ist, dann guckt er halt mit. Aber spätestens beim Fahren oder an Pausentagen, wenn wir den ganzen Tag im WoMo sind ist es einfach wichtig und hilfreich, darauf zu achten. Es ist einfach am entspanntesten für alle, mit dem zu gehen was gerade ist. Routine hilft, aber zu starre Pläne sind anstrengend und müssen sowieso – oft mehrmals täglich – angepasst werden.
Was denkst du darüber? Habt ihr auch ein Wohnmobil und wart damit schonmal länger unterwegs? Was habt ihr an Gegenständen, die ihr nicht mehr missen wollt? Habt ihr Erfahrungen, an denen ihr mich und uns teilhaben lassen möchtet? Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung, entweder in den Kommentaren oder an luise@zeitgeistich.de! Und wenn du den Artikel magst – spread the love and share the happiness (auf Facebook, X oder wo du sonst bist). Ich danke dir von Herzen.
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Super Artikel weiter so! Ich habe viel gelernt und werde viele Mitnehmen für meine Reisen.
* Sachen
Danke für eure ausführliche Packliste.
Könntet ihr die Maße von eurem Rausfallschutz teilen ?
Wir haben unseren Grand California nur ausgeliehen und wollen das gerne für unser Kind vorbereiten.
Hi! Na klar, gerne! Wir haben einfach 3 Bretter genommen die 40x40cm groß sind und relativ dick (ca 1 cm). Dazwischen jeweils ein Scharnier, in entgegengesetzten Richtungen, damit man das einfach zusammenklappen kann. Ich hoffe, dir damit geholfen zu haben 🙂 Viele Grüße & eine gute Reise! Luise
Ein toller Bericht, danke! Wir haben diesen Sommer auch vor, mit Baby und Hund ein paar Wochen zu campen. Wie habt ihr das platzmäßig gemacht während der Fahrt, mit Hund und Kindersitz? Im Auto hat unser Hund einen eigenen Sitz auf dem Sitz, aber im Van ist dafür ja kaum Platz mit Babysitz…?
Liebe Grüße
Stef
Hallo Stef,
wir hatten Jack erst hinten auf dem Bett und haben ihn dort mit einer Leine angebunden (Leine verlängert und unten an den Verzurrösen im Kofferraum festgemacht), sodass er bei einer Vollbremsung nicht runtergefallen wäre. Er hat sich dort allerdings nie so richtig entspannt und… sagen wir mal seinem Magen hat das auch nicht gut getan. Deswegen haben wir ihn dann notgedrungenerweise einfach in seinem Hundebett in dem Zwischenraum zwischen Fahrersitz und Rückbank mitfahren lassen. Er ist allerdings auch ein Hund der sehr zuverlässig liegenbleibt, wenn man ihm das sagt. Dann wäre er bei einer Vollbremsung „nur“ von hinten an den Fahrersitz gerutscht. Ideal war das nicht, aber da wir in Norwegen eh eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca 40 km/h hatten, fanden wir das vertretbar.
Unterwegs haben wir jemanden getroffen, die die Hunde (2 große) einfach im „Kofferraum“ hatte mit den Betten und nur die untere Trennwand mitgenommen hat, sodass die im Unfall-Fall auch erstmal gegen die Trennwand gefallen wären. Wäre für uns aus Platzgründen tatsächlich nicht in Frage gekommen.
Damit kann ich euch wahrscheinlich nicht so richtig helfen? Ihr findet sicher trotzdem eine gute Lösung!
Viele Grüße
Luise
Liebe Luise!
Danke für deine tollen Berichte hier auf eurem Blog! Da kann man Stunden verbringen! ☺️
Wir mieten heuer auch das erste mal für mehrere Wochen einen Grand Cali 600. wir reisen ohne Baby, dafür aber mit größerem Hund (Golden Retriever). Mein Plan wäre auch gewesen, ihn hinter den Fahrersitzen schlafen zu lassen, da sonst kaum wo Platz ist für ihn. Wenns da nun aber sehr kalt ist, ist das für unseren Opi auch nix. Hast du alternative Ideen? Kann man zB irgendwas Dämmendes zw Fahrerkabine und „Wohnbereich“ installieren? Bzw wie sind die Temperaturen im „Kofferraum“ unterm Bett?
Dankeschön!
Lg aus Österreich
Liebe Ulli,
ach schön, das klingt doch nach einem guten Plan bei euch 🙂
Die Wärme-Frage ist eine relativ komplexe, deswegen gibts eine recht lange Antwort. Es kommt ein bisschen darauf an, bei welchen Temperaturen ihr unterwegs seid und wie ihr heizt. Wir haben ja unterwegs vor allem mit unserer Diesel-Heizung geheizt, die es relativ schnell warm bekommt, aber durch ständiges (automatisches) An- und wieder Ausschalten eben eine relativ hohe Temperaturschwankung hat. Da die meisten Heizungsauslässe unten an der Rückbank sind bekommt das der Hund eben immer gleich mit. Die Temperaturschwankungen merken übrigens auch die Menschen im Bett deutlich.
Wir haben mittlerweile aber auch mitbekommen, dass, wenn man über Strom heizt, die Temperatur sehr viel gleichmäßiger gehalten wird. Dann würde ich mir auch nicht so Sorgen machen, euren Hund hinter der Fahrersitzen schlafen zu lassen. Das geht aber nur, wenn auf einem Campingplatz Strom inklusive ist, sonst kostet das ungefähr das 8- bis 10-fache der Dieselheizung (kommt natürlich auf genaue Diesel- und Strompreise an). Wenn Strom inklusive ist heizen wir immer erst mit Diesel überhaupt hoch, weil das über Strom ewig dauert und lassen dann die Heizung – gerade über Nacht – über Strom konstant laufen.
Zur der Frage zum Kofferraum: grundsätzlich dürfte es da noch kälter sein als hinter den Fahrersitzen, je nachdem, ob ich die Trennwände mitnehmt oder nicht.
Im Kofferraum ist nur ein Heizungsauslass und der Raum ja relativ groß und die Hecktür unten wenig gedämmt.
Vorne etwas zu bauen, beispielsweise eine Decke über die Sitze zu hängen könnt ihr versuchen, ein großer Wärmeverlust findet aber eben auch über die Schiebetür an der Seite statt. Habt ihr denn richtige, dicke Matten für die Seiten- und Frontscheibe oder die originalen VW-„Tücher“? Das hat durchaus auch einen Einfluss.
Wir haben unseren dann notfalls im Bad schlafen lassen (mit leicht offener Tür natürlich), weil das mit Abstand der wärmste Raum ist, wenn nachts geheizt wird. Bin aber nicht sicher, ob euer Hundebett da reinpassen würde.
Ganz viele Infos und Gedanken, ich hoffe, dass euch irgendwas davon weiterhilft… wie auch immer ihr es löst – ich wünsche euch eine schöne Reise!
Liebe Grüße
Luise
Hallo Luise,
wir fahren mit unserem Baby im Sommer mit einem gemieteten Grand California 600 nach Norwegen.
Danke schonmal für euren Blog. Hat uns in der Vorbereitung schon viel geholfen…
Wir haben witzigerweise den gleichen Kindersitz wie ihr (BeSafe iZi Turn).
Kurze Frage dazu: Habt ihr den Sitz immer abgebaut wenn ihr mal 2-3 Tage gestanden habt? oder passt es, dass man den Tisch reinhängt und den Sitz auf vorwärtsgerichtet dreht? So dass das Baby während dem Essen sitzen bleiben kann (er ist dann 10 Monate alt)… Wir sind erfahrene Camper (bisher nur ohne Baby) und wissen, dass wir oft drinnen sitzen und nicht allzu oft draußen 🙂
Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Lg Anke
Hallo Anke,
schön, dass wir euch auf diesem Wege helfen können 🙂 Nein, der Tisch passt dort nicht hin, wenn der Kindersitz eingebaut ist.
Wir hatten den Tisch gar nicht mit, es hat immer einer mit Kind auf dem Bett hinten und einer auf dem gedrehten Beifahrersitz gegessen. Das ist zwar nicht „schick“, fanden wir aber praktischer, zumal man den Tisch ja während der Fahrt unter den Matratzen verstauen muss. Das ist zum einen etwas kompliziert und so richtig nutzen kann man das Bett dann auch nicht, weil eben immer hinten die Matratze etwas höher ist.
Was wir mittlerweile machen, wenn wir alle zusammen vorn essen wollen ist, dass unser Sohn den oberen Teil von diesem IKEA Antilop-Hochstuhl einfach auf den Rückbank-Sitz festgeschnallt bekommt, neben seinem Autositz. Noch ein Tuch drunter, falls mal was kleckert und fertig. So hat er einen eigenen Tisch, kann halbwegs vernünftig selbst essen und diese Konstruktion passt auch neben den iZi Turn, sodass man den nicht ausbauen muss.
Das nur zur Vorwarnung: man braucht relativ viel Kraft (weil bei unserem Grand Cali die Isofix-Halterungen ziemlich tief im Sitz sind), um den Sitz einzubauen und er ist auch nicht 100% gerade. Es geht aber, nur dass ihr keinen Verzweiflungsanfall bekommt wenn das erstmal etwas hakt.
Ich hoffe, euch weitergeholfen zu haben!
Liebe Grüße
Luise
Hallo Luise,
im Juni möchten wir mit einem gemieteten Grand California nach Frankreich fahren – mit unserer dann 1-jährigen Tochter, für die wir gerade einen Reboarder suchen. Dank eurer Berichte und Bilder wurde eine Frage schon beantwortet: der Boden vor der Rückbank kann scheinbar mit dem Stützfuß belastet werden. Da wir wegen unserer anderen Autos kein Isofix-Modell nehmen (sondern wohl den Besafe Stretch), müssen aber auch noch die Spanngurte befestigt werden. Denkst du das ginge dort auch? Oder könnte man das nur beim Beifahrer (mit deaktiviertem Airbag)? Wir sind auch WoMo-erfahren, aber noch nicht mit Baby und lesen alles hier deshalb mit großem Interesse 🙂 viele Grüße, Wiebke
Hallo Wiebke,
da ich mich mit zu gurtenden Sitzen überhaupt nicht auskenne (wir haben in beiden Autos Isofix-Lösungen), kann ich da nicht so richtig viel zu sagen. Klar ist, dass die Sitze auf der hinteren Sitzbank zum einen steiler sind als in einem normalen PKW, was ohnehin die Passform von Kindersitzen erschwert als auch, dass die Bank insgesamt natürlich schmaler ist als zwei vergleichbare Sitze einer PKW-Rückbank wären. Beim Beifahrer sollte es in jedem Fall gehen (der Sitz ist ja genauso wie in jedem Crafter), ist für längere Fahrten aber natürlich nicht ideal. Auch, weil dann der zweite Erwachsene auf der deutlich unbequemeren Rückbank sitzen muss.
Ich fürchte tatsächlich, da hilft nur ausprobieren :/
Liebe Grüße!
Luise
Hallo, das ist ein schöner und informativer Bericht, welcher uns für die bevorstehende Elternzeitreise sehr hilfreich ist! Danke dafür 🙂
Viele Grüße, Felix
Ein sehr interessanter Artikel, den ich zufällig bei meiner Recherche zum Reisen im Camper mit Baby gefunden habe. Wir sind seit 2 Wochen mit unserem 7 Monate altem Sohn in Südamerika unterwegs. Die Abläufe spielen sich schön langsam ein, aber alles erfordert ganz viel Geduld, Disziplin und Teamwork. Habe mich gefragt ob es was zu optimieren gibt, aber wenn ich diesen sehr ehrlichen Artikel lese, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Einzig bezüglich Beikost kochen wir den Brei selbst, da es hier keine Gläschen zu kaufen gibt; und wir wollen auch nicht auf die „Stufe“ verzichten, selbst wenn’s aufwändig ist. Bei uns kommen bald noch ein paar spezielle Herausforderungen hinzu, z.B. mit Höhe in den Anden. Wir werden sehen wie es läuft. Mir hat der Artikel auf jeden Fall Mut gemacht 🙂