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Too good to go – Lebensmittel retten für 3€!

Vermutlich ist es jedem von euch schonmal passiert, dass ihr Essen gekauft habt und es wegwerfen musstet. Und es fühlt sich furchtbar an, Essen vergammeln zu lassen, nur weil man beim Einkaufen zu viel Hunger oder Appetit hatte. Und wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass Privathaushalte noch gar nicht das größte Problem für weggeworfenes Essen sind, dann wird es wirklich beängstigend.

Es gibt schon lange den Trend des „Containerns“, also das Herausfischen von guten Lebensmitteln aus den Tonnen der Supermärkte. Das ist leider zum einen illegal, weil auch Müll Eigentum ist und es sich damit um Diebstahl handelt. Zum anderen ist es nicht so lecker. Mittlerweile gibt es wenigstens einige Supermarktketten wie Denn’s, die den Müll kurz nach der Schließung zugänglich machen und versprechen, niemanden anzuzeigen. Und trotzdem – es geht noch bequemer.

Was ist „Too Good To Go“?

Die App Too Good To Go“ (dt. „Zu gut um zu gehen“) verspricht, Läden und Verbraucher zusammenzubringen. Für kleines Geld, in meinem Umkreis 3€ – 3,50€ kann man sich Tickets kaufen für die Läden, die bei Too Good To Go teilnehmen und am Abend ihre übrigen Lebensmittel nicht wegschmeißen wollen sondern quasi Überraschungstüten verkaufen. Der Laden macht noch ein bisschen Umsatz und der Kunde hat für kleines Geld sehr ordentliche Lebensmittel. Und niemand muss im Container wühlen, um Essen vor der Entsorgung zu retten. Im Gegenzug weiß man eben nicht genau, was und wie viel man bekommt.

Wie funktioniert Too Good To Go?

Aber von vorne: Wenn ich überlege, dass ich heute Abend auf dem Heimweg gerne etwas zu essen mitnehmen würde, dann öffne ich einfach die TGTG-App und sehe, welche Läden in meinem direkten Umfeld teilnehmen. Rot bedeutet, die maximal verfügbare Anzahl an „Wundertüten“ ist schon verkauft, grün bedeutet, ich kann noch kaufen. Gelb heißt, es gibt nur noch wenige, ich sollte mich beeilen. Mit dem Klick auf einen Punkt sehe ich, was es für ein Laden ist, was dort für gewöhnlich übrig bleibt (Backwaren, Obst und Gemüse sind sehr häufig) und wann der Zeitraum der Abholung ist. Die meisten Geschäfte haben ein 30-Minuten-Fenster, in dem die Sachen abgeholt werden müssen.

Die Bezahlung erfolgt über Kreditkarte, die einmal in der App hinterlegt werden muss. Das bedeutet, es geht alles ohne Bargeld und über die App. So auch die „Entwertung“ der Tickets durch den Laden. Das Handy sollte auf dem Weg zum Laden also nicht aus gehen, sonst gibt es kein Essen. Wenn man ein Ticket gekauft hat und zu spät kommt verfällt es. Sonst hätte ja jemand anders die Lebensmittel haben können. Tickets sind also immer für einen spezifischen Tag.

Meine Erfahrungen mit Too Good To Go

Irgendwie macht es auch einfach Spaß, sich von den Inhalten der verschiedenen Wundertüten überraschen zu lassen. Weihnachten für jeden Tag :). Und das auch noch mit gutem Gewissen.

Die Lebensmittel die man bekommt sind natürlich sehr unterschiedlich. Bei mir um die Ecke gibt es eine türkische Bäckerei, die sehr leckere und eigentlich warme Sachen macht. Die kann man zu Hause einfach nochmal in den Backofen schieben und hat meistens mindestens 2 Mahlzeiten. Dort bekomme ich immer eine riesige Tüte, fast immer auch noch einen Sesamring oder ein halbes Baguette dazu. In einem Bioladen in der Nähe hole ich auch immermal etwas, dann gibt es beispielsweise eine Tagessuppe die sonst fast 5€ kostet oder eben eine Gemüsetüte mit Möhren, Pastinaken, Lauch oder was sonst noch übrig ist. Oft kann man dort auch wählen, wenn noch beides da ist. Bei einem anderen Café hatte ich ein bisschen auf ablaufende Marmeladen und selbst gebackene Brötchen gehofft, gab dann aber „nur“ 2 Stück Kuchen, das war also keine große Ausbeute. Es geht eben einfach nichts über Ausprobieren. Und ich lerne doch immermal wieder neue Läden kennen, die mir bisher so gar nicht bewusst waren. Und auch in meinen Stammläden erzähle ich immer wieder mal von dem Konzept um noch mehr Läden zur Teilnahme zu bewegen 🙂

Was denkst du darüber? Hast du schon Erfahrungen mit TGTG gemacht? Kennst du einen Ladenbesitzer, für den das vielleicht etwas sein könnte? Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung, entweder in den Kommentaren oder an luise@zeitgeistich.de!
Und wenn du den Artikel magst – spread the love and share the happiness (auf Facebook, Twitter, G+ oder wo du sonst bist). Ich danke dir von Herzen.

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