Ich hatte im Weihnachtsanflug einfach mal Lust, meine liebsten Etsy-Käufe und Geschenke der letzten Jahre mit euch zu teilen. Und ja, alles was ich hier aufführe haben wir tatsächlich – zumeist sind es Dinge, die auch einen praktischen Nutzen haben 🙂 Vielleicht gibts ja ein paar Inspirationen für Geschenkideen für euch!
Wir haben lieber wenige, dafür aber besondere Dinge. Das sind oft handgemachte Stücke, die Geschichten erzählen und häufig aus kleinen Unternehmen oder Manufakturen stammen. Nicht, dass wir nicht auch Ikea-Teile hätten, aber eben nicht nur. Solche besonderen Dinge bleiben lange bei uns und ich freue mich einfach anders darüber, als über die Ikea-Sachen.
Das Schlüsselbrett von Bluetenschatz – gab es vor zwei Jahren von meiner Mama als Geschenk zu Weihnachten und ich lieb es jeden Tag, wenn ich nach Hause komme und meinen Schlüssel da dran hänge 🙂 Ich liebe Trockenblumen sowieso und außerdem gibt gar nicht so viele schöne Schlüsselbretter, die mindestens sechs Haken haben. Wir haben das Modell „Alpenheu“.
2. Flowerbar für Trockenblumen
Diese Blumenleiste gab es mal als Geschenk zum Geburtstag von einer lieben Freundin und ihrem Mann, der die selbst gemacht hat. Eine vergleichbare gibt es zum Beispiel beim Etsy-Shop „Trockenblumen“. Sie hängt mittlerweile sehr präsent bei uns über dem Esstisch und wird von Zeit zu Zeit mal umgesteckt.
3. Personalisierte Adressstempel
Personalisierte Adresstempel oder Familienstempel haben wir für uns selbst und haben wir mittlerweile auch schon einige Male verschenkt. Zu Hochzeiten, zum Einzug oder auch als Geburtsgeschenk finde ich das ganz prima. Wir haben das Design „Eutin“, es gibt aber auch viele andere schöne im Shop von inLOVEwithPAPERde .
4. Bun Bag oder Brotkorb
Dieses Bun Bag von WirsindDeiN ist ein vielseitiger Brotbeutel mit einer speziellen Innenbeschichtung, die dafür sorgt, dass Brot und Brötchen länger frisch bleiben und nicht austrocknen. Der Beutel eignet sich nicht nur zur Aufbewahrung, sondern auch ideal für den Transport – zum Beispiel vom Bäcker nach Hause. So spart man ganz einfach die üblichen Plastik- oder Papierverpackungen. Als wir unser Bun Bag bekommen haben, war ein großer Laib Brot darin, ergänzt durch ein paar vegane Aufstriche – für uns ein sehr passendes Geschenk, was wir mittlerweile auch selbst schon verschenkt haben.
5. Handgemachte Schals mit wählbaren Stoffen
Bei La Violahabe ich kürzlich zum ersten Mal bestellt und nun einen Loop-Schal und einen Wickelschal. Die werden sicher noch Gesellschaft bekommen, so schön finde ich die 🙂 Da unser großer Sohn meinen bisherigen „Lieblings-jeden-Tag-Schal“ mittlerweile zum Schlaf-kuscheln in Beschlag genommen hat, musste etwas neues her. Bei meiner Recherche nach schönen, besonderen Schals bin ich auf diesen tollen Shop gestoßen. Es gibt viele fertige schöne Designs, man kann sich aber auch seinen Wunsch-Schal zusammenstellen.
6. Seifenschale aus Keramik
Auch hier spielen unsere Kinder eine Rolle – nämlich bei der versehentlichen Zerstörung unserer alten, schönen Keramik-Seifenschale 🙂 Auch da musste also was Neues her. Auf der Suche nach bezahlbarem und schönen Ersatz bin ich auf diese schöne Seifenschale von MundArtMinga gestoßen (wir haben die auf dem Bild oben in der Mitte) und erfreue mich jeden Tag daran.
7. Vielseitig nutzbares Grußkarten-Set
Ich habe im Moment wenig Zeit, durch tolle Läden für Papeterie zu stromern und passende Grußkarten für Geburtstage, Geburtsgeschenke oder „einfach so“ zu suchen. Und ich bin dennoch gerne vorbereitet und mag nicht für jedes Geschenk separat suchen müssen. Dieses Grußkarten-Set von BiabeePapeterie finde ich optisch sehr gelungen und die Schriftzüge sind so formuliert, dass man sie zu verschiedenen Anlässen nutzen kann, deswegen haben wir mittlerweile auch schon zweimal nachbestellt 🙂
Nebst all den Dingen, die wir bereits haben und nutzen, gibt es natürlich auch eine Wunschliste bei Etsy. Da sind im Moment diese Dinge drauf:
8. Holzvögel als Wanddeko
Auf diese Vögel bin ich eigentlich gekommen, weil ich die Seelenvögel von Kaisumari so toll finde, mich aber (bisher) noch nicht dazu durchringen konnte, so viel Geld dafür auszugeben. Diese Holzvögel von FraeuleinEllaShop sind natürlich optisch viel, viel einfacher und kleiner, aber haben auch was und brauchen nicht so viel Platz – im Moment wohnen wir auf recht kleinem Raum. Und man kann sie flexibler mal umhängen. Im Moment gehen wir aber ziemlich im Chaos unter und ich will erstmal ordentlich entrümpeln, bevor es Neues gibt. Deswegen warten die solange auf der Wunschliste 🙂
9. Kinetisches Mobile
Die Mobiles von SmahusAtelje finde ich so, so schön. Es gibt so viele schöne für Kinder – warum sollten nicht auch wir Erwachsenen ein wenig Bewegung in die Räume einladen? Einer der Hauptgründe warum wir es noch nicht haben ist, dass ich mich bisher noch nicht für eine Farbe entscheiden konnte. Es gibt so viele schöne Varianten. Und ich muss erstmal überlegen, wo das bei uns einen guten Platz hätte. Aber sicher werden wir eines Tages eines haben.
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Seit anderthalb Jahren sind wir stolze Besitzer einer Wurmkiste – einer Familienwurmkiste, um genau zu sein. Anfangs war die Idee vor allem, unseren reichlichen Biomüll eines 4-Personen-Haushaltes nicht mehr drei Stockwerke runter tragen zu müssen sondern auf dem Balkon zu kompostieren. Gleichzeitig wollten wir den Kindern ein Stück Natur und das Prinzip von Kreisläufen näherbringen. Mittlerweile haben wir jedoch gelernt, dass das Leben mit einer Wurmkiste auch seine Tücken hat.
Unser Wurmkisten-Alltag
Die Wurmkiste steht überwiegend auf unserem Nordbalkon. Insbesondere im Sommer ist das eine große Erleichterung: Anstatt unseren Biomüll jedes Mal drei Stockwerke nach unten zu tragen, können wir ihn einfach in die Kiste werfen. Die Würmchen erledigen den Rest und verwandeln unsere Abfälle in wertvollen Wurmhumus. Besonders schön ist es, wenn wir diesen Humus dann „ernten“ und für unsere Zimmer- und Balkonpflanzen nutzen können – manchmal bleibt auch noch was für den Garten übrig.
Wenn die Tage kälter werden warten wir ab, bis alles „Getier“, was sich über den Sommer in der Wurmkiste angesiedelt hat, erfroren ist. Fruchtfliegen zum Beispiel oder Trauermücken. Da die Würmchen durchaus frostempfindlich sind und um ihnen ein möglichst angenehmes Winterquartier zu bieten, achten wir darauf, dass die Kiste in den kalten Monaten möglichst voll ist. Das gibt den Würmern genügend Material, um sich zurückzuziehen und warm zu bleiben.
Wenn die ersten frostigen Wochen vorbei sind, holen wir die Kiste allerdings ins Haus. Das ist wichtig, denn bei dauerhaft niedrigen Temperaturen würden die Würmchen auf dem Balkon nicht nur nichts mehr fressen, sondern könnten auch erfrieren.
Man kann die Wurmkiste auch dauerhaft in den Innenräumen haben, das ist bei sehr sommerlichen Temperaturen sogar einfacher, da in den Innenräumen selten über 30 Grad sind. Es gibt auch Modelle mit Sitzkissen drauf, sodass die Wurmkiste einfach aussieht wie ein Hocker. Die sind dann allerdings kleiner. Wir überlegen, ob wir perspektivisch Rollen an unsere Kiste anbringen, da die gut gefüllt doch sehr schwer ist und wir mindestens zweimal pro Jahr den Standort wechseln.
Zum genauen „wie“ gibt es richtig viele Foren und Beiträge, deswegen habe ich mir das hier gespart. Ein sehr umfangreicher und informativer Artikel kommt zum Beispiel von Shia bei Wastelandrebel.
Was darf in die Wurmkiste – und was nicht?
Die Antwort ist relativ einfach: alles, was auf den Kompost darf, darf auch in die Wurmkiste. Die Würmchen sind im Grunde rohvegan und mögen keine Zitrusfrüchte. Nichts, was gekocht oder gewürzt ist, tierische Produkte enthält oder schon gammelt. Da wir selbst überwiegend vegan leben gibt es bei uns darüber hinaus gar nicht so sehr viel Biomüll – außer vielleicht Nudeln mit Tomatensoße, die die Kinder nicht aufgegessen haben. Die müssen wir trotzdem noch runter tragen, je nachdem wie viel das ist verschwindet sowas aber auch mal mit im Restmüll, dann brauchen wir gar keinen extra Biomüll.
Bei uns kriegen die Würmchen also im Grunde eine Menge Obst- und Gemüsereste, Teebeutel und Kaffeesatz. Und einmal im Monat eine Mineralmischung, die man auch beim Hersteller beziehen kann und die wirklich lange reicht. Abgedeckt wird der Biomüll mit Hanfmatten, damit er feucht bleibt und um die Eiablage für die Fruchtfliegen zu erschweren.
Die Herausforderungen: Feuchtigkeit, Fliegen und Pflegeaufwand
Doch das Leben mit einer Wurmkiste ist nicht immer so entspannt, wie es vielleicht klingt. Zwei Themen, die uns besonders herausfordern, sind Feuchtigkeit und Fliegen.
Es ist gefühlt egal, wie viele Papierschnipsel (die wir immer aus der Lieferung unserer monatlichen dm Bestellung nehmen und fleißig klein rupfen) wir mit dem Biomüll mit reingeben, die Kiste ist fast immer sehr feucht. Wir lüften die Kiste fast täglich, lassen sie also eine Weile offen stehen. Die Würmchen stört die Feuchtigkeit nicht, allerdings werden dadurch andere ungebetene Insekten angezogen und das Risiko für Schimmelbildung steigt.
Und obwohl wir uns auf ein paar Fliegen eingestellt hatten, mussten wir feststellen, dass Fruchtfliegen vor allem nach dem Verfüttern von Obst fast unvermeidlich sind. Sobald sie überhandnehmen, machen wir daher ein oder zwei Wochen Futterpause, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Das funktioniert ganz gut. Wir haben schon eine Menge probiert – Fruchtfliegenfallen direkt in der Kiste, den Biomüll vor dem Verfüttern einfrieren und dergleichen, aber nichts führte bisher zu einer dauerhaft fliegenfreien Kiste. Außer der nächste Winter.
Die Pflege der Wurmkiste erfordert also regelmäßige Aufmerksamkeit. Es reicht nicht, einfach nur den Biomüll hineinzuwerfen und abzuwarten. Kleingeschnitten sollten die Obst- und Gemüsereste zudem auch noch sein, damit die Verwertung nicht zu lange dauert. Man muss die Kiste im Auge behalten und alle Lebensbedingungen für die Würmchen ständig im Blick haben, um eine Wurmflucht oder ein Massensterben zu verhindern. Wer daran Freude hat und das Ganze als Hobby betrachtet, wird daran sicher Gefallen finden. Aber es ist wichtig zu wissen, dass eine Wurmkiste eben auch Arbeit bedeutet und man auch einfach Verantwortung für Tierleben übernimmt, auch wenn es „nur“ Würmer sind.
Kosten und Nutzen der Wurmkiste – Ist es das wert?
Unsere Familienwurmkiste hat mit allem Zubehör über 500 Euro gekostet – eine nicht unerhebliche Summe. Und auch wenn sie uns dabei hilft, Biomüll zu reduzieren und wertvollen Humus zu produzieren, muss man ehrlich sagen, dass die Wurmkiste für uns auch ein Stück weit unter „Hobby“ läuft. Es ist eine Investition in Nachhaltigkeit, die jedoch mit einem gewissen zeitlichen Aufwand verbunden ist.
Für die Kinder war die Wurmkiste anfangs eine spannende Sache. Sie haben gerne dabei zugesehen, wie die Würmer arbeiten und die Reste verschwinden. Mittlerweile ist das Interesse allerdings abgeebbt, was verständlich ist. Trotzdem ist es schön, dass für sie auch durch unseren Garten die Kreisläufe der Natur eine gewisse Selbstverständlichkeit haben.
Der Gedanke der Nachhaltigkeit trägt auch zu unserer Entscheidung bei, unsere Wurmkiste zu behalten. Je weniger Biomüll abtransportiert werden muss, umso weniger CO2 verbrauchen die Müllautos. Außerdem ist die Verwertung direkt vor Ort auch noch effizienter als beispielsweise in der Biogasanlage. Wobei der CO2-Effekt besonders groß ist, wenn man mit Biomüll im Restmüll rechnet, aber da kommt der bei uns ohnehin nicht rein. Es ist sicher ein überschaubarer Beitrag, aber einer der uns Freude macht.
Für uns Stadtmenschen ist ein wenig mehr „Erdung“ auch hilfreich. Tatsächlich ist das kümmern um die Wurmkiste eines der ersten Dinge die ich gerne tue, sobald ich ein paar Minuten Zeit für mich habe. Unsere 1jährige Tochter gräbt noch nicht in den Würmchen herum, aber der 4jährige ist mit Elan dabei, wenn es heißt „Würmchen füttern?“.
Fazit: Die Wurmkiste ist ein wertvolles, aber pflegeintensives Hobby
Unsere Wurmkiste ist für uns eine gute Ergänzung im Haushalt, wenn sie uns das Treppensteigen erspart und wir mit dem Humus unsere Pflanzen verwöhnen können. Doch sie erfordert auch eine regelmäßige Pflege und Aufmerksamkeit, die nicht zu unterschätzen ist. Für uns ist sie mehr als nur ein Mittel zur Müllreduzierung – sie ist ein kleines, nachhaltiges Hobby. Wenn man bereit ist, die nötige Pflege zu investieren, kann eine Wurmkiste eine wertvolle und bereichernde Erfahrung sein.
Was denkst du über die Idee einer Wurmkiste in deiner Wohnung oder auf dem Balkon? Oder hast du schon eine? Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung, entweder in den Kommentaren oder an luise at zeitgeistich punkt de! Und wenn du den Artikel magst – spread the love and share the happiness (auf Facebook, Pinterest oder wo du sonst bist). Ich danke dir von Herzen.
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Oft beginnen Reisen ja schon lange bevor wir den ersten Fuß aus der Wohnungstür setzen. So war es auch hier. Sieben Linden ist bei uns schon lange im „Orbit“, aber wir waren noch nie da. Wir dachten, mit zwei kleinen Kindern – zum Zeitpunkt unseres Besuchs gerade vier und ein Jahr alt – bekommen wir das nicht hin. Kleiner Spoiler: es war auch anstrengend, aber nicht so anstrengend wie gedacht.
Ein paar Wochen vor der Fahrt nach Sieben Linden sprechen wir darüber, ob wir wirklich fahren wollen. Ob wir das schaffen, ob es gerade wichtig genug ist, um diese Energie zu investieren. Das Risiko einzugehen, dass wir uns vollkommen überfordern. Wir hatten uns schon auf „absagen“ geeinigt und ich das Handy in der Hand, um abzusagen. Drei Atemzüge später höre ich mich zum Bärtigen sagen: „Ich möchte nach Sieben Linden.“ Der lacht. Nun denn, fahren wir wohl. Angst oder Liebe? Heute Liebe.
Dieser Artikel ist vor allem ein „Tagebucheintrag“ für uns und darf gleichzeitig anderen interessierten Menschen oder Familien dienen, um einzuschätzen, ob sie Lust haben Sieben Linden im Rahmen der Infowoche (oder natürlich auch im Rahmen anderer Formate) kennenzulernen.
Für alle LeserInnen, die noch nichts davon gehört haben eine kurze Erklärung: Das Ökodorf Sieben Linden in Beetzendorf ist eine nachhaltige Lebensgemeinschaft in der Altmark, Sachsen-Anhalt. Gegründet im Jahr 1997, verfolgt die Gemeinschaft das Ziel, ein umweltfreundliches und ressourcenschonendes Leben zu führen. Die derzeit ca. 150 Bewohner leben in ökologisch gebauten Häusern, nutzen erneuerbare Energien und betreiben biologische Landwirtschaft zur Selbstversorgung. Das Dorf bietet zudem Workshops und Seminare zu Themen wie Permakultur, Gemeinschaftsbildung und nachhaltigem Leben an. Sieben Linden dient als Modellprojekt und Inspirationsquelle für nachhaltige Lebensweisen und zukunftsfähige Gemeinschaften.
Wir waren Ende Juni 2024 für 5 Nächte zur „Infowoche und Urlaub“, hatten also vormittags Programm und nachmittags frei.
Wie wir nach Sieben Linden starten – Gedanken über Leben in Gemeinschaft
Wir kennen ein paar Gemeinschaften, deswegen hatten wir zumindest ein ungefähres Bild davon, wie es in Sieben Linden sein könnte. Allerdings ist es das allererste Mal mit Kindern in Gemeinschaft. Zumindest wenn man von den privaten Besuchen bei meinem Onkel in der Lebens(t)raumgemeinschaft Jahnishausen absieht.
Vor der Geburt unserer Kinder waren wir öfter im ZEGG und haben dort tolle Menschen kennengelernt und sehr viel Unterstützung auf unserem Weg erfahren. Durch unser Männer- und Frauenjahrestraining haben wir das Parimal ein bisschen kennengelernt. Und jedes Mal wieder keimt die Frage, ob das nicht auch was für uns wäre – Gemeinschaft. Bisher haben wir nie das Gefühl gehabt von „jetzt ist es soweit“. Zu sehr kleben wir am Bekannten. Ein Umzug – gerade in Gemeinschaft – braucht einfach wahnsinnig viel Energie, weil es eben nicht nur ein Umzug ist, sondern ein „umpflanzen“ unseres Lebens.
Aber auch nicht zu entscheiden ist eine Entscheidung. Nämlich für das, was jetzt gerade ist. Unser Leben in der Stadt auf unseren 80qm. Daran ist erstmal nichts falsch, wir haben hier nichts zu erleiden und freuen uns, dass wir alle täglichen Wege mit dem Rad machen können. Aber es fühlt sich eben auch nicht ganz und gar nach uns an. In 5 Jahren sehen wir uns hier einfach nicht mehr. Wir beschäftigen uns auch immer wieder mit dem klassischen Hauskauf in und um Hannover, aber so richtig passte da bisher auch nichts. Das wäre eher ein „weg von“ der Stadt, der Enge, der Lautstärke und weniger ein „hin zu“ etwas, was sich wirklich nach uns anfühlt. Wir versuchen an vielen Stellen so nachhaltig zu leben wie es eben geht – im klassischen Haus bräuchten wir aber vermutlich sogar zwei Autos. Auch nicht hilfreich. Und viel zu viel Fläche heizen, die wir gar nicht immer brauchen. Deswegen besuchen wir Sieben Linden zuallererst aus Neugier und der Freude daran, mal wieder in einem solchen „Feld“ zu sein. Aber auch, um zu schauen, ob wir vielleicht gut zueinander passen.
Einige Tage vorher besprechen wir, dass wir in erster Linie gut für uns, unsere Kinder und unser aller Bedürfnisse sorgen wollen. Erst danach kommt das Seminar, der Ort, die Gruppe, die Gemeinschaft. Das muss so sein, sonst schaffen wir es nicht. Eigentlich sollte das selbstverständlich sein, ist es aber zumindest bei uns oft nicht. Es nochmal auszusprechen und gemeinsam zu bejahen gibt unserem Vorhaben Kraft. Und in jedem Fall werden wir mehr von Sieben Linden mitbekommen als wenn wir nicht fahren.
Ankunftstag und erste Erkundungen
Genug der Vorrede, nun fahren wir also los. Zwei Stunden Autofahrt, zwei kleine Kinder. Yeah! Kann anstrengend werden, wird es auch. Naja, irgendwie schaffen wir es und sind ziemlich erledigt, als wir ankommen. Zug fahren wollten wir nicht wegen des vielen Krams, vielleicht teilen wir uns für die Rückfahrt auf. Die Öffi-Verbindung nach Sieben Linden ist zwar gemächlich, aber mit sehr wenig umsteigen. Vom Bahnhof Wolfsburg fährt der Bus bis vor die Haustür.
Wir können als eines der ersten Dinge Mittagessen. Hm… lecker, Essen in Sieben Linden. Fast alles ist vegan, bio, zu großen Teilen selbst angebaut und mit Liebe gekocht. Das schmeckt man.
Danach können wir unsere Zimmer im „Strohtel“ beziehen. Wir holen mit einer ziemlich großen Karre all unser Gepäck aus dem Auto.
Die Zimmer sind richtig gut für uns als Familie geeignet. Wir haben die „Duo-Zimmer“ – also zwei Zimmer mit jeweils zwei Betten die wir zusammenschieben und einem gemeinsamen Bad. Wir haben durch die Terassentüren Blick auf den „Dorfplatz“, aber mit genügend Abstand, sodass es trotzdem richtig viel Privatsphäre gibt. Und schön für mich, dass ich die abendlichen Juni-Sonnenstrahlen zumindest von drinnen genießen kann, auch wenn ich gerade auf zwei schlafende Kinder aufpasse.
Fast alle Häuser in Sieben Linden bestehen aus Holz, Lehm und Stroh. Dafür sieht es ganz schön hübsch aus. Im gesamten Dorf sind auch in den Häusern Trockentrenntoiletten verbaut. „Wir scheißen nicht ins Trinkwasser“ heißt es hier. Sehr sympathisch und schön, dass man hier so bequem einfach „mitmachen“ kann um Wasser zu sparen. Wir kennen das Prinzip Trenntoilette aus unserem Garten, trotzdem finde ich es anfangs gewöhnungsbedürftig nicht zu spülen. Das gibt sich aber bald.
Ein Toilettenaufsatz für Kinder ist da, Zahnpasta, Shampoo und Duschgel auch (wegen der Pflanzenkläranlage). Die Steckdosen sind gesichert und selbst ein Babyphone hätte man sich leihen können. Zwei TripTraps gibt’s ebenso im Gäste-Essbereich – einen mit und einen ohne Babyaufsatz. Was diese „Kinder-Dinge“ angeht ist wirklich für alles gesorgt. Und: Im Dorfladen gibt es sogar die Eco by Naty Windeln in allen Größen, die hätten wir gar nicht mitbringen müssen.
An dem Nachmittag erkunden wir ein wenig den Spielplatz und den Löschteich. Der Bärtige ist insgesamt sehr gerührt, dass wir – gefühlt endlich – mit beiden Kindern hier sind und ist immer mal wieder den Tränen nahe. Das rührt auch mich. Es ist schön und fühlt sich erfüllend und sinnvoll an, unseren Kindern schon früh auch diese Welt zu zeigen. Diese Welt des tiefen menschlichen Miteinanders, die uns selbst schon so viel weitergeholfen hat auf unserem Weg – individuell, als Paar und auch als Eltern. Nur wenn unsere Kinder wissen, was es für Alternativen gibt, können sie irgendwann für sich bewusst wählen. Und wir werden (fast) jede Wahl unterstützen, so gut wir können.
Was uns gleich auffällt, ist wie viel „Getier“ hier rumflattert – also Insekten, Schmetterlinge, Vögel und dergleichen. Schön und auch mal wieder gewöhnungsbedürftig. Es verirren sich durchaus mal Insekten in die Innenräume und kommen da auch nicht immer wieder raus. Das kennen wir in dem Umfang von zu Hause gar nicht, weil es in der Stadt einfach gar nicht so viele Insekten gibt.
Erst um 18:30 Uhr gibt es Abendessen, für uns beziehungsweise für die Kinder ist das sehr spät. Ablenkung hilft aber, beide Kinder kooperieren viel und liegen 19:45 Uhr vollkommen erledigt im Bett. Zumindest Christian kann 20 Uhr zum Beginn des Seminars da sein. Ich möchte die Kinder – trotz Babyphone-Option – nicht am ersten Abend alleine im Zimmer lassen und bleibe da.
Eine kleine Überraschung, die ich hätte wissen können, aber irgendwie nicht ganz zu Ende gedacht habe: es gibt hier nicht nur keinen Handyempfang zum Telefonieren, sondern auch kein Mobilfunknetz fürs Internet. Und ich habe kein Buch mit, weil ich dachte, ich komme sowieso nicht zum Lesen. Puh, was mach ich denn jetzt? Christian läuft noch kurz rüber in den Gästebereich und organisiert mir zwei Bücher 😀 Eigentlich war sein Auftrag, mir einen LAN-Kabel-Handy-Adapter zu holen, es ist aber niemand mehr da, den wir fragen können (Was vollkommen ok ist an einem Sonntagabend!). PS: Das Deutschlandspiel gegen die Schweiz läuft an diesem Abend. Bitter, sogar für mich Teilzeit-WM-und-EM-Fußballfan.
Da beide Kinder gerade fest schlafen und der Seminarraum ebenfalls im „Strohtel“ ist, tauschen Christian und ich später noch kurz und ich kann zumindest mal bei den anderen Teilnehmenden „Hallo“ sagen, das ist schön und gibt mir ein erstes Gefühl für die Gruppe. Wir sind mit Abstand die jüngsten und auch die einzige Familie, das ist wohl aber sehr unterschiedlich von Kurs zu Kurs.
Tagesablauf und Inhalte der „Infowoche mit Urlaub“
Der Tag wird eigentlich von den Mahlzeiten bestimmt – so ähnlich ist es ja zu Hause auch. 07:30-09 Uhr gibt es Frühstück, 13 Uhr Mittagessen, 18:30 Abendessen.
Die Infowoche wird von Stefan geleitet, einem drahtigen, sympathischen Mann mittleren Alters der schon gefühlt ewig hier lebt und viel zu erzählen hat. Er lässt sich gerne und viel befragen und hat manchmal ganz schön zu tun, die vielen durchaus durcheinandergewürfelten Fragen der neugierigen Gäste zu beantworten oder für später zu parken.
Der Montag startet mit einem Rundgang durchs Dorf und durch einen Teil des Waldes. Die verschiedenen Wohnhäuser, der selbst bewirtschaftete Wald, der riesige Gemüsegarten, der eigene Waldkindergarten. Spannend ist es, den physischen Teil von Sieben Linden zu sehen – und außerdem sehr warm. Es ist gefühlt die bisher wärmste Woche dieses Sommers. Während des Rundgangs habe ich auch eine der wenigen Gelegenheiten, mich mit den anderen TeilnehmerInnen ein wenig zu unterhalten. Sehr unterschiedliche Menschen sind dabei, einige überlegen in Gemeinschaft zu ziehen, einige sind „nur“ neugierig. Die Mahlzeiten begehen wir in Familie, auch weil die anderen draußen essen, wir aber nicht jedes Mal die Kinderstühle raustragen wollen. Außerdem ist es gut für uns, auch immer wieder mal zu viert zu „landen“. An den Abenden bin ich bei den Kindern, da ist auch nicht viel Gelegenheit zum Austausch mit den anderen. Der Bärtige geht an ein paar Abenden nochmal mit raus, in die Kneipe oder zum Abschlussabend.
An den folgenden Vormittagen geht es um alles Mögliche – die Organisationsstruktur, das soziale Miteinander, Forum, die Bauweise der Häuser, die Funktion der Toiletten und Infos für Zuzugsinteressierte. Sicher habe ich so einiges vergessen, das findet ihr aber auf der Website.
Wir waren jeden Tag von 09:15 Uhr bis kurz vor dem Mittagessen zusammen in der Gruppe mit ein oder zwei Pausen dazwischen. An insgesamt drei Vormittagen hatten wir die Gelegenheit, BewohnerInnen in ihren Häusern zu besuchen und im direkten Gespräch mehr zu erfahren und Fragen zu stellen.
Das ist für uns besonders spannend – zu hören, wie Menschen die hier leben ganz konkret ihren Alltag gestalten, was sie arbeiten, wie sie leben, was sie bewegt. Das macht greifbarer, wie ein Leben hier wirklich aussieht. Ganz grundsätzlich und natürlich auch, ob und wie das für uns aussehen könnte.
Ich versuche immer, den Mittagsschlaf unserer kleinen Tochter recht zeitig zu legen, damit sie 13 Uhr zum Mittagessen wieder wach ist und wir beide essen können. Das hat auch fast immer geklappt. Einmal habe ich es mir auch gegönnt, mit dem schlafenden Baby aus dem Seminar zu gehen, sie ins Bett zu legen ich mich daneben. An dem Teil des Vormittags ging es um Finanzen. Das finde ich auch interessant, ist aber eher das Steckenpferd des Bärtigen bei uns. Und ich brauchte einfach Pause.
Überhaupt haben wir ganz schön zu tun gehabt, unsere Abläufe mit denen der Gemeinschaft und des Seminars zusammenzubringen.
Wir duschen gerne beide morgens – einer von uns ist immer mit den Kindern zum Frühstück vor gegangen, der jeweils andere konnte in Ruhe duschen. Wobei wir gemerkt haben, dass die Zeiten alleine im Bad irgendwie kürzer ausfallen als zu Hause – so ganz ohne Handyempfang hier 😀
Wir versuchen weiter, unseren Perfektionismus abzulegen, was das „hier sein“ angeht. Wir bekommen so viel mit, wie wir halt mitkriegen. Wir sind nicht so in der Gruppe integriert wie „früher“, schlicht weil wir auf dem Spielplatz sind oder am Teich, während die anderen Fahrradtouren machen oder Tischtennis spielen. Und wir schlafen einfach viel, weil die Tage doch auch fordernd sind. Wenn ich zum Mittagsschlaf unserer Tochter im Seminar bleibe habe ich von 6 Uhr bis 19:30 Uhr keine wirkliche Pause. Und die Nächte sind auch wechselhaft. Die Nachmittage sind durchaus auch anstrengend, weil unser großer Sohn einfach schnell überreizt ist und das dann entsprechend ausagiert. Dann liege ich auch mal 20 Uhr selbst im Bett, weil meine Akkus einfach leer sind.
An den Abenden gibt es auch ein optionales Programm – Sauna, Kneipe oder Film gucken. Den aktuellen Film über Sieben Linden „Kein richtig falsches Leben“ kaufen wir im Laden auf DVD. Man kann ihn online auch hier zum streamen ausleihen. Sehr sehenswert, wenn man mehr wissen möchte.
Alles in allem finde ich die Infowoche und die Inhalte wirklich gelungen. Besonders schön ist, dass hier jeder etwas mitnehmen kann – sowohl diejenigen, die bereits Gemeinschaftserfahrungen haben, als auch diejenigen, für die eine solche Gemeinschaft eine ganz neue Erfahrung ist. In vielen Gemeinschaften ist es gar nicht so einfach möglich, sie mal eben kennenzulernen oder zu besuchen. Für diesen Wunsch, einfach mal da zu sein, ist diese Woche ein wirklich passendes Angebot.
Gäste mit Kindern und Kinderbetreuung in Sieben Linden
In einigen Seminarbeschreibungen ist vermerkt, dass man mit 4 Wochen Vorlauf eine Kinderbetreuung anfragen kann, dann versuchen die Sieben Lindener etwas zu organisieren. Ich hatte keine Vorstellung, wie das werden würde und mache mir vorher viele Gedanken darum. Unser großer Sohn ist wirklich kein „Hallo hier bin ich, los geht’s“- Kind. Aber schon im Vorhinein kann ich mit einer Sieben Lindenerin per E-Mail einige Fragen klären – ihre Zeilen haben mich sehr beruhigt.
Wir sind wirklich dankbar, dass Sieben Linden diese Möglichkeit der Kinderbetreuung überhaupt anbietet – ohne diese Option wäre der Besuch wirklich nicht möglich gewesen. Wir fühlten uns sehr gut unterstützt, auch wenn wir „nur“ Gäste für eine sehr kurze Zeit waren. Nicht nur durch die Kinderbetreuung, sondern auch durch solche Kleinigkeiten, dass es vollkommen ok ist, wenn wir unseren Essplatz nicht immer ganz sauber hinterlassen haben. Mit zwei Kindern in fremder Umgebung zu essen und der Idee, auch selbst was essen zu wollen sind wir durchaus gut beschäftigt. Und manchmal wollen wir vielleicht auch mal drei Minuten eine Unterhaltung führen oder in die Luft starren und nicht sofort den Lappen holen, wobei wir das natürlich trotzdem oft machen.
Die Kinderbetreuung selbst ist große Klasse! Anni, eine sehr sympathische Sieben Lindenerin verbrachte die Vormittage mit unserem Großen. Sie ist toll mit den Kindern, einladend, aber nicht aufdrängend, liebevoll, aber nicht überzogen, sie zeigt echtes Interesse und hat viele gute Impulse. Was ist, darf sein – zu Beginn bleiben die beiden einfach noch mit uns im Seminarraum. Unser großer Sohn ist so „fein“ in seinem Wesen und braucht einfach viel Zeit um sich mit neuen Situationen zu arrangieren, sonst ist er schnell überfordert. Anni begegnet seiner Feinheit so einfühlsam, dass es für ihn wirklich leicht ist, sich auf sie einzulassen. Als dann noch ein gleichaltriges Mädchen aus dem Dorf an den Vormittagen dazukommt ist das Eis schnell gebrochen. Unser großer Sohn lässt Anni die größte Auszeichnung zuteil werden die wir von ihm kennen – er fragt nach ihr und wann wieder „Anni-Zeit“ ist. Das kennen wir quasi nicht von ihm, selbst bei Menschen mit denen er sehr viel mehr Zeit verbringt.
Während der Vormittage bauen sie im „Gemeinschafts-Kinderzimmer“ Höhlen, duschen die Alpakas, bemalen einen Stoffbeutel und unternehmen sonst ganz viele schöne Dinge.
So oft und selbstverständlich wie wir in unserer Gesellschaft unsere Kinder „fremdbetreuen“ lassen, so sehr finde ich es einen fast intimen Vorgang, einem anderen Menschen eines meiner Kinder anzuvertrauen. Diese kleinen Menschen, die man auch ein bisschen lesen können muss, um zu wissen was es gerade braucht, die noch ganz tief abhängig sind von den Erwachsenen und die ich so sehr liebe wie nichts sonst auf der Welt. Bei Anni kann ich mein Kind gut loslassen und habe ihn ja auch zum Mittagessen schon wieder.
Am letzten Tag hat Anni einen wichtigen privaten Termin und jemand anders ist eingesprungen, das hat wunderbar geklappt. Die „neue“ junge Frau bäckt mit Oskar vormittags einen veganen Möhrenkuchen. So lecker! Wir werden nach dem Abschluss-Mittagessen am Freitag also mit ordentlich Kuchen im Bauch verabschiedet.
Unsere kleine Tochter will nach zweimal versuchen nicht bei Anni bleiben – das ist für uns wenig überraschend, sie kennt es noch gar nicht, dass jemand anders als Mama oder Papa bei ihr sind. Und in solchen aufregenden Situationen wie diesen geht selbst Papa nicht immer. Die Kleine haben wir also im Seminar dabei. Das ist nicht immer ganz einfach, hat aber unterm Strich gut geklappt.
Oft spielen wir mit ihr einfach in einer Ecke. Da gerade „laufen lernen“ dran ist, laufen wir auch einfach viele Runden – um die Gruppe und mitten durch. Bei einem eher informativen Seminar ist das kein Problem, in mir keimt natürlich die Frage, wie das wird, wenn es um persönlichere Prozesse geht und ein mittlerweile sehr mobiles und oft auch gut hörbares Kleinkind nicht so gut dabei sein kann. Wir werden sehen.
Menschen in Sieben Linden
Neben der Organisationsstruktur ist es für uns richtig spannend ein allererstes Gefühl dafür zu bekommen, was für Menschen hier leben. Insbesondere als Teil einer ersten Antwort darauf, ob wir uns vorstellen könnten, den Weg der Annäherung weiter zu gehen, um hier – ganz vielleicht – irgendwann auch zu leben.
Die ganzen Zahlen, Daten und Fakten, Theorien und Strukturen sind mit Sicherheit wichtig. Noch wichtiger ist für uns, mit wem wir unseren Alltag teilen würden. Die Kontakte zu Sieben Lindenern sind in den 5 Tagen natürlich überschaubar, aber dennoch durchaus vorhanden. Es gibt viele kleine Begegnungen, vor allem mit den Menschen im Gästeteam, die gar nicht sehr intensiv waren, aber natürlich trotzdem unser inneres Bild von Menschen hier prägen. Und tatsächlich ist es schön zu sehen, dass wir mit den meisten Menschen, die wir treffen, auf Anhieb eine gewisse Grundsympathie haben.
Den häufigsten Kontakt haben wir zu Stefan, der die Infowoche leitet und mit dem wir häufiger auch gemeinsam essen. Der Kontakt ist schön, herzlich und… fühlt sich „barrierefrei“ an. Mit fällt gerade kein besseres Wort ein. Wir haben keine Vorbehalte, irgendwas zu fragen oder zu teilen, aus Angst, er könnte uns bewerten. Diese Art von Unvoreingenommenheit, das Gefühl grundlegend richtig zu sein mit dem wie wir sind macht es leicht, uns voll und ganz einzulassen.
Mit Stefan gibt es auch einen sehr herzlichen Abschied – wir „quatschen“ auch nebenbei viel und haben uns ein kleines bisschen kennengelernt. Ich frage mich manchmal wie das für ihn ist, diese Infowoche zu betreuen – schließlich ist das, worüber er redet, sein zu Hause. Er scheint da aber recht routiniert und ist ja Gästebetrieb auch gewöhnt.
Mit der Familie des Mädchens, mit dem Oskar die Vormittage verbringt, verbringen wir auch einige Zeit. Sie wohnen selbst noch gar nicht allzu lange hier, haben auch gerade das zweite Kind bekommen und arbeiten beide überwiegend im Home Office. Dadurch ist es natürlich leicht, uns in ihnen zu erkennen, da wir eine ungefähr vergleichbare Situation hätten, wenn wir in Sieben Linden ankommen sollten. Sie laden uns zu sich nach Hause ein, die Kinder spielen zumindest eine Weile relativ entspannt und wir haben Zeit für einen sehr offenen und herzlichen Austausch.
Über die schönen Dinge, für die sie dankbar sind seit sie hier sind, all das was es zu feiern gibt. Und auch über die Dinge, die sie sich anders wünschen würden, vor allem als Familie. Das ist richtig wertvoll. Dass es überall individuelle Schattenseiten gibt ist klar, vorher davon schonmal gehört zu haben macht, dass es weniger Überraschungen gibt und sich das Bild vervollständigt. Es erleichtert ein bewusstes „Ja“ auch zu den Dingen, die vielleicht (noch) nicht so toll sind.
Und es ist schön zu entdecken, wie viele Ähnlichkeiten es gibt zwischen den Menschen, die ihren Weg in so ein Feld suchen und finden. Neben vielen anderen Themen zum Beispiel auch die Beschäftigung mit der friedlichen Geburt.
Auch mit einer anderen Sieben Lindenerin, die sich viel um die Kinder-Themen hier zu kümmern scheint und uns das „Kinderzimmer“ gezeigt hat, können wir länger sprechen. Bei ihr ist es total spannend ausschnittsweise zu erfahren, was sie für eine Sicht auf die kleinen Menschen hat und eine erste Ahnung zu bekommen wie – zumindest aus ihrer Brille – das Zusammenwirken vom großen Gemeinschaftssystem und den verschiedenen Familiensystemen funktionieren kann.
Im Rahmen der „Hausbesuche“ lernen wir auch Irma kennen. Sie ist fast 80, wohnt im Bauwagen und hat gefühlt ihr Leben dem Frieden auf Erden gewidmet. Sie ist total nahbar und gleichzeitig habe ich eine große Ehrfurcht vor der unterhaltsamen alten Frau, die gar nicht so alt wirkt und Sieben Linden mitgegründet hat. Ihr Werk und das vieler anderer hat Sieben Linden dorthin gebracht, wo es heute ist. Vor allem wenn man hört, wie die ersten Jahre, vor allem die ersten Winter waren finde ich es beachtlich, welche persönlichen Entbehrungen die Menschen für die Idee dieses Ökodorfs auf sich genommen haben und wie viel Kraft sie einfach in Sieben Linden (und andere Projekte) gesteckt haben. Wer mehr von Irma hören möchte kann hier in den Sieben Linden Podcast hören.
Wie geht es unseren Kindern hier?
Der Große ist relativ schnell wie ausgewechselt. Er bewegt sich frei, will schonmal vorgehen zum Essen (macht er tatsächlich nicht aber denkt zumindest darüber nach, schon das ist neu). Er kommt irgendwann total stolz zu uns und erzählt, dass er „mit anderen Erwachsenen“ geredet hat. Alles Seiten an ihm, die wir sonst wenig kennen.
Die Kleine hat mit den vielen Eindrücken, wenig Schlaf und durchbrechenden Zähnen durchaus zu kämpfen. Und Mama mit ihr. Die erste Nacht ist sehr unruhig, nachts um vier muss ich sie einmal tragen, weil sie sich nicht mehr beruhigt. Und das mit der Frage im Kopf, wie schallisolierend Wände aus Lehm und Stroh eigentlich sind 😀
Unsere Zimmernachbarn bekommen aber wohl nichts mit. Im Verlauf der Woche haben wir auch eine Fieber-Nacht, es bleibt aber dankenswerterweise bei dieser einen Nacht. Im Seminarraum fühlt sie sich nach und nach ganz wohl, auch wenn der Kontakt zu anderen Erwachsenen zu dieser Zeit nicht so ihr Ding ist.
Worüber ich mir vorher einige Gedanken mache, ist die Abhängigkeit von den Essenszeiten in der Gemeinschaft und auch, dass es natürlich etwas „anderes Essen“ gibt als zu Hause. Wenn wir zu Hause etwas essen wollen, das die Kinder nicht mitessen, machen wir ihnen halt Nudeln mit Tomatensoße. Diese Option haben wir hier nicht. Ich habe oft großes Mitgefühl mit unserem großen Sohn, wenn er wieder irgendwas nicht will, weil ich selbst als Kind relativ „mäklig“ war und weiß, wie schlimm es ist, wenn man Dinge essen soll, bei denen der Körper laut Nein! sagt. Auch das gehört zu einem relativ sensiblen Kind halt dazu. Die Kleine ist da nicht so wählerisch, sie probiert zumindest fast alles und wird auch immer satt. Dieses Thema ist schon manchmal fordernd, aber auch nicht so schlimm, wie ich es befürchtet habe. Trotzdem kaufen wir bei erster Gelegenheit im Laden Bananen für „zwischendurch“ und haben ein bisschen gesunden Knabberkram, den wir von zu Hause mitgebracht haben.
Um die relativ langen Abstände zwischen den Mahlzeiten zu überbrücken, schmieren wir zum Frühstück immer ein Vormittags-Brot und packen es in eine Dose. Das klappt gut.
Der Naturwarenladen hat immer nach dem Mittagessen für anderthalb Stunden geöffnet – außer montags. Da muss man dann also auch alles kaufen, was man so braucht. Es gibt auch Eis, sogar veganes. Das kriegt unser Großer dankenswerterweise aber erst nach ein paar Tagen mit. Mit dem Mädchen, mit dem er die Vormittage verbringt, verabredet er sich auch einmal nach dem Mittagessen zum Eis essen. Wir machen das aber nur einmal, denn für die andere Familie ist es schließlich Alltag und kein Urlaub. Und sie versuchen – wie wir – den Zuckerkonsum im Zaum zu halten, so gut es eben geht.
Die fehlende Verdunklung in den Zimmern ist tatsächlich weniger ein Problem, als wir erst gedacht haben. Und das obwohl gerade die längsten Tage des Jahres sind. Gefühlt dauert das Einschlafen etwas länger und wir sind oft recht zeitig wach, aber das kann auch an der Situation insgesamt liegen, die ja für die Kinder auch einfach eine Ausnahmesituation ist.
Wie geht es uns in Sieben Linden – ein paar ganz weltliche Beobachtungen
Der erste Punkt ist ganz banal – mein Heuschnupfen. Aber die Anekdote finde ich sehr bezeichnend für „Gemeinschaft“, deswegen kommt sie hier trotzdem rein. Zu Hause komme ich mit homöopathischen Heuschnupfentabletten gut zurecht, in Sieben Linden reicht das nicht mehr. Ich halte es anderthalb Tage durch, dann spreche ich Stefan an. Die nächste Apotheke ist einige Kilometer weit weg und vielleicht gibt es hier auch Heuschnupfen-Allergiker, die mir weiterhelfen können. Er lacht und sagt: „Auch dafür gibt es doch Gemeinschaft.“ Er nimmt mich mit in die „Hausapotheke“. Es gibt einen kleinen, aber doch sehr vollen Raum mit Medikamenten, die offenbar gerade niemand akut benötigt. Ich finde ein seit 10 Jahren abgelaufenes Cetirizin, probiere es und es wirkt auch gut. Toll ist es nicht, weil ich unsere kleine Tochter noch stille. Aber ich bin einfach richtig fertig und vier Tage wird es wohl gehen. In den folgenden Tagen geht es mir erheblich besser. Ich sinniere mit mir selbst über die psychosomatischen Ursachen von Heuschnupfen und frage mich, ob und wann der vielleicht wieder geht.
Die Sache mit dem Internet habe ich schonmal erwähnt. Ich mag die Lösung mit den LAN-Kabeln sehr, weil es einerseits einen relativ entspannten Weg in die digitale Welt erlaubt. Die Hürde, das Kabel anstecken zu müssen, ist andererseits hoch genug, um nicht ständig und überall am Handy zu hängen.
Ich bin deutlich weniger am Handy, entscheide das auch ganz bewusst immer wieder und genieße es sehr. Was würde ich jetzt tun, wenn ich kein Handy hätte? Na, vielleicht einfach fünf Minuten lang die schlafenden Kinder betrachten und dabei ganz arg gerührt sein. Oder diesen Text hier schreiben. Für mich ist der Verzicht – das ist auch zu Hause so – aber sehr viel einfacher als für den Bärtigen. Und es war nur eine knappe Woche und Urlaub, im Alltag sieht das sicher nochmal ganz anders aus.
Zu Hause ist es so, dass wir das Thema der Mahlzeiten sehr klassisch verteilt haben. Ich schreibe den Einkaufszettel, der Bärtige geht einkaufen, ich koche. Das bedeutet aber auch, dass die Qualität unserer Ernährung zu großen Teilen auf meinen Schultern liegt – und davon abhängig ist, wie gesund, ausgeschlafen und leistungsfähig ich bin. Wenn ich krank, übermüdet oder auch einfach erschöpft bin, gibt es hier ein paar Tage Nudeln mit Tomatensoße. Das schadet kurzfristig nicht, macht aber trotzdem latenten Druck. Ich merke hier in Sieben Linden wie sehr ich es genieße, dass es vollkommen egal ist wie es mir gerade geht und alle Familienmitglieder trotzdem sehr leckere und gesunde Dinge auf dem Teller haben. Ich habe das Gefühl, dass mir das hier erstmal so richtig bewusst wird, wie viel Last ich da zu Hause eigentlich trage, vor allem in Bezug auf die Ernährung der Kinder.
Und was ich in Bezug aufs Essen hier auch richtig toll finde – hier kommt nichts weg. Wenn es gestern Nudeln gab, gibt es heute Nudelsalat. Und wenn es heute Kichererbsen gibt, dann kann man morgen mit selbst gemachtem Hummus rechnen.
Was ich in diesen Tagen bei den Spaziergängen durchs Dorf immer wieder denke: Das hier ist ein wirklich schöner Ort. Es fühlt sich einfach vieles organisch an, das Außengelände, die Häuser dazu. Alles ist mit Liebe und Bedacht angelegt und – zumindest bei den Außenflächen – dann mit Liebe zum großen Teil der Natur überlassen. Und dennoch ist es bei diesem riesigen Gelände sicher eine Menge Arbeit, dass es so unangestrengt hübsch aussieht. Wenn die Juniabendsonne ihre langen Strahlen schickt, entstehen immer wieder richtig schöne Bilder. Wenn das hohe Gras angestrahlt wird oder die Libellen über dem Teich. Das hat auch etwas Geborgenes.
Insgesamt ist die Woche mit den beiden Kindern für uns natürlich anstrengender, als es zu Hause gewesen wäre. Vor allem das Richten nach einem vorgegebenen Zeitplan und der relativ wenig vertraute Rückzugsraum drinnen. Unsere Routinen, Abläufe und vertrauten Räume machen unser Leben zu Hause entspannter. Auch schön, diese Qualität mal wieder so ganz bewusst zu haben. Ich bin einfach stolz auf uns, dass wir es gemacht haben. Dass wir den Mut hatten, es einfach zu probieren. Und wir werden mit vielen Erkenntnissen, Erlebnissen und Begegnungen belohnt.
Wollen wir in Sieben Linden leben?
Schon in den ersten Tagen beschäftigen uns die Gedanken und Gefühle rund um den Zuzugsprozess, das Leben hier und grundsätzlich die Frage „Gehören wir hier her?“.
Wir stehen im Moment an einem Punkt, an dem wir insbesondere wohnlich wissen, dass das, wie wir leben, nicht das ist, was wir für immer wollen. Und schon einige Jahre beschäftigen wir uns mit der Frage „wie eigentlich dann“?
Sieben Linden hat einen starken Fokus auf Ökologie und Nachhaltigkeit – es ist wichtig, den einzigen Planeten den wir haben, für unsere Kinder bewohnbar zu halten. Und hier ist es einfach, nachhaltig(er) zu leben, weil alle an einem Strang ziehen und man mit dem Strom schwimmen kann. In der Stadt sind wir oft Exoten mit unserer Art, die Dinge zu sehen. Der Fokus auf Nachhaltigkeit kommt in diesem Artikel fast ein wenig zu kurz – vielleicht, weil es für uns so selbstverständlich ist.
Alle Wohn-Optionen, die wir in den vergangenen vier Jahren in Erwägung gezogen haben, hatten eines gemeinsam: irgendeine Art von Gemeinschaft. Wir wollten mal ein sehr teures Haus nahe Hannover kaufen, was zu einer Gemeinschaft von 12 Häusern gehört – mitsamt Gemeinschaftshaus, gemeinsamer Heizung und regelmäßigen Treffen. Es wurde damals (heute können wir sagen „zum Glück“) nichts, weil das Haus in den Bekanntenkreis der Eigentümer verkauft wurde. Das nächste Projekt war das Ecovillage, ein riesiges Gemeinschaftsprojekt in Hannover, was mittlerweile leider an der Finanzierung gescheitert ist. Hier waren wir fast ein Jahr lang sehr intensiv involviert.
Und selbst unsere jüngste Option – ein altes Fachwerkhaus in einem 160-Seelen-Dorf war für uns vor allem attraktiv, weil es ein Sackgassendorf ist mit vielen Kindern, vielen Yogis und Ökos und wenig Autos. Nach dreimal dort sein kannten wir gefühlt alle Nachbarn. Diese Idee scheiterte – 2 Tage vor Abfahrt nach Sieben Linden – an einem ziemlich vernichtenden Gutachten eines Fachwerk-Experten. Vielleicht sollte das so sein? Beim zweiten Lesen fällt mir noch eine Gemeinsamkeit auf: alle genannten Optionen waren Holzhäuser – so wie in Sieben Linden.
Es sind Fragen über Fragen, dabei haben wir vor Ort gar nicht viel Zeit zum Austausch untereinander. Schaffen wir das? Oder schafft die Gemeinschaft uns? Wie lebt es sich hier, wenn die erste Euphorie des Ankommens verflogen ist? Kriegen wir hier ein drittes Kind? Oder wird die Gemeinschaft das dritte Kind? Wie verändert sich das Leben hier und wie verändern wir uns hier? Das Umfeld würde sich verändern, aber uns und unsere Themen nehmen wir immer mit – geht es uns damit gut hier? Und haben wir genug zu geben?
Unsere Beziehung zu uns selbst, unsere Paarbeziehung, das Elternsein und dann auch noch Beziehung zur Gemeinschaft – nährt uns das oder überfordert uns das? Oder wohl eher – was in welchem Maß?
Als ich diese Gedanken aufschreibe ist gerade Tag 2. Wir dürfen uns wohl etwas entspannen, müssen nicht alles jetzt herausfinden. Dafür gibt es ja – wenn wir das hier wirklich wollen – den Annäherungsprozess. Die Fragen sind – wahrscheinlich – ungefähr die richtigen, aber die Antworten dürfen sich Zeit lassen. Viel Zeit. Und vielleicht können wir auch nicht alles vorher herausfinden, einiges wird sich erst zeigen, wenn wir einen solchen Schritt mal gegangen sind.
Was wir hier fühlen ist weniger eine große Euphorie, eher eine unaufgeregte, aber steig wachsende Zuneigung zu diesem Ort. Ein Gefühl von Verbundenheit und seltsamer Vertrautheit, obwohl wir das erste Mal da sind. Und natürlich auch etwas leise Aufregendes, wenn so ein möglicher neuer Lebensabschnitt die allerersten Sonnenstrahlen in unser jetziges Leben schickt.
Diese Form der eher unaufgeregten, aber tiefen Verbundenheit ist etwas, was mich sehr an die Anfänge zwischen meinem Mann und mir erinnert. Irgendein kluger Mensch hat mal ungefähr sowas gesagt: Herzens-Themen kann man daran erkennen, dass sie nicht dringend sind. Herzens-Themen sind wichtig, kraftvoll, ruhig und beständig. Ego-Themen sind dringend.
Ich hatte das Gefühl oder vielleicht auch die Erwartung, dass es in dieser Woche in Sieben Linden irgendein Zeichen des Universums geben würde, was uns sagt, wie es für uns weitergehen soll. So einen richtigen Moment des „Jetzt ist alles klar“ gab es nicht. Dafür jemanden der seit mehr als 20 Jahren in diesem Ökodorf lebt und uns sagt, dass er sich das mit uns so richtig gut vorstellen kann. Und einen 4jähren, der – wieder zu Hause – beim Abendessen verkündet, dass er auf jeden Fall in Sieben Linden wohnen will. Ob er uns mitnimmt?
Wie geht es weiter mit uns und Sieben Linden?
Als wir Sieben Linden verlassen gibt es darauf für uns keine klare Antwort. Eher in den Tagen danach merken wir, dass unser „Ja“ dazu, Sieben Linden näher kennenzulernen größer wird. Viel größer.
Als der Bärtige im Treppenhaus unseren Nachbarn von unserer Zeit in Sieben Linden erzählt, bekommt er gespiegelt, wie begeistert er wirkt. Wir sind bereit, den Hauskauf ad acta zu legen. Und eine weitere spannende Erkenntnis: den Weg nach Sieben Linden weiter zu gehen fühlt sich das erste Mal nicht nach Kompromiss an. Bisher war immer einer von uns mehr Feuer und Flamme für eine Idee, der andere war bereit mitzugehen. Den Weg nach Sieben Linden suchen wir gerade gleichermaßen.
Und gleichzeitig merke ich natürlich auch eine Angst davor, abgelehnt zu werden. In diesem Annäherungsprozess mache ich mich so sichtbar, verletzlich und angreifbar. Und das in vollem Bewusstsein, dass ich oder wir tatsächlich abgelehnt werden können, wenn es zu viele Menschen in der Gemeinschaft gibt, die uns nicht mögen oder etwas an uns komisch finden. Das heißt nicht, dass diese Angst uns aufhalten sollte, aber sie bewusst wahrzunehmen kann vielleicht helfen, ihr einen guten Platz zu geben.
Etwas Spannendes ergab sich genau eine Woche nachdem wir zurück waren: Der Bärtige bringt unseren Sohn in den Kindergarten, hat die Kleine dabei und lässt sich Zeit, damit ich zu Hause etwas Ruhe habe. Kurz bevor er gehen will spricht eine andere Mama ihn an, dass wir ja in Sieben Linden waren. Unsere Kinder haben offenbar darüber gesprochen. Wir erfahren, dass ihr Onkel viele Jahre in Sieben Linden wohnte und vergangenes Jahr dort verstorben ist. Wir wussten auch direkt, wer gemeint ist, weil wir in Sieben Linden von diesem Menschen gehört hatten. Sie sind ungefähr einmal im Jahr dort zu Besuch. Verrückt, da geht unser Kind also mit „Sieben Linden Verwandtschaft“ in den Kindergarten.
Es war der drittletzte Tag, an dem wir diese Verbindung überhaupt hätten entdecken können, da das betroffene Kind ein „Vorschuli“ ist und nun in die Schule wechselt. Unnötig zu erwähnen, dass für diesen Tag auch „Sieben Linden intensiv buchen“ in unserer To Do App steht. Ok, Universum, wir haben verstanden. Machen wir.
„Sieben Linden intensiv“ ist im Winter – das bedeutet, dass wir nicht bis abends um acht am Löschteich im Sand buddeln können, wenn der Große doch mal Mittagsschlaf gemacht hat. Es wird wahrscheinlich noch viel mehr Programm geben, was auch emotional anstrengender sein könnte. Wir haben mal wieder einen gesunden Respekt. Dafür kennen wir schon viel, wissen ein bisschen mehr was auf uns zukommt, wie die Gegebenheiten vor Ort sind und dass unser Großer mit der Kinderbetreuerin eine weitere Bezugsperson vor Ort hat, auf die er sich gut einlassen kann.
Wenn wir nach Sieben Linden gehören, dann wird es einen guten Weg für uns dorthin geben und wir sind gespannt, diesen Weg zu entdecken – wo auch immer er hinführen mag.
Was denkst du über all das, was du eben über Sieben Linden und über uns gelesen hast? Überlegst du selbst in Gemeinschaft zu ziehen oder lebst schon dort? Oder bist du vor allem neugierig? Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung, entweder in den Kommentaren oder an luise at zeitgeistich punkt de! Und wenn du den Artikel magst – spread the love and share the happiness (auf Facebook, Pinterest oder wo du sonst bist). Ich danke dir von Herzen.
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Als Familie haben wir in den letzten Jahren viele schöne Zeiten im Wohnmobil erlebt – allem voran unsere Elternzeitreise durch Norwegen und Italien. Auch danach haben wir unser rollendes zu Hause sehr genossen, mal kurze Wochenend-Fluchten von Hannover aus gemacht oder ganz in unserem Reise-Tempo Freunde und Familie besuchen können, während wir unser zu Hause auf Rädern einfach dabei hatten.
Doch während insbesondere Luise nach unserer Reise am liebsten dauerhaft in ein Wohnmobil gezogen wäre, sind wir beide mittlerweile froh und dankbar für „festen“ Wohnraum und haben uns entschieden, unser Wohnmobil zu verkaufen und eine vorübergehende Wohnmobil-Pause einzulegen. Welche Nachteile es haben kann ein Wohnmobil zu besitzen und was uns dazu bewogen hat – das wollen wir heute mit euch teilen.
1. Die Schlafsituation zu viert im Grand California
Die Schlafsituation in unserem bisherigen Wohnmobil, dem Grand California 600, ist mit so kleinen Kindern einfach unpraktisch. Unsere Kinder sind zum Zeitpunkt dieses Artikels 1 und 4, können also beide noch nicht (alleine) im oberen Bett schlafen. Das ist laut Hersteller erst ab 5 Jahren angedacht. Damit ein Erwachsener mit einem Kind oben schlafen kann, ist uns das Bett oben auf Dauer einfach zu klein, zu eng und zu unbequem (es hat eine dünnere Kindermatratze und keine Tellerfedern darunter wie das Festbett).
Mit kleinen Kindern, die tagsüber noch ein bis zweimal schlafen – natürlich abwechselnd – und nachts auch durchaus mal unruhig sind, ist das vergleichsweise kleine Wohnmobil einfach gerade kein guter Ort für uns. Temperaturschwankungen, fehlende Rückzugsmöglichkeit für das gerade schlafende Kind – vor allem wenn es unterwegs mal regnet – und die relativ beengte Situation in einem WoMo auf Kastenbasis machen es schwierig, eine gute Schlafumgebung zu schaffen.
Da wir beide bei VW arbeiten ist der Grand California für uns tatsächlich die günstigste Variante, ein Wohnmobil zu haben. Jetzt ein größeres WoMo zu kaufen, auch wenn der Kaufpreis niedriger ist, würde uns richtig Geld kosten und das wollen wir gerade nicht.
2. Wir lieben das Reisen mit dem Wohnmobil, nicht „Urlaub machen“
Wir hatten schon die Situation, dass wir ein langes Wochenende bei gutem Wetter frei hatten – und wir wussten einfach nicht, wohin wir fahren sollen. Alles was schön, aber nicht zu weit ist, ist grundsätzlich ausgebucht oder extrem teuer. Dafür haben wir unser Wohnmobil vor einigen Jahren auch nicht gekauft, um mal übers Wochenende wegzufahren. Versucht haben wir klassischen Campinplatzurlaub, zum Beispiel bei dem zugegeben sehr schönen Campingplatz Hexenwäldchen in Mecklenburg. Das war ganz schön, aber langfristig ist es einfach nicht unser Ding.
Für die ganz großen Reisen haben wir gerade nicht die Zeit. Genauer gesagt nicht die Zeit, die wir bräuchten, damit es auch entspannt ist. Stichwort „Slow Family“. Das gibt unsere Zeitplanung mit Erwerbsarbeit gerade einfach nicht her. Das ist einer der wichtigsten Gründe unser Wohnmobil abzugeben.
3. Ruhe und Verbindung statt Abenteuer
Unsere eigenen Bedürfnisse haben sich verändert, seitdem wir im Alltag mit zwei Kindern angekommen sind. Entweder wir wollen Ruhe – oft zu Hause – oder Zeit mit lieben Menschen verbringen, aber Abenteuer ist gerade einfach nicht dran.
Wenn wir mal freie Zeiten haben, dann sind wir zum einen gerade einfach auch gerne zu Hause, genießen unseren Stadtteil, die Menschen hier, spielen mit den Kindern oder fahren in unseren Garten oder an einen nahegelegenen See. Wir sehnten uns nach Ruhe, Rückzug und der Möglichkeit, abends einfach mal Feierabend zu haben. Wir wollten die Möglichkeit haben, uns abends zu unterhalten und uns zu entspannen, ohne ständig irgendwas umräumen zu müssen. Unser Alltag ist im Moment oft fordern, da fehlt uns gefühlt auch einfach die Kraft für Abenteuer mit dem Wohnmobil.
Und wenn wir die Stadt dann doch mal verlassen, dann, um Menschen zu besuchen. Menschen treffen und mit ihnen bewusst Zeit verbringen, tiefe Gespräche führen, Nähe und Bindung genießen. Deswegen besuchen wir wieder vermehrt Menschen, die unserem Herzen nah sind. Und meistens können wir ohnehin bei ihnen schlafen und brauchen nicht unbedingt ein Wohnmobil, um Menschen besuchen zu können.
4. Andere Bedürfnisse der Kinder
Auch die Bedürfnisse unserer Kinder haben sich geändert. Wir merken, dass ein anderer „Urlaubsstil“ für sie gerade passender ist. Unser großer Sohn ist ein recht sensibles Kind, er braucht einfach 2-3 Nächte, um an einem Ort überhaupt ein kleines bisschen anzukommen. Und wenn wir ehrlich sind – wir auch.
Wenn wir die Stadt verlassen, versuchen wir also immer, dass es möglichst entspannt wird. Es geht weniger darum, ganz viel zu erleben, sondern mehr darum mal einen Tapetenwechsel zu haben und vor Ort möglichst entspannt mit den Kindern sein zu können.
Auch Schlechtwetter-Varianten lassen sich mit zwei Kindern in einer Ferienwohnung oder bei Freunden besser darstellen, als auf dem Campingplatz.
5. „Mental Load“ – Kümmern müssen, auch wenn wir nicht unterwegs sind
Das Wohnmobil erforderte auch viel Aufmerksamkeit und produzierte „Mental Load“, auch wenn wir es gar nicht viel genutzt haben. Im Winter muss das Wasser raus, im Sommer wieder rein. Nicht nur das Frischwasser, auch die Heizung läuft mit Wasser und alle Schläuche müssen geleert werden. Werkstatttermine gab es hier und da, weil auch bei einem neuen Wohnmobil nicht alles funktioniert und es wichtig ist, hinterher zu sein, damit VW Dinge, die uns aufgefallen sind, noch innerhalb der Garantiezeit behebt.
Wir leben mitten in der Stadt und müssen oft nochmal am Folgetag umparken, um das WoMo wieder näher zu uns zu holen. Immer in der Hoffnung, dass niemand Kratzer dran macht oder dagegen fährt. Wohnmobile werden hier zum Parkplatzproblem. Weil auch andere Menschen keine Zeit haben, mit ihren WoMos unterwegs zu sein, stehen die halt hier rum.
Unser Wohnmobil ist nicht mehr DAS Projekt ist, sondern eines von vielen (unsere Wohnung, unsere Jobs, unser Garten, das ganz normale Leben und all das mit unseren Kindern dabei). Das war anders, als wir auf Elternzeitreise waren, da gab es nur uns und das Wohnmobil. Dafür, dass wir es gerade zu wenig nutzen, ist es zu viel zu tun. Und wir merken, wie gut uns zumindest etwas weniger Mental Load seit dem Verkauf des Wohnmobils tut.
6. Kosten
Die Kosten für das Wohnmobil waren im Vergleich zu unserem Nutzen in letzter Zeit zu hoch. Steuer, Versicherung und Wertverlust fallen neben der Kapitalbindung an, auch wenn wir keinen Meter fahren. Da wir mittlerweile immer mehr merken, dass wir uns mittelfristig wohnlich verändern wollen ist es auch gut, unsere Finanzen zusammenzuhalten, falls es auf den klassischen Hauskauf hinausläuft.
Aber: Es ist tatsächlich nur eine Pause!
Für uns ist klar, dass wir unser Wohnmobilleben nicht final aufgeben, sondern nur pausieren. Irgendwann werden wir uns sicher ein größeres Wohnmobil kaufen, wenn die Kinder etwas größer sind und die Tage und Nächte entspannter werden. Ein Wohnmobil bleibt für uns weiterhin eine sehr praktisches Art des Reisens, nur eben nicht in genau dieser Lebensphase, in der wir uns gerade befinden.
Was denkst du darüber? Hattet oder habt ihr ein Wohnmobil? Und wie geht es euch damit – zu Beginn und einige Jahre später, vielleicht mit mehreren Kindern? Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung, entweder in den Kommentaren oder an luise at zeitgeistich punkt de! Und wenn du den Artikel magst – spread the love and share the happiness (auf Facebook, Pinterest oder wo du sonst bist). Ich danke dir von Herzen.
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Warum denn überhaupt ein Einrichtungsservice? Und warum Inteero?
Wir wohnen zum Zeitpunkt der Online-Einrichtung mit Inteero etwa seit zwei Jahren in unserer Wohnung. Ich bin gerade in Elternzeit, verbringe also einfach sehr viel Zeit zu Hause. Und da fallen mir alle kleinen und großen Baustellen sehr auf. Gleichzeitig habe ich nicht die Zeit, mir in aller Ruhe zu überlegen, wie genau es anders, praktischer und schöner werden darf. Ich beneide die Menschen, meist sind es die Frauen, die einfach von sich aus ein gutes Gespür haben und ganz mühelos Räume hübsch hinbekommen. Ich gehöre leider nicht dazu 😀
Man muss dazu sagen, dass Ästhetik – weniger bei mir selbst, sondern vor allem in Räumen und Umgebungen – für mich einen großen Wert hat. Meine Umgebung hat einen großen Einfluss auf mein Wohlbefinden. Deswegen brauche ich Räume in denen ich mich wirklich wohl fühle, die Ruhe und Geborgenheit ausstrahlen.
Der Fokus liegt auf unserem Wohn- und Esszimmer, dem Herzstück unserer Wohnung. Hier verbringen wir die meiste Zeit und gleichzeitig stellt uns dieser Raum vor die größten Herausforderungen, weil er im Grunde zu viele verschiedene Zwecke erfüllen muss, aber gar nicht über die Maßen groß ist. Hier essen wir im Alltag zu viert oder fünft, Weihnachten mit acht Personen. Hier spielen wir mit den Kindern, verbringen die Abende. Ich brauche hier Platz für die Yoga-Matte und auch ein Wäscheständer muss hier hin und wieder rein. Wir brauchen die Möglichkeit, ein Tablett abzustellen, da unsere Küche recht weit weg ist – alles sowas. Und hübsch soll es auch noch sein.
Außerdem mag mein Mann es gar nicht, wenn wir zu oft umräumen – es soll also eine Lösung her, die nicht zu oft angepasst werden muss, bis sie uns wirklich gefällt. Er hat – ganz klischeehaft – nicht so große eigene Ansprüche an die optische Gestaltung, findet es dann aber doch immer ganz schön, wenn ich fertig bin.
Es gibt verschiedene Anbieter, die dabei unterstützen, diese fertige Lösung zu erstellen. In Tests, die ich gelesen habe kam Inteero immer relativ gut weg und ist mit 149€ (im November 2023, mittlerweile sind es 179€) in den Kosten noch relativ überschaubar. Das ist natürlich trotzdem eine Stange Geld und wir haben lange überlegt, ob wir das wirklich machen wollen, weil es ja einfach auch so geht wie es nunmal ist. Für „hübsch“ geben wir sonst nicht so sehr viel Geld aus, der Versuch war es mir uns uns aber wert.
Anmeldung und Bedarfsanalyse: Ein unkomplizierter Start
Die Anmeldung bei Inteero verlief einfach und unkompliziert. Tatsächlich muss man als erstes Bezahlen, um überhaupt irgendwas angeben oder hochladen zu dürfen, darüber bin ich etwas gestolpert. Nachdem ich mich registriert hatte, wird man aufgefordert, typische „Welcher Stil gefällt dir am besten“-Bilder anzuklicken. Das hilft den Designern sicher. Dazu lädt man einen Grundriss des Raumes hoch und kann in Textform noch diverse Vorlieben, Stil-Wünsche und Bedürfnisse formulieren. Beispielsweise was sich ändern soll, welche Möbel man behalten möchte und dergleichen. Auch das Budget kann man an dieser Stelle angeben, unsere Designerin hat sich fast auf den Cent genau daran gehalten.
Zusätzlich gibt es ein (optionales) Telefonat mit dem oder der Designer/in, was ich auch wahrgenommen habe. Das war wichtig, denn Kristin, die mir zugeordnete Designerin, hat so glaube ich noch ein besseres Gefühl bekommen, was wir brauchen. Sie beendete das Telefonat mit „Oha, na ich schau mal, was ich euch im Tiny House-Stil planen kann“. Da wusste ich, sie hat unsere grundsätzliche Stauraum-Thematik in der Wohnung verstanden 😀
Neben den vielen sachlichen Anforderungen haben wir uns ein Zimmer im Boho-Stil gewünscht, was gerne lebendig sein darf, aber nicht überladen wirken soll.
Entwurfsphase: Kreative Vorschläge und Anpassungen
Nach dem Telefonat dauerte es nur wenige Tage, bis ich meinen ersten Einrichtungsvorschlag von Inteero erhielt. Oder besser gesagt zwei „Mood Boards“, aus denen ich wählen sollte, welches ich schöner finde. Auch dieser Zwischenschritt ist sehr sinnvoll, weil die Wahrscheinlichkeit, beim ersten Entwurf gleich einen Volltreffer zu landen doch eher gering ist. So kann man zeitig Korrekturen vornehmen (oder eben auch nicht), bevor zu viel Arbeit in den Entwurf geflossen ist. Noch ein paar Tage später kam dann der erste fertig visualisierte Vorschlag für unser Wohnzimmer. Spannend ist dabei, dass Kristina auch Entsprechungen für die Möbel und Gegenstände rausgesucht hat, die wir behalten wollen – inklusive Deckenlampe und Zimmerpflanzen. So kann man sich das Ergebnis wirklich gut vorstellen.
Ich war beeindruckt von der Kreativität und Vielfalt der Vorschläge, die Kristin für unser Wohnzimmer gemacht hat. Sie hat meine „Anforderungen“ und den Stil, den ich mir gewünscht habe, ziemlich perfekt eingefangen. Sogar die Möglichkeit, unseren Essbereich zügig von fünf auf acht Sitzplätze zu erweitern hat sie stilistisch ansprechend eingeplant und in zwei Varianten dargestellt.
Auch in diesem Entwurfsstadium gibt es wieder die Möglichkeit, Änderungswünsche anzubringen, beispielsweise den Esstisch und die Wandregale haben wir nochmal getauscht. Das ist tatsächlich relativ bequem, weil alle verwendeten Möbel unter den Visualisierungen aufgelistet sind und man sie entweder mit einem Herz favorisieren kann oder mit einem Pfeil angeben kann, dass sie ausgetauscht werden sollen. An dieser Stelle kann man die Möbel dann später auch bestellen.
Auch hier fand ich Kristina im Kontakt sehr nett, hilfreich und wirklich schnell! Nicht, dass solche Themen im Normalfall große Eile hätten, aber es ist ja auch spannend, den finalen Entwurf bald zu bekommen.
Umsetzung… jetzt sind wir dran
So schön es ist, Arbeiten auszulagern die andere Menschen besser können als wir… irgendwann ist es wieder an uns, weiterzumachen. Da einer der Ideen, die wir selbst eingebracht haben ein platzsparender und selbst gebauter Schrank hinter dem Sofa ist, hängt es bei uns gerade ein wenig. Den brauchen wir, um dort Gegenstände unterzubringen, damit wir dann eine unserer Kommoden verkaufen können und mit der Umgestaltung des Wohnzimmers weitermachen können. Mit zwei kleinen Kindern ist das nichts, was wir mal eben nebenbei machen können und vom Tischler ist es uns zu teuer, dafür, dass wir in einer Mietwohnung leben.
Es ist aber ohne Zweifel absolut hilfreich, einen fertigen Plan zu haben, auf den wir hinarbeiten. Wir sind rausgekommen aus dem Gefühl „irgendwie soll es anders sein“ und wissen nun, was genau anders werden soll. Ich hoffe einfach, dass wir Weihnachten 2024 (also ein Jahr nach der Beauftragung von Inteero), in unserem fertig umgestalteten Wohnzimmer feiern können. Schauen wir mal. Und trotzdem ist Umgestaltung natürlich ein Prozess, in dem sich Dinge verändern dürfen und der die Zeit bekommen soll, die er braucht. Und der in unserem Alltag auch nicht immer hohe Priorität haben kann und soll. Es ist ja auch jetzt schon ok und „bewohnbar“, nur eben nicht fertig.
Wie verdient Inteero Geld?
Klar ist, dass für unter 200€ inklusive mehrerer Visualisierungen und Änderungsschleifen niemand so eine Arbeit machen könnte. Ich vermute folgendes Prinzip, ohne es ganz genau zu wissen: Die Designer scheinen selbstständig zu sein, erhalten – hoffentlich – etwas vom gezahlten Grundpreis von Inteero und verdienen sonst Provisionen, wenn man die empfohlenen Möbel kauft. Direkt aus dem Inteero-Kundenportal kann man Möbel bestellen und sieht auch erst später, von welcher Marke die eigentlich sind.
Fazit Inteero: Ein empfehlenswerter Service für alle, die Wert auf ein stilvolles Zuhause legen
Insgesamt war meine Erfahrung mit Inteero sehr positiv und ich war überrascht, wie sehr Kristina es verstand, unsere Wünsche nicht nur optisch sondern eben auch funktional umzusetzen. Ich hatte vorher ein wenig die Befürchtung, dass es zwar hübsch wird, aber für uns nicht alltagstauglich. Diese Befürchtung hat sich ganz und gar nicht bewahrheitet. Wir freuen uns nun, nach und nach unser Wohn- und Esszimmer in einen wirklich stimmigen und gemütlichen Raum zu verwandeln.
Diese Arbeit nimmt mir Mental Load ab, der sonst sowieso da wäre und das Ergebnis ist – weil es jemand macht, der es einfach gelernt hat – sehr viel besser, als wenn ich es selbst machen würde.
Wenn wir mit dem Wohn- und Esszimmer fertig sind, kann ich mir gut vorstellen, auch weitere Räume unserer Wohnung von Inteero, gern auch wieder von Kristina, gestalten zu lassen.
Was denkst du darüber? Welche Rolle spielt Ästhetik für dich und euch? Und kommt so ein Service für euch in Frage? Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung, entweder in den Kommentaren oder an luise at zeitgeistich punkt de! Und wenn du den Artikel magst – spread the love and share the happiness (auf Facebook, Pinterest oder wo du sonst bist). Ich danke dir von Herzen.
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Wenn uns werdende Eltern fragen, was es zur Planung der Elternzeit zu wissen gibt, wollen sie meistens die klugen Tricks und Kniffe wissen, um möglichst viel finanziellen Vorteil aus dieser Zeit zu holen oder sagen wir: möglichst nichts durch Unwissen zu verschenken. So weit, so verständlich. Das ist auch wichtig und haben wir auch gemacht, dazu gibt es aber schon genug Artikel 😀 Aber um auch dieses Bedürfnis zu erfüllen hier die beiden Tipps, die wir dazu immer geben: schaut, ob es sich für euch lohnt rechtzeitig die Steuerklassen zu wechseln (wenn ihr verheiratet seid), das kann das Netto erhöhen und damit direkt das Elterngeld. Und Partnerschaftsbonusmonate sind eine feine Sache, aber auch da hilft Google euch gern weiter 🙂
Neben den finanziellen Aspekten gibt es aber ein paar andere Dinge, die mindestens genauso wichtig sind, um diese erste, sensible und irgendwie magische Zeit zu planen.
Warum eine entspannte Elternzeit so wichtig ist
Es ist 04:30 Uhr in der Nacht und ich schreibe dem Bärtigen eine Nachricht „seit 3 Uhr wach“. Das bedeutet so viel wie: die Nacht mit dem Baby ist gerade anstrengend, wenn du den Großen alleine in den Kindergarten bringen kannst und uns schlafen lassen kannst, dann mach das gerne. Wenn es gerade nicht geht, dann ist wecken auch ok.
Warum ich ihm das schreibe? Weil ich es kann. Weil wir es können. Weil wir unsere Elternzeit so geplant haben. Flexibel auf das zu reagieren, was bei uns und unseren Kindern gerade ist. Der Hauptgrund dafür ist, dass wir uns entschieden haben – für Zeitwohlstand. Dafür, unser Leben zu entschleunigen und alle weniger zu „müssen“. Insbesondere in dieser Zeit der Elternzeit, in der die Kinder so klein, so niedlich und manchmal auch so anstrengend sind und wir oft nicht die Unterstützung haben, die es bräuchte.
Die Zeit der Elternzeit ist unser gemeinsamer Start. Diese Zeit und wie wir mit ihr umgehen legt den Grundstein für alles, was später kommt. Wie wir miteinander sind, wie viel Kraft die Erwachsenen haben, den Alltag zu formen, sodass er günstig für unsere Familie und alle Mitglieder ist. Wie wir überhaupt Familie sein wollen. Rituale zu finden und auszuprobieren, die nähren, die uns Kraft geben, die Pausen zulassen und flexibles reagieren auf das, was gerade ist, ermöglichen.
Die Elternzeit ist der Beginn eines neuen Lebensabschnitts und viel ruckelt sich neu zurecht – im Innen und im Außen. Nicht nur bei den Kindern, vor allem auch bei den Erwachsenen. Die ersten Monate und Jahre sind die Basis für eine gesunde Psyche, ein gesundes Bindungsverhalten und ein gutes Urvertrauen unserer Kinder. Wir arbeiten quasi am Fundament, damit es später nicht (oder nicht so sehr) wackelt. Das geht einfach besonders gut, wenn die Zeit dafür so richtig da ist.
Kurzer Exkurs zum Thema Elternzeit
Jedes Elternteil hat Anspruch auf jeweils 3 Jahre Elternzeit! Das schreibe ich auch, weil ich in vielen Gesprächen ein „Hä? Echt?“ kriege – und das, wo wir schon in einer sehr liberalen sozialen Blase leben. Diese 3 Jahre kann man nehmen – derzeit zusammen oder einzeln in bis zu 3 Zeitabschnitten und bis das Kind 8 ist. Soweit die Sachlage zur Planung der Elternzeit 🙂
Und man kann die Elternzeit für „Arbeiten in Elternzeit“ nutzen, wenn man den Vollzeit-Anspruch bei seinem Arbeitgeber noch nicht ganz aufgeben will. Ebenso kann man dafür die Brückenteilzeit nutzen – einmalig für bis zu 5 Jahre. Es gibt viele Möglichkeiten, erstmal auszuprobieren, was allen gut tut.
Vom „müssen“ und „sollen“ zum „können“ und „wollen“
Es gibt Dinge, die müssen. Der Große muss einen Fahrradhelm anziehen und sich anschnallen lassen. Wir müssen ins Bett. Mama und Papa müssen Essen und Trinken und wollen auch mal im Bad alleine sein. Wir müssen nach Hause, wenn es dunkel wird und allen kalt ist. Und trotzdem gibt es noch viel mehr Situationen in denen es sich lohnt, zu fragen: müssen wir wirklich?
Muss ich mit Baby auf dem Arm die Kindergarten-Eingewöhnung vom Großen machen oder kann Papa das übernehmen? Muss der Große bis 15 oder 16 Uhr im Kindergarten sein, auch wenn es augenscheinlich viel zu viel für ihn ist, oder kriegen wir das anders organisiert? Muss Papa direkt von der Arbeit in den Nachmittag mit den Kindern starten oder können wir – zumindest hin und wieder – eine Pause organisieren? Muss ich das Baby wecken, weil wir unbedingt los müssen oder können wir entspannt später los oder nachkommen?
Hier hilft es einfach, Achtsamkeit zu entwickeln, an welchen Stellen es in unserem Kopf sagt „aber das muss doch“. Und dann zu hinterfragen: Wirklich? Immer? Warum? Das gilt insbesondere für die Planung der Elternzeit, denn einen großen Teil des Stresses, der insbesondere mit kleinen Kindern entstehen kann, kann man einfach von vornherein vermeiden. Wie? Durch Zeitressourcen der Erwachsenen.
Müsst ihr (Eltern) wirklich?
Es gibt Familien, in denen geht es einfach nicht anders. In denen „muss“ ganz viel, weil es wirklich keine anderen Lösungen gibt. Das ist so und mit denen habe ich ein großes Mitgefühl, weil gerade die sehr viel mehr staatliche, ehrenamtliche, familiäre oder einfach nachbarschaftliche Unterstützung brauchen könnten. Sei es durch günstigere Elterngeld-Regelungen, bessere Betreuungsmöglichkeiten und dergleichen. Gleichzeitig bin ich wahnsinnig dankbar, dass wir die Wahl haben. Dass wir niedrige Fixkosten haben, von Elterngeld und dem Teilzeit-Einkommen meines Mannes gut leben können und des Rest selbst aufstocken können.
Wir haben aber auch eine Menge Familien im Umfeld, die könnten weniger arbeiten, tun es aber nicht. Sie haben entweder intrinsischen (z.B. Karriere) oder extrinsischen (z.b. Hauskauf) Druck, trotzdem mehr zu arbeiten. Und wenn die individuelle Gleichung für die Familie aufgeht, die Menschen mit ihrer Wahl glücklich sind, es den Kindern damit gut geht, dann ist das natürlich wunderbar. Wir wollen mit diesem Artikel einfach dazu ermutigen, ganz bewusste Entscheidungen zu treffen und sich nicht von „naja, es machen ja alle so“ zu sehr beeinflussen zu lassen. Es ist eure Entscheidung, wie ihr euer Familienleben lebt – in dem Rahmen der euch individuell zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Und die sind oft mehr, als wir auf den ersten Blick sehen. Unser Alltag ist ihre Kindheit. Da ist es wohl gut, bewusste Entscheidungen für die Planung der Elternzeit zu treffen, die individuell passen und stimmig sind.
Was wir aus diesen viel arbeitenden Familien manchmal hören und wie wir sie erleben – beim Abholen am Kindergarten, an der Bushaltestelle, auf dem Spielplatz – wäre für uns als Familie nicht stimmig. Ich möchte nicht den Großen für den Kindergarten fertig machen, während das Baby eine viertel Stunde weint. Ich möchte das Baby nicht im Anhänger weinen lassen, während ich den Großen abhole und nicht die Zeit (und die Nerven) haben, auf alle Bedürfnisse vielleicht nicht sofort, aber wenigstens zeitnah zu reagieren. Und ich muss auch ganz ehrlich sagen: ich könnte es nicht. Nicht, ohne irgendwann ruppig zu meinen Kindern zu werden und selbst einfach ziemlich fertig zu sein. Und bin dankbar, dass ich nicht muss.
Solche Situationen von Zeit zu Zeit mal ausnahmsweise zu erleben ist für Kinder sicher nicht schlimm und schadet auch niemanden, denn die gehören nunmal zum Leben dazu. Wenn die Grundenergie stimmt. Was schadet ist, sowas häufig erleben zu müssen und keinen Erwachsenen zu haben, der hinterher die Zeit und Kraft hat zu „reparieren“ oder einfach die Anstrengungen zu sehen und zu benennen, durch die wir alle in solchen Situationen hindurchgegangen sind. Und sich selbst wieder auszuruhen, um möglichst entspannt durch den Rest des Tages zu gehen.
Es muss uns gut gehen, damit wir gut für unsere Kinder da sein können!
Für all die klugen Ratschläge – seien es die Artgerecht-Bücher, Transparents oder die Kathy Webers dieser Welt braucht es gelassene Eltern, die Kraft haben, sich selbst zu „beeltern“. Gut für sich zu sorgen und nicht alles, was in ihnen getriggert wird, den Kindern entgegenzuschleudern. Zeit ist die Grundvoraussetzung dafür – für halbwegs entspannte Eltern.
Wir brauchen auch mal Ruhe für uns – Pausenzeit. Passt es heute, dass du den Großen holst? Dann kann ich noch kurz schlafen. Ja na klar! Heute passt es, morgen vielleicht nicht. Oder ich bin dran mit Mittagsschlaf.
Für mich war das Abholen vom Großen aus dem Kindergarten mit Baby auf dem Arm oder in der Trage beispielsweise lange, sehr lange eine wirkliche Herausforderung. Er ist sehr reizoffen und nach dem Kindergarten einfach „durch“ mit der Welt. Er kann nicht mehr kooperieren, auch wenn er wollte. Oder zumindest nur noch wenig. Anziehen in der Garderobe ist doof, Sachen dafür zusammensuchen sowieso. Der Fahrradanhänger ist zu eng (in Wintermontur verstehe ich das auch), das Baby greift nach seinem Essen und dann soll er auch noch in den 3. Stock laufen. All das, während das Baby eigentlich müde ist und auch Begleitung braucht. Es ist nicht menschenmöglich, diese Situation als Mama alleine zu meistern auf eine Art und Weise, die allen gut tut. Auch bei uns gibt es Tage, da geht es nicht anders. Dann kriegen wir das irgendwie hin, sind aber am Ende alle gestresst und kaputt. Diese Tage reduzieren sich aber dankenswerterweise auf ein Minimum.
Es gibt 3 Jahre Elternzeit pro Elternteil, aber nur für insgesamt 14 Monate Elterngeld. Länger als diese 14 Monate zu Hause zu bleiben muss man sich also leisten können und wollen. Das ist ungünstig, aber es ist so und muss bei der Planung der Elternzeit berücksichtigt werden.
Eine liebe Freundin, die ich früher als durchaus karriereorientiert beschrieben hätte sagte rückblickend über ihre Entscheidung nach der Geburt ihres ersten Kindes relativ zeitig wieder arbeiten zu gehen: „Ich wollte meine Ersparnisse nicht angehen – „nur“ für die Elternzeit. Das war eine wirklich bescheurte Entscheidung. Es ist wahrscheinlich die wichtigste Zeit, die du erlebst.“ Nach der Geburt ihres zweiten Kindes ist sie länger zu Hause geblieben, weil es allen damit besser geht.
Die ersten paar Jahre nach der Geburt eines Kindes sind wohl die anstrengendsten, schönsten und intensivsten, die wir überhaupt in unserem Leben erleben. Das wird mit jedem weiteren Kind nicht anders 😀 Und warum soll ich denn ausgerechnet in dieser Zeit – die sowohl auf 40 Jahre Arbeitsleben als auch auf statistische 83,2 Jahre Lebenszeit verschwindend kurz ist – arbeiten, als hätte ich keine Kinder?
Und ja, wir verzichten durch unsere Planung der Elternzeit pro Kind auf Einkommen in Höhe von mehreren zehntausend Euro. Das ist so und das ist – für uns – ok so. Und wir gehen auch unsere Ersparnisse an und haben schon familiären finanziellen Zuschuss bekommen. Mein Stolz, es ganz allein zu schaffen ist nicht so groß wie der Wunsch, möglichst entspannt und dadurch liebevoll mit uns und unseren Kindern diese frühen Jahre zu erleben.
Außerdem haben wir Menschen eine wirklich starke Gegenwartspräferenz – wir überschätzen, wie hoch der Mehrwert von „jetzt mehr Geld“ ist, weil wir nur auf den aktuellen und vielleicht den nächsten Monat schauen und möglicherweise ein dickes Minus sehen. Schauen wir auf Jahre, sehen wir besser, wie gering der finanzielle Verlust im Vergleich zu unserem „Lebenseinkommen“ eigentlich ist. Insbesondere wenn man den Gewinn an Lebensqualität und -zufriedenheit dagegen rechnet, den alle erfahren, wenn weniger Stress im Familiensystem ist.
Quality Time oder Quantity Time?
Oft lese ist, dass es ja um die Qualität der Zeit geht und nicht um die Quantität. Für uns stimmt das einfach nicht. Ich kann nicht in einer halben Stunde „Mama-Zeit“ oder „Papa-Zeit“ am Tag den ganzen Tag oder zumindest Nachmittag nachholen.
Natürlich macht es einen Unterschied, ob ich die halbe Stunde, die ich mit meinem großen Sohn habe, wirklich bei ihm bin oder nebenbei noch was anderes erledigen muss. Das ist aber nur die eine Hälfte der Gleichung. Die andere Hälfte ist: wenn ich nur eine halbe Stunde Quality Time eingeplant habe, muss das Kind das in dieser Zeit auch wollen und dafür empfänglich sein. Und das ist nicht immer der Fall, oft brauchen Kinder auch einfach eine Zeit, um überhaupt erstmal zu realisieren, dass jetzt Mama-Zeit ist.
Ich liebe es sehr, mit unseren Kinder zu „fließen“ – einfach Zeit zu haben und von Moment zu Moment schauen, was wir machen wollen. Höhle bauen, dem Lieblingsonkel einen Brief schreiben – mit Familienadresstempeln und Fingerfarben verziert, danach „üben wir alle Jonglieren“ – oder werfen zumindest die kleinen Bälle durch die Gegend. Unser Abendkreis nach dem Abendessen, an dem jeder sagt, was heute besonders schön war oder was einen gerade beschäftigt. Solche Tage sind für uns alle entspannt und nähren uns, unser Familiengefühl. Und machen uns tragfähiger für die stürmischen Tage.
Und ja, auch wir haben Babysitter und andere Formen der Unterstützung. Auch, weil wir keine Großeltern hier vor Ort haben. Denn manchmal ist es für uns besser, „müssen“-Situationen zu entschärfen, auch wenn das weitere Fremdbetreuung bedeutet. Die findet – bei uns – immerhin zu Hause statt. Und auch bei den glücklichen Familien die geeignete Großeltern in der Nähe haben hören wir, dass das nicht immer reibungslos läuft. Für Kinder geht einfach oft nichts über Mama und Papa. Vor allem, wenn eine Situation nach „jemand kommt, damit Mama und Papa gehen können“ riecht, ist bei uns ganz schnell der Ofen aus. Und natürlich gibt es Kinder, die können damit gut umgehen und lieben ihre Oma/Opa-Tage. Und es gibt eben Kinder, für die geht es gar nicht. Die „Nahrung“ die sie bei ihren primären Bindungspersonen bekommen gibts eben sonst nirgendwo und wenn danach der Hunger gerade besonders groß ist, dann sollte Mama- oder Papazeit zumindest zeitnah drin sein.
Nehmt euch die Zeit, wenn ihr es könnt! Umso mehr Kinder, umso notwendiger!
Sich Zeit nehmen, Kindern Zeit geben und uns als Familie Zeit lassen betrifft natürlich nicht nur die Erwerbsarbeit. Auch (langfristig geplante) Verabredungen oder feste Termine wie Kinderturnen reduzieren wir auf ein Minimum. Wenn unser Wochenplan fast nur freie Nachmittage anzeigt haben wir alles richtig gemacht – für uns. Zum einen haben wir dann Zeit für spontane, schöne Treffen, die sich entwickeln dürfen und können auch schauen, wie es uns und den Kindern gerade geht und was gerade einfach dran ist. Manchmal ist es, ein Kind eher abzuholen und Mittagsschlaf zu machen. Das geht nicht (oder nicht gut), wenn immer alles verplant ist.
Auch beim Ehrenamt versuchen wir, zu leisten, was wir können, aber eben nicht mehr. Wir haben uns bewusst für Elterninitivativen (Vereine als Krippe oder Kindergarten, bei denen quasi die Eltern auch die Arbeitgeber sind – viel mitbekommen und mitentscheiden, aber eben auch viel mit arbeiten). entschieden und hatten auch aufreibende und zeitintensive Ämter – solange wir nur ein Kind hatten. Mit zwei Kindern, von denen eins noch nicht fremdbetreut ist, haben wir uns bewusst wieder für Elterninitiative, aber gegen ein „großes“ Amt entschieden.
Wie sieht das konkret bei uns aus, dieser Zeitwohlstand?
Wir waren mit beiden Kindern die ersten 6 Monate gemeinsam in Elternzeit – bei dem ersten auf Reisen, bei dem zweiten einfach zu Hause in unserem Familienalltag. Danach hat der Bärtige jeweils in Teilzeit wieder angefangen – ich war beim ersten Kind zu Hause bis es 20 Monate war, beim zweiten bis 24 Monate. Beide Kinder werden jeweils ab ca. 16 Monaten fremdbetreut, so gut es geht und solange es ihnen damit gut geht.
Wir haben keine Verwandtschaft hier in Hannover. Das Unterstützungsnetzwerk was wir haben, ist alles nach und nach gewachsen. Und wir haben einen sehr sensiblen großen Sohn, der nach 6 Stunden Kindergarten eigentlich gar nichts mehr will, außer mit möglichst allen anderen Familienmitgliedern zu Hause sein und Autos spielen oder Kissenhöhlen bauen.
Ich bringe meistens den Großen in den Kindergarten und nehme das Baby mit. Papa holt ihn ab, in der Zeit schlummert das Baby nämlich meistens – und ich oft mit. Als das Baby noch ganz klein war, hat Papa beides gemacht.
Der Große will noch Laufrad im Hof fahren, wir haben genug Essen dabei (das ist vielleicht der Zweitwichtigste Tipp für Eltern – genug zu Essen dabei zu haben :D) – dann gibt es jetzt ein spontanes Picknick im Hof. Hätte ich das alleine mit beiden Kinder gemacht? Wahrscheinlich nicht, viel zu großes Stresspotential. Und wenn es einen Laufrad-Unfall gibt, kann der Papa trösten gehen und ich muss das Baby nicht alleine auf der Picknickdecke liegen lassen.
Es macht einen Unterschied, ob eine entspannte Mama oder ein entspannter Papa ein Kind vom Kindergarten abholt und Geduld hat für „noch kurz spielen“, „Bagger gucken“, „guck mal Papa was das Kind da heute mit hatte“ und dergleichen.
Auch bei uns gibt es Zeiten, in denen es stressig wird. Unser Alltag ist auch nicht rosarot. Wenn beide Kinder schon total übermüdet sind, aber noch Abendessen auf den Tisch muss zum Beispiel.
Ich bin vor allem dem Bärtigen sehr dankbar, dass wir diese Entscheidungen so treffen. Denn er ist derjenige, der es anders macht, als die anderen Väter. Mütter, die 2 Jahre zu Hause bleiben (und länger), gibt es viele. Der Bärtige muss sich auf dem Spielplatz ein verwundertes „Ich wusste gar nicht, dass du SO stark reduziert hast“ anhören. Und bei der Arbeit fragen lassen, warum er jetzt nach Hause muss. Er arbeitet im Moment nur 24 Stunden pro Woche. Ich muss mir „nur“ das Gefühl gefallen lassen, dass ich es alleine wohl nicht hinkriege. Stimmt. Ich kriege es nicht alleine hin – nicht entspannt.
Natürlich sind auch wir gesellschaftlich geprägt. Der Vater, der Versorger, die Mutter, die Haushalt und Kinder wuppt. Viel zu oft fallen wir in diese Rollen und haben viel zu hohe Ansprüche an uns selbst. Oft nutze ich die Zeit vormittags und bereite ein gutes, gesundes Abendessen vor, damit es abends entspannt ist. Und ich muss sehr lernen, es nicht als einen persönlichen Makel zu sehen, wenn ich es mal nicht geschafft habe, weil das Baby mich mehr brauchte als sonst. Oder ich bewusst nicht wollte, um zu entspannen, mal eine Freundin zu treffen und dergleichen.
Der Blick in die Zukunft hilft
Irgendwann kommen sie nach Hause, werfen ihren Rucksack ab und rufen „Tschüs Mama und Papa, ich bin bei Emil nebenan“. Dann kann ich mich ruhigen Gewissens wieder der Arbeit widmen – wenn ich es möchte. Und eines Tages wird er kommen, dieser Tag, an dem sie ausziehen. Erst das eine Kind, dann das andere – oder beide gleichzeitig. Der Tag, an dem wir als Paar wieder überlegen können, was wir mit unserer Zeit machen wollen. Dann kann ich auch wieder ein paar mehr Stunden arbeiten.
Eine Freundin sagte mal „Meine Große kommt nächstes Jahr in die Schule, sie wird dann 6. Wenn wir davon ausgehen, dass sie mit 18 auszieht, ist ein Drittel unserer gemeinsamen Zeit zu Hause bald vorbei.“ Das hat mich doch bewegt. Natürlich zieht nicht jedes Kind mit 18 aus, aber es könnte. Die Zeit, in der die Kleinen so klein sind, uns so nah brauchen, die niedlichen Worte sprechen, weil sie es noch nicht besser können, die kleinen Finger meine Hand ziehen, weil sie mir uuuuunbedingt etwas zeigen wollen oder nachts kurz wach werden und nur „Mama, Arm!“ sagen, weil sie meinen Arm um sich wissen wollen – die ist tatsächlich so kurz. Und ich möchte sie genießen können. Das kann ich aber nur, wenn ich nicht dauerhaft übermüdet und angestrengt bin.
Schaut darauf, was für euch wirklich passt. Und nicht darauf, was alle anderen machen.
Was ich vor dem Mama werden massiv unterschätzt habe ist, wie unplanbar und unberechenbar Kinder einfach sind und wie das unseren Alltag prägt. Und da ist „wir sind schon angezogen und das Baby hat nochmal die Windel voll gemacht“ noch ein entspanntes Beispiel. Ständig ist jemand krank, die Nacht war anstrengend, der Große will nicht das unternehmen, was wir von langer Hand geplant haben, sondern lieber zu Hause spielen. Es ist ein ständiges Ping-Pong aller Bedürfnisse. Der Bedürfnisse der Erwachsenen, der Kinder und der Frage, wer jetzt gerade wie sehr zurückstecken muss. Diese Unplanbarkeit entspannt sich natürlich ungemein, wenn ich nicht unbedingt heute noch mit beiden Kindern einkaufen gehen MUSS, weil der Papa morgen frei hat und das auch machen kann. Oder ich bei geschlossener Kita nicht beide Kinder den ganzen Tag habe, sondern Papa eben auch da ist.
Das ist etwas, was ich sehr an uns als Familie mag – wir suchen Lösungen, die wirklich, wirklich zu uns passen. Die Lösungen „wie es alle machen“ haben natürlich etwas für sich und ganz oft sind die ja auch sinnvoll, sonst würden es nicht alle so machen. Aber es lohnt sich einfach, hinzuschauen, ob das, wie es alle machen, auch zu uns passt. Auch wenn das oft etwas mehr Energie kostet, hinterher hat es sich bisher immer bezahlt gemacht.
Ja, wir würden gern etwas ruhiger wohnen und mit mehr grün drumherum, aber nur, wenn wir eine Lösung finden, die unseren Zeitwohlstand nicht gefährdet. Das gilt im Grunde für fast alle unsere Lebensentscheidungen.
Es bleibt ein großes Gefühl der Dankbarkeit, dass wir genug Geld haben (auch aus Gründen, mit denen ihr nicht tauschen wollt…) und gleichzeitig das Bewusstsein, dass es abseits von „das machen alle so“ andere Lösungen gibt, die uns besser dienen. Die muss man finden und sich trauen. Mehr ist es eigentlich nicht.
Was denkst du darüber? Steht euch die Elternzeit noch bevor oder seid ihr schon mittendrin? Wie geht ihr mit der Balance aus Zeit und Finanzen um? Ich bin sehr gespannt auf eure Meinung, entweder in den Kommentaren oder an luise at zeitgeistich punkt de! Und wenn du den Artikel magst – spread the love and share the happiness (auf Facebook, Pinterest oder wo du sonst bist). Ich danke dir von Herzen.
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Eigentlich war ich in der Bibliothek, um ein paar Familien-Kochbücher und Beikost-Rezepte zu holen. Ihr kennt das sicher – es gibt diese Bücher, an denen kann man nicht vorbeigehen. Die sind jetzt einfach dran. Der Titel und das Cover dieses Buches haben mich gewissermaßen gezwungen, es mitzunehmen. Und ich habe es – trotz zwei kleiner Kinder und Winter – in drei Wochen durchgelesen. Das passiert wirklich sehr selten. Warum „Slow Family – sieben Zutaten für ein einfaches Leben mit Kindern“ mir und uns so gut getan hat, davon handelt dieser Artikel.
Das „einfache Leben“ ist eine große Sehnsucht, wohl nicht nur von mir sondern von vielen Eltern. Auf dem Cover sind zwei kichernde Kinder, die draußen unter einer Decke warm eingepackt sind, im Hintergrund Feld und Sonnenuntergang. Ja, das hätte ich gern, jeden Tag.
Hier ist der Direktlink zum Buch „Slow Family“ bei Amazon. Wenn ihr über diesen Link bestellt (auch andere Produkte), helft ihr mir damit, die Kosten für den Blog zu decken. Und dennoch würde ich mich noch mehr freuen, wenn ihr das Buch beim örtlichen Buchhandel kauft oder in der Bibliothek ausleiht.
Worum gehts in „Slow Family – sieben Zutaten für ein einfaches Leben mit Kindern“?
Hektik, Stress und zu viele Bedürfnisse, die in knapper Zeit auf einmal erfüllt werden wollen – das kennt wohl jede Mama und jeder Papa. Und auch Nicola Schmidt und Julia Dibbern, die Autorinnen. Und das wird niemandem gerecht – den Kindern nicht und uns Großen auch nicht. Doch wie geht es anders? Das ist das Hauptthema dieses Buches. Das Buch ist eigentlich eine Ansammlung an wunderbaren Inspirationen, quasi eine Spielanleitung fürs Familienleben. Aber von vorn.
Die Rolle von Stress im Familienleben
Im ersten Teil des Buches dachte ich: Na danke für die Info, dass Stress nicht gut ist. Aber wenn man weiter liest, wird es spannend – wie entsteht er insbesondere im Familienalltag oft, welche Arten von Stressoren gibt es und was macht das mit uns in Familie? Wie regieren Männer anders als Frauen und welche Zusammenhänge gibts mit den Kindern?
Was ich sehr mag ist, dass die Autorinnen immer wieder ganz eigene, persönliche Beispiele benennen, auch beim Thema Stress. Das lässt in mir ein Gefühl entstehen, dass wir im gleichen Boot sitzen und gemeinsam forschen. Es geht nicht darum, dass die allwissenden Autorinnen Slow Family erfunden haben und mir Leserin mitteilen, wie es geht. Sondern sie haben vielleicht Erfahrungen schon gemacht, Dinge schon erforscht, für die sie ihre Lösungen teilen und ich darf mir vom bunten Buffet was aussuchen, was ich auch mal probieren will. Oder ich habe durch ihre Ausführungen ein Thema bei uns in der Familie tiefer sehen können und komme auf ganz eigene Ideen, damit zukünftig anders umzugehen.
Liebe, Natur, Achtsamkeit, Gemeinschaft, Ressourcen, Wissen und Zauber. So weit, so einfach.
Für all das braucht braucht es vor allem eins: Zeit! Und sich als Familie immer wieder Zeit zu nehmen, in einer Welt die – im Moment – so gar nicht darauf ausgelegt ist, im Park zu stehen und die ersten Sonnenstrahlen ganz tief einzuatmen, ist gar nicht so einfach. Wenn ich genug Zeit habe, Ruhe und gut mit mir verbunden bin, dann kommen manche der sieben Zutaten ja schon fast von alleine. Und nur dann kann ich als Eltern die Gelassenheit und den Humor aufbringen, die Leben mit Kindern einfach erheblich vereinfachen – und schöner machen.
Die sieben Zutaten – obwohl sie im Untertitel stehen – warum für mich gar nicht das große „Aha-Erlebnis“. Sondern eher eine Erinnerung an das, was da tief in uns allen schon schlummert. Es geht gar nicht so sehr ums Denken, sondern ums (wieder) Fühlen!
Die sieben Zutaten sind das Grundgerüst, auf dem die vielen, kleinen Beispiele stehen, die im Buch folgen. Die fand ich sehr erdend, erleichternd und inspirierend. In einigen habe ich uns genau so wiedergefunden, bei anderen dachte ich auch „ah, schön auch von Problemen zu lesen, die wir so gar nicht oder noch nicht haben“. Auch das kann ja dankbar machen.
Vom gemeinsamen Essen übers Zähneputzen und künstliche und echte Grenzen, die gesetzt werden wollen. Vom Wunsch nach Haustieren und der Stubenfliege Emma, die ein paar Tage bei einer der Autorinnen und ihren Kindern wohnte. Und ganz viel über Lagerfeuer, schöne Feste, nach denen nicht alle total erledigt und genervt sind.
Sehr gefeiert habe ich auch das Zugeständnis der Autorinnen, dass sie ihre Kinder zum Teil auch mehrere Monate nicht gebadet haben. Ich dachte immer, wir wären die einzigen… 😀 Ich finde es selbst auch einfach nicht so wild, erzähl das jetzt aber auch nicht jeder adrett gekleideten anderen Mama auf dem Spielplatz.
Das Buch hat mich sehr inspiriert und bestärkt, auf dem Weg, auf dem wir ohnehin sind. Dort können wir einfach entspannt weiter gehen, mit noch mehr Gelassenheit und noch mehr Nachsicht, Güte und Dankbarkeit – davon kann es eigentlich nicht genug geben mit unseren Kindern!
Es bleibt ein Gefühl von: so müssen Bücher sein! Voller Inspiration und ohne dogmatische Wahrheiten. Diese Bücher, die du nach einem sehr anstrengenden Tag liest, die dich runterbringen, das Herz öffnen und machen, dass du dich auf nichts mehr freust, als den nächsten Tag mit deinen Kindern zu erleben 😀
Nicola Schmidt hat im Übrigen schon vor einigen Jahren das Artgerecht-Projekt gegründet, was weitere Bücher und mittlerweile auch Camps und Ausbildungen umfasst.
Was denkst du darüber? Hast du auch schon was aus der artgerecht-Buchreihe gelesen oder sogar dieses Buch? Wie geht es euch mit dem Gedanken von „Slow Family“? Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung, entweder in den Kommentaren oder an luise at zeitgeistich punkt de! Und wenn du den Artikel magst – spread the love and share the happiness (auf Facebook, Pinterest oder wo du sonst bist). Ich danke dir von Herzen.
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Das Leben als 4köpfige Familie in einer 84 Quadratmeter großen Wohnung fordert von uns einige Kreativität. Besonders wenn es darum geht, ausreichend Stauraum zu schaffen.
Dieser Beitrag beleuchtet grundlegende Prinzipien, nach denen wir versuchen, Stauraum zu schaffen. Zudem gibt es einige ganz praktische Ideen und Inspirationen, die wir selbst umgesetzt haben, um den begrenzten Raum optimal zu nutzen. Vielleicht findet ihr etwas, das euch bei der Ideenfindung unterstützt oder das ihr direkt in eurem Zuhause umsetzen könnt.
Hierbei geht es nicht nur um die Notwendigkeit, Dinge zu verstauen. Sondern auch um das Schaffen freier Flächen zum Leben, die uns und der Wohnung Luft zum „Atmen“ geben. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass die Funktionalität und Ästhetik einer Wohnung, zumindest in unserem Fall, einen maßgeblichen Einfluss darauf haben, wie entspannt unser Familienleben verläuft. Eine gut durchdachte und ansprechend gestaltete Wohnung kann somit einen Schlüssel zu einem entspannteren Familienleben sein.
1. Bewusstsein schaffen vor dem Stauraum schaffen: Zwei zentrale Fragen für gezieltes Ausmisten
Bevor wir uns daraun machen, neuen Stauraum zu schaffen, ist es natürlich sinnvoll, die Dinge, für die Stauraum benötigt wird, zu minimieren.
Zwei zentrale Fragen helfen uns dabei: Erstens,würden wir diesen Gegenstand heute erneut kaufen? Wenn die Antwort nein ist, scheint es an der Zeit, sich von diesem Teil zu trennen. Zweitens, wenn wir uns in der Zukunft sehen – wie unser Leben in 5 oder 10 Jahren aussehen wird –, wird dieser Gegenstand dann immer noch ein Teil unseres „neuen Lebens“ sein? Auch hier gilt: Wenn die Antwort nein ist, sollte dieser Gegenstand Platz für Neues machen.
Ein hilfreiches Konzept ist zudem das innere Bild der „stuff cloud“. Dabei können wir uns das Internet und auch die reale Welt wie eine Bibliothek der Dinge vorstellen, in die wir Dinge zurückgeben können (verkaufen/verschenken) und, wenn wir etwas brauchen, uns etwas daraus nehmen können (kaufen/geschenkt bekommen). Auf diese Weise fühlt es sich nicht wie ein endgültiger Abschied von den Dingen an, sondern eher wie ein mögliches „bis später“.
2. Stauraum bündeln: Große, zentrale Schränke für übersichtliche Organisation
In vielen Wohnungen herrscht oft das Dilemma: Entweder gibt es ausreichend Stauraum, der jedoch visuell erdrückend wirkt, oder es wird bewusst auf Stauraum verzichtet, um eine ästhetisch ansprechende Atmosphäre zu schaffen. Bei uns haben wir uns für einen Mittelweg entschieden – wir schaffen in bestimmten Räumen bewusst viel Stauraum, mehr als wir vielleicht sofort benötigen würden. Dadurch können wir andere Räume, in denen wir uns häufig aufhalten, luftiger und offener gestalten.
Ein gutes Beispiel ist der großzügige Schrank in unserem Flur, der gleichzeitig Garderobe, Schuhregal und eine Sitzgelegenheit beherbergt. Auch im Schlafzimmer unter unserem Hochbett haben wir den verfügbaren Raum optimal ausgenutzt. Durch die Verwendung weißer und langer Schränke wird der Raum zwar optisch etwas verkleinert, ohne jedoch dabei Unruhe zu schaffen. Die schönen Holzplatten auf der Sitzbank kommen übrigens von Omformo.
Ein bewusstes Trennen von Gegenständen und den dazugehörigen Räumen spielt dabei eine wichtige Rolle. Küchengeräte, die nicht täglich gebraucht werden, finden beispielsweise im Flurschrank ihren Platz, weil dort ausreichend Raum vorhanden ist und die Küche nicht überladen wird.
3. Höhe für Stauraum nutzen: Vom Boden bis zur Decke denken
Die Idee mag nicht revolutionär sein, und sie ist nur dann praktikabel, wenn die Deckenhöhe es zulässt. Und trotzdem: unsere höchsten Schränke sind so hoch, dass wir einen Hocker brauchen, um die oberen Fächer zu erreichen. Dort lagern natürlich Dinge die wir nicht allzu oft brauchen.
Doch nicht nur für klassische Schränke bietet sich die Nutzung der Deckenhöhe an – auch Zwischenebenen, beispielsweise für ein Hochbett oder eine zusätzliche abgrenzbare Spielfläche im Kinderzimmer auf halber Höhe.
Auch den Platz auf vorhandenen hohen Schränken oder unter Betten kann man gut ausfüllen, wenn man entsprechende Behältnisse wie Kisten, Körbe oder Taschen nutzt.
Nicht zu vergessen sind die guten, alten Zwischenböden, die schon in vielen Großelternhaushalten zu finden waren. Insbesondere im Flur bietet es sich an, einen zusätzlichen Boden unter der Decke einzuziehen, der genügend Raum für zusätzliche Aufbewahrungsmöglichkeiten bietet.
4. Wandfläche nutzen: nicht nur mit Regalen!
Das Anbringen von Regalen an die Wand ist – besonders im Altbau – nicht immer einfach, aber es lohnt sich. Schließlich gibt es zahlreiche schöne Möglichkeiten, offenen oder geschlossenen Stauraum zu schaffen. Neben herkömmlichen Wandregalen haben wir auch die folgenden Ideen umgesetzt, um nicht die „Bodenfläche“, sondern lieber die Wandfläche zu nutzen:
Beispiel 1: Töpfe an die Wand
In der Küche standen wir vor dem Problem, dass der Lernturm unseres Sohnes nur an einer Stelle dauerhaft stehen konnte. Ausgerechnet dort befand sich jedoch der einzige Schrank, in dem unsere Töpfe Platz fanden. Während des gemeinsamen Kochens musste er ständig absteigen, damit wir an Töpfe und Pfannen herankommen konnten. Daher entschieden wir uns dazu, unsere Töpfe an der Wand zu befestigen – eine Lösung, die wir nicht nur funktional, sondern auch recht stylisch finden.
Die Bretter haben wir einfach im Baumarkt zusägen lassen und zweifach mit Osmo Hartwachsöl (Farbe Terra)* behandelt. Anschließend hat mein lieber Mann ein bisschen Tetris gespielt, um alle Töpfe und Pfannen auf der Fläche unterzubringen. Für Pfannen und Stielkasserole nutzten wir einfache Haken, während für Töpfe mit breiteren Griffen Doppelhaken zum Einsatz kommen. Tipp: Von Wenko gibt es diese praktischen Topfdeckelhalter zum Ankleben, die direkt daneben Platz finden.
Beispiel 2: Halterung für Fahrradtaschen mit Trensenhaltern
Fahrradtaschen können hinsichtlich ihrer Aufbewahrung eine Herausforderung darstellen – oft sind sie schmutzig, stehen nicht stabil, aber als „Fahrradfamilie“, benötigen wir sie fast täglich. Um zu verhindern, dass die Fahrradtaschen ständig herumliegen, haben wir Trensenhalter außen an unserem Flurschrank angebracht und können sie dadurch wunderbar aufhängen. Der Vorteil der Trensenhalter im Vergleich zu herkömmlichen Haken besteht darin, dass die Gurte nicht so stark punktuell belastet werden und das Gewicht am Schrank gleichmäßiger verteilt ist.
Beispiel 3: Getragene Kleidung oder Taschen & Rucksäcke an der Tür
Das ist genau genommen nicht Wandfläche, sondern Türfläche. Es gibt für verschiedene Anwendungsfälle Halterungen*, die an fast jeder Tür angebracht werden können. Wir lagern darauf bereits getragene Kleidung, die aber nochmal angezogen werden kann (statt eines Stuhls). Früher hatten wir eine ähnliche Halterung für Rucksäcke.
Beispiel 4: Kleinkram in Küche und Bad
Selbst für „Kleinkram“ wie Geschirrspültabs in der Küche oder Zahnbürsten im Bad nutzen wir unsere Wandfläche – relativ simpel mit Öbonäs von Ikea, da muss auch nichts gebohrt werden. Auch schöne Gewürzregale können an die Wand gebracht werden und sparen Platz im normalen Küchenschrank.
5. Möbeln mehrere Funktionen zuweisen
Wir wollten im Kinderzimmer einen gemütlichen Rückzugsort schaffen – einen Ort zum Reinkuscheln, Lesen und Verstecken. Anstatt eines Instagram-würdigen Baldachins, der zweifellos schick aussieht, entschieden wir uns für ein Hausbett in „Erwachsenengröße“ mit einer Liegefläche von 1x2m. Dadurch haben wir einen vielseitigen Raum, in dem wir spielen können. Außerdem eignet sich das Bett gut, um Kinder, die unterwegs eingeschlafen sind, bequem abzulegen, oder um Schlafbesuch unterzubringen (nachts schlafen alle im Familienhochbett). Bei der Auswahl neuer Möbelstücke stellen wir uns immer die Frage, ob sie mehr als einen Zweck erfüllen können.
6. Alles, was ausziehbar, klappbar oder platzsparend ist nutzen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Möbel nur temporär zu nutzen und den Platz sonst freizuräumen. Klappstühle als Gästestühle bieten eine platzsparende Lösung, indem sie an der Wand aufgehängt werden und bei Bedarf schnell einsatzbereit sind.
Auch für Couchtische gibt es mittlerweile attraktive Lösungen, bei denen die Tische ineinander geschoben werden können, wenn sie nicht benötigt werden oder nur in der kleineren Variante verwendet werden sollen.
Ein Beispiel für ein zweites Gästebett ist das Room in a Box Bett mit einer Klappmatratze, das bei uns auf dem Dachboden gelagert wird und bei Bedarf heruntergeholt wird.
Sogar für Schreibtische gibt es platzsparende Lösungen. Wir haben beispielsweise die Möglichkeit eines Wandschreibtischs im Kinderzimmer in Betracht gezogen, bevor wir uns für ein Hochbett entschieden haben. In der Regel arbeiten wir ja nur, wenn die Kinder außer Haus sind.
7. Podestbett oder Hochbett
Wenn es um Stauraum geht, sind Betten irgendwie ein besonderes Thema für mich. Einfach, weil wir nachts im Liegen eigentlich nicht so viel Platz brauchen 😀
Bevor wir uns für unser Familien-Hochbett entschieden haben, haben wir auch viel über ein Podestbett nachgedacht. Da kann man selbst ja auch richtig kreativ werden, mit Treppen nach oben oder ausziehbaren Schreibtischen und dergleichen. So ganz lässt mich der Gedanke auch noch nicht los – vielleicht eines Tages im Zimmer eines der Kinder.
Auf jeden Fall sind normale Betten ziemliche Platzverschwendung 😀
8. Nicht für den „Maximalfall“ planen, sondern für den Alltag
Man muss nicht dauerhaft Platz für große Gruppen vorhalten, nur weil ein paar Mal im Jahr viele Leute zu Besuch kommen. Eine Lösung ist bei uns, den Esstisch an die Wand zu stellen und bei Bedarf, insbesondere zu besonderen Anlässen wie Weihnachten, in den Raum zu stellen. So schafft man im Alltag Platz eine Yogamatte, einen Wäscheständer oder was es sonst gerade braucht.
Und für die zusätzlichen Sitzgelegenheiten kann man auch mal die Balkonmöbel, Schreibtischstühle oder eine Bank aus dem Flur „ausleihen“.
Für uns geht es darum, die Räume so anzupassen, dass sie den aktuellen, alltäglichen Bedürfnissen entsprechen.
9. Stauraum außerhalb der Wohnung nutzen
Wir haben den Luxus, innerhalb unseres Hauses relativ viel Stauraum außerhalb der Wohnung zu haben. Aber auch wenn man all das nicht hat, kann man sich den schaffen. Beispielsweise Dinge, die hauptsächlich der Erinnerung dienen könnte man in der Lebensphase mit Kindern im Haushalt auslagern – zu den Eltern, so die den Platz dafür haben oder auch einfach in anmietbaren Stauraum. Und wenn die Kinder irgendwann aus dem Haus sind, können all diese Dinge ja wieder zurückgeholt werden, weil Stauraum dann nicht mehr so knapp ist – so zumindest meine Vorstellung im Moment.
10. Mehr Stauraum durch selbst gestaltete Möbel
Individuelle Möbelgestaltung ist wohl die effizienteste Lösung, um Stauraum zu schaffen. Konventionelle Möbel nehmen oft viel Platz ein und bieten nicht immer den gewünschten Stauraum. Deswegen haben wir angefangen, für unsere Bedürfnisse Möbel selbst zu gestalten – entweder mit den IKEA Einrichtungsplanern (für unseren Flurschrank), mit der Hilfe eines Tischlers (für unser Familien-Hochbett) oder eben auch ganz selbst (für die Töpfe an der Wand oder den Schrank hinter dem Sofa). Es lohnt sich, Zeit und ggf. auch Geld in individuelle Lösungen zu investieren, weil man dann Ecken und Nischen einfach am besten nutzen kann.
Diese Anpassungen lohnen sich besonders, wenn man plant, noch einige Jahre in der Wohnung zu bleiben. Aber selbst wenn ein Umzug ansteht, kann die Weitergabe gut gestalteter Einbauten je nach Vermieter durchaus unproblematisch sein. Dieses Thema betrifft letztlich viele Familien in kleinen Wohnungen, und individuelle Lösungen sind eine gute Investition in die langfristige Wohnqualität einer Wohnung.
Beispiel 1: unser Familien-Hochbett
Wir hatten das Glück, dass der dunkle Raum, der in unserer Wohnung als Schlafzimmer prädestiniert ist, genau 2,80m breit ist. Deswegen haben wir uns von einem Tischler ein Familienhochbett einbauen lassen, was wir sehr lieben. Darunter haben wir nun unsere Arbeitsbereiche und unseren Kleiderschrank sowie ausreichend freie Fläche. Dazu schreibe ich bei Gelegenheit mal noch einen separaten Artikel.
Beispiel 2: ein von oben zugänglicher Schrank hinter dem Sofa
Warum wir darauf nicht viel eher gekommen sind – unser aktuelles Projekt ist ein Schrank hinter dem Sofa, der mit Klappen von oben zu öffnen ist. Der bietet nicht nur zusätzlichen Stauraum, sondern dient auch als praktische Ablagefläche. Er „kostet“ relativ wenig Bodenfläche, da er nicht wie die meisten Schränke von vorn zugänglich sein muss. Auch dazu schreibe ich nochmal einen separaten Artikel, sobald wir fertig sind und Zeit dafür ist.
Fazit: Strategien für ein entspanntes Familienleben auf begrenztem Raum durch sinnvolle Wohnungsgestaltung
Wir hoffen euch einige gute Ideen mitgegeben zu haben oder zu neuen Denkanstößen beigetragen zu haben. Ein gewisser Spaß am Durchdenken kreativer Lösungen ist sicher von Vorteil, um nicht schnell die Freude daran zu verlieren. Denn für jede Herausforderung gibt es eine Lösung, man muss sie nur entdecken 🙂
Wir versuchen durch sinnvollen Stauraum, unsere Wohnung möglichst leicht „aufräumbar“ zu halten (und dennoch gibt es immer wieder sehr chaotische Zustände). Ein gut organisierter Flur beispielsweise erleichtert auch alltägliche Abläufe wie das Verlassen oder Betreten der Wohnung zu viert erheblich, indem alle benötigten Dinge an ihrem Platz sind.
Was denkst du darüber? Habt ihr auch wenig Platz und schon gute Lösungen gefunden? Oder bastelt gerade daran? Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung, entweder in den Kommentaren oder an luise at zeitgeistich punkt de! Und wenn du den Artikel magst – spread the love and share the happiness (auf Facebook, Pinterest oder wo du sonst bist). Ich danke dir von Herzen.
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Erfahrungsbericht: Das Snoo Smart Sleeper Babybett im Praxistest
Die Entscheidung für ein zweites Kind fiel bei uns auch mit der inneren Erlaubnis, uns mehr zu „erlauben“. Alles was hilft (und nicht schadet) ist in Maßen erlaubt. Bei unserem großen Sohn waren wir noch sehr dogmatisch und hatten eben keine Federwiege, keine Wippe, keinen Schnuller und auch sonst nichts, was nur ansatzweise in Diskussion ist. Und die erste Zeit mit ihm war für uns relativ fordernd. Kleiner Disclaimer: wir haben mit unserer jüngeren Tochter natürlich ein Anfängerbaby bekommen und hätten uns gar nicht so viele Gedanken machen müssen.
Auf der Suche nach entspannteren Anfängen standen wir vor der Frage, ob das Snoo Babybett die erhoffte Hilfe und sein Geld wert ist. Diese Erfahrung möchten wir mit euch teilen.
Was ist das Snoo Babybett?
Das Snoo Smart Sleeper ist ein Babybett, was von einem amerikanischen Kinderarzt entwickelt wurde. Es simuliert den mütterlichen Bauch durch Enge (Pucksäcke), Geräusche (White Noises) und Bewegung (horizontales Schaukeln), was stufenweise mehr wird, wenn das Baby weint. Ziel ist es, dass die Babys ruhig und lang schlafen.
1. Design und Qualität:
Das Snoo Babybett ist einfach hübsch, soviel ist klar. Die klaren Linien und die hochwertigen Materialien verliehen dem Kinderzimmer einen gewissen Instagram-Glanz. Das Bett selbst sowie das Zubehör wirkt hochwertig und sehr durchdacht, da kann man absolut nicht meckern.
2. Montage und Aufbau:
Der Aufbau des Snoo Babybetts ist überraschend einfach und unkompliziert. Die beiliegende Anleitung ist verständlich, die Verpackung praktisch für Aufbewahrung oder Versand.
3. Funktionalität:
Wir haben die App-Funktion des Bettes nie benutzt (jaja… Strahlung – keiner weiß ob da nicht vielleicht doch was dran ist), sondern das Bett nur über den Knopf gesteuert, der direkt am Bett ist. Dort schaltet man es eigentlich nur ein, das „hochschalten“ macht das Bett von selbst, wenn das Baby weint. Das geht im Übrigen nur, wenn die Schlafsäcke an den dafür vorgesehenen Bügel auch eingehakt sind. Anfangs dachte ich, unser Bett sei kaputt, weil ich es erstmal ohne Baby probieren wollte und das nicht gleich verstanden habe.
Die Pucksäcke sind relativ dünn, da mussten wir unser Baby auf jeden Fall unten drunter relativ dick anziehen, sonst wäre es zu kalt gewesen. Das führte bei uns schnell dazu, dass die Größe S der Pucksäcke gar nicht mehr passte.
Die White Noises die das Bett von sich gibt sind überraschend laut, aber das ist es im Mama-Bauch ja auch. Man kann sie nicht abstellen, weswegen es – für uns – unmöglich war, neben dem eingeschalteten Bett selbst zu schlafen. Und in einem anderen Zimmer zu schlafen kam für uns nicht in Frage.
Das Bett dreht relativ schnell in den Stufen hoch, wenn das Baby weint (wobei wir das auch immer relativ schnell unterbrochen haben, wenn unsere Tochter zu sehr geweint hat) – dieser Vorgang ist eher nichts für sensible Eltern. Wenn Stufe 5 erreicht ist und das Baby immernoch Geräusche macht, hört das Bett auch auf und man soll sein Baby rausnehmen. Das passiert im Übrigen aber auch, wenn das Baby nur „erzählt“ und nicht weint. Ist ja aber auch richtig so.
Die Bewegung ist auf der niedrigsten Stufe noch ganz schön, umso höher das Bett dreht, umso stärker wird das Baby bewegt und wackelt dann mit dem Kopf ganz schön rum, auch das war für uns sehr gewöhnungsbedürftig.
4. Einschlafen? Nix da:
Unsere Tochter ist die ersten 4-6 Wochen in diesem Bett gut eingeschlafen, aber sehr bald nicht mehr. Das ist auch der Hauptgrund, warum wir das Bett nicht wieder kaufen würden – es hat bei uns einfach nicht funktioniert. Und das bei einem Baby, was sonst (getragen oder gestillt) sehr entspannt überall eingeschlafen ist.
5. Mama- und Papa-Gefühl, wenn das Baby drin liegt:
Das Setting des Snoo, ein gepucktes Baby in weiß-steriler Umgebung mit elektronischer Schaukelbewegung hinterließ bei uns von Anfang an ein befremdliches Gefühl. Und geht auch nicht weg 😀
Wir haben unsere Tochter meistens maximal einmal am Tag reingelegt, wenn wir gerade mal die Hände frei brauchten für unseren großen Sohn und auch nie sonderlich lange. Natürlich könnte man vermuten, dass sie sich vielleicht auch deswegen schnell „entwöhnt“ hat, das glauben wir aber eher nicht.
Wir haben sie oft einen Moment liegen lassen, wenn sie ruhig war und nur geguckt hat, es braucht ja auch einfach Zeit zum einschlafen. Sobald sie stärker gemeckert hat, haben wir sie aber rausgenommen. Da sind amerikanische Eltern vielleicht einfach etwas härter im Nehmen als wir.
Das Bett ist extrem teuer, das kann man nicht anders sagen. UVP liegt bei knapp 1.400€ nur fürs Bett, da kommt das Zubehör noch hinzu. Wir haben das Bett zum Black Friday gekauft (und es gibt auch sonst immer wieder ziemlich gute Aktionen – nie zum vollen Preis kaufen!!) und samt Zubehör ca. 850€ bezahlt.
Wir dachten, bei einem so hohen Rabatt können wir es sicher fast ohne Verlust weiterverkaufen und waren auch deswegen bereit es auszuprobieren. Die Rechnung ist leider nicht ganz aufgegangen (was nicht so schlimm war), wir haben noch reichlich 500€ dafür bekommen.
Das ist insgesamt einfach sehr viel Geld für ein Babybett. Im Nachhinein würden wir sagen zu viel, da es bei uns einfach nicht den Nutzen hatte, den es hätte haben sollen beziehungsweise wir uns emotional nie so richtig auf das Bett einlassen konnten. Wir verstehen aber, wenn es Eltern gibt die verzweifelt sind und aus der Not heraus so ein Bett kaufen.
7. Alternative– die Federwiege!
Eine Federwiege aus dem Freundeskreis erwies sich als bessere Alternative. Gemütlicher, mit Auf- und Abwärtsbewegung, und unsere Tochter schlief darin deutlich länger entspannt.
Auch die Federwiege haben wir mit Bedacht eingesetzt, aber beim zweiten Kind ist es einfach praktisch, einen Ort zum zügigen Ablegen zu haben, wenn das Baby gerade müde ist oder einfach kurz Beruhigung braucht, während Mama oder Papa den Großen beispielsweise für den Kindergarten anziehen. Mit circa 6 Monaten war aber auch die Federwiegen-Zeit bei uns vorbei.
Wir würden das Snoo Smart Sleeper Babybett nicht nochmal kaufen. Es passt einfach nicht zu uns als Familie und hat auch einfach nicht funktioniert. Einen Versuch war es aber wert und letztlich ist es für uns gut, es ausprobiert zu haben.
Was denkst du darüber? Überlegt ihr auch, ein Snoo oder eine Federwiege zu kaufen? Oder habt ihr es vielleicht schon? Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung, entweder in den Kommentaren oder an luise at zeitgeistich punkt de! Und wenn du den Artikel magst – spread the love and share the happiness (auf Facebook, Pinterest oder wo du sonst bist). Ich danke dir von Herzen.
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Raum für Vier: Die Herausforderung der Wohnraumplanung auf unseren 84qm
Wir leben zu viert auf 84qm – eingezogen sind wir zu zweit. Und mit jedem Familienmitglied mehr ändern sich die Bedürfnisse. Vor der Geburt unseres zweiten Kindes stellte sich die akute Frage der zukünftigen Wohnraumplanung. Wir wollten allen Ansprüchen gerecht werden und einen möglichst entspannten, funktionalen Alltag leben. Die Wohnraumgestaltung als Familie ist für uns einer von mehreren Schlüsseln zu einem möglichst stressfreien Alltag. Und zwar sowohl für die Babyzeit als auch danach. Dazu muss man sagen, dass wir – zusätzlich zu den üblichen Anforderungen ans Wohnen bei zwei Erwachsenen, einem Kleinkind und einem Baby – beide im Home Office arbeiten dürfen, also zwei vollwertige Arbeitsplätze brauchen. Außerdem wohnen unsere Familien sehr weit weg, das bedeutet zumindest eine einfache Gästeschlafgelegenheit brauchen wir auch.
Bei unserer Recherche zur Raumplanung für Familien ist uns aufgefallen, dass es überraschend wenig brauchbare und einfach umzusetzende Beiträge, Literatur, Bücher und dergleichen gibt. Noch am hilfreichsten fanden wir dabei das Buch von Sabine Stiller „Aus 4 Zimmern mach 6 Räume“ – wenn man vor allem Inspiration sucht und auch selbst ein kreatives Auge hat.
Wie wir vorgegangen sind – Wohnraumplanung als Familie vom Konzept zur Umsetzung
Für eine effektive Familienraumplanung brauchten – zumindest wir – eine strukturierte Herangehensweise. Es gibt Menschen, denen ist es in die Wiege gelegt, solche Dinge „aus dem Ärmel zu schütteln“ und es ist immer hübsch und praktisch ist, so sind wir leider nicht. Grundsätzlich ist es so, dass wir – wie wahrscheinlich die meisten Familien – einen Schlafraum, Arbeitsbereiche, Kinderspielbereiche, einen Essbereich und einen Wohnbereich brauchen. Dafür haben wir eigentlich mindestens ein, eher zwei Zimmer zu wenig. Flur, Küche und Bad sowieso. Eine strategische Raumplanung hat bei uns zum Ziel, möglichst die Bedürfnisse aller Familienmitglieder zu berücksichtigen und Funktionsbereiche sinnvoll zu kombinieren. Doch was haben wir eigentlich für Bedürfnisse?
Eines steht sicher ganz oben bei der Wohnraumplanung für Familien: Stauraum! Wir legen schon viel Wert darauf, möglichst wenige Dinge zu haben und zu verkaufen oder verschenken, was wir absehbar nicht brauchen. Und trotzdem gibt es eine Menge Kram, der verstaut sein will und nicht täglich genutzt wird. Bettwäsche, Schuhputzsachen, bisschen Weihnachtsdeko, zu kleine oder zu große Kleidung, die aber ein Geschwisterkind nochmal tragen wird. Fahrradhelme, Schuhe, Plätzchenback-Zubehör. Sowas halt. Für uns hat sich bewährt, zu schauen, was wir wie oft brauchen. Täglich? Monatlich? Einmal im Jahr? Dementsprechend kann man gut entscheiden, was wohin kommt – täglicher Küchenbedarf darf in der Küche bleiben, das Waffeleisen benutzen wir nur etwa einmal im Monat, deswegen darf das auch im Flur lagern.
Für uns Eltern sind bei der Wohnraumplanung kurze Wege wichtig. Von der Küche zum (Alltags-)Essbereich sollte man nicht quer durch die Wohnung laufen müssen. Von der Waschmaschine zum Kleiderschrank, vom Kinderzimmer zum Wohnzimmer – all das will berücksichtigt sein.
Das Thema „kurze Wege“ haben wir im Übrigen im Wohnmobil auf unserer Elternzeitreise sehr zu schätzen gelernt und wahrscheinlich auch ein wenig von dort „importiert“.
Für alle Familienmitglieder sollte es Rückzugs- und Ruhebereiche geben, sodass mal einer von uns in Ruhe telefonieren, schlafen oder lesen kann, wenn der jeweils andere mit beiden Kindern und/oder Besuch in der Wohnung ist. Und insbesondere größere Kinder wollen auch irgendwann ihre Ruhe. Auch abends ist es natürlich schön, wenn man nicht im Kinderzimmer sitzen muss um einen Film zu schauen oder mal in Ruhe zu sprechen.
Die Kunst der Flexibilität ist für uns das i-Tüpfelchen der Wohnraumplanung für Familien. Anpassbare Lösungen sind für wachsende Familien unabdingbar und sparen viel Zeit, Geld und Nerven in der Zukunft. Mit mehr – oder in ganz ferner Zukunft wieder weniger – Bewohnern einer Wohnung ändern sich natürlich die Bedürfnisse. Und auch mit dem Alter der Kinder. Das vorherzusehen ist nahezu unmöglich. Deswegen ist es uns wichtig, Lösungen zu schaffen, die wir nötigenfalls wieder umbauen können, vor allem in den Kinderzimmern. Dazu ist es einfach praktisch, in den eher konstanten Bereichen (Flur, Elternschlafzimmer, Küche, Bad) langfristige Lösungen mit viel Stauraum zu schaffen. Dann kann man in den sich verändernden Bereichen eher mit kleinen Möbeln arbeiten, die man immer wieder umstellen oder einzeln austauschen kann.
Wohnraumplanung – wie man Räume und Funktionsbereiche zusammenbringen kann
Da uns die verschiedenen Möglichkeiten zur Aufteilung unserer Wohnung relativ stark überfordert haben und wir keine Lust hatten, 5 Mal umzuräumen bis alles passt, brauchten wir ein strukturiertes Vorgehen. Es gibt außer Flur, Bad und Küche quasi kein Zimmer, dessen Nutzungsmöglichkeit nicht veränderbar wäre und es gibt keine offensichtlich beste Lösung. Deswegen habe ich hier einmal aufgeschrieben, wie wir zu einer für uns gut funktionierenden Lösung gekommen sind
1. Räume mit ihren Vor- und Nachteilen erfassen
Dafür kann man die Räume vor der Wohnraumplanung nach den Gesichtspunkten Helligkeit, Lautstärke, Größe oder zum Beispiel auch Nähe zu anderen Räumen beschreiben und bewerten. Wir haben beispielsweise einen großen, relativ kühlen aber sehr dunklen Raum, der sich als Schlafzimmer einfach anbietet. Zwei Räume werden im Sommer sehr warm und sind recht laut, weil wir einfach in einem studentisch geprägten Stadtteil wohnen, da sollte also niemand dauerhaft schlafen müssen, solange es sich vermeiden lässt.
2. Welche Wohnbereiche oder Funktionsbereiche müssen untergebracht werden?
Hier ist es sinnvoll, sich Gedanken zu machen, welche „Wohninseln“ es geben muss – fast jede Familie braucht einen Essplatz, mindestens einen Bereich zum Spielen, zum Ausruhen für die Eltern am Abend und so weiter. Neben diesen normalen Funktionen gab es bei uns beispielsweise die Notwendigkeit nach zwei Arbeitsplätzen, da wir beide viel vom Home Office aus arbeiten. Oder eben auch eine Gästeschlafmöglichkeit – die ist bei uns zusammengeschrumpft auf die Couch im Wohnzimmer oder die Betten in den Kinderzimmern. Wir schlafen eh meistens alle zusammen, das Bett im Kinderzimmer wird also nur sporadisch genutzt. Außerdem haben wir noch das Room in a Box Bett, was überall aufgestellt werden kann.
3. Verschiedene Funktionsbereiche nach Tageszeiten sortieren und ihnen dann Räume zuweisen
Nachdem ich wieder und wieder das Buch zur Wohnraumplanung „Aus 4 Zimmern mach 6 Räume“* durchgeblättert habe oder mir bei Habitiny Inspiration geholt habe, kam mir die Idee, wie wir in dieser Frage weiterkommen: Wir haben auf unserem Grundriss die Tageszeiten anhand von Farben markiert, zu denen bestimmte Tätigkeiten passieren. Also beispielsweise essen, schlafen, mit den Kindern spielen, arbeiten, Erwachsenen-Pause (mal in Ruhe lesen oder telefonieren) und so weiter. Es ging darum herauszufinden, welche Bereiche nie oder fast nie gleichzeitig genutzt werden.
„Sondersituationen“ wie die Tatsache dass ich in Elternzeit noch lange mit unserer Tochter zu Hause bin während mein Mann irgendwann wieder in Teilzeit arbeitet oder dass wir mal kranke Kinder zu Hause, haben wir bewusst außen vor gelassen. Sonst wird es unübersichtlich.
3.1. Raum für Ideen: Praktische Ansätze zur gleichzeitigen Nutzung verschiedener Wohnbereiche
Damit kamen wir auf verschiedene Möglichkeiten für unsere Wohnraumplanung, zum Beispiel:
Familien-Essen am große Esstisch findet nie gleichzeitig mit „schlafen“ statt – wir haben tatsächlich eine Weile die Idee verfolgt, eine Kinder-Schlafgelegenheit in einer Hochebene zu realisieren und unten den Esstisch hinzustellen (und selbst an Weihnachten kann man mit den Erwachsenen nach dem Essen ja ins Wohnzimmer auf die Couch umziehen)
Arbeiten und schlafen findet nie gleichzeitig statt – daher die klassische Kombination von Arbeitszimmer und Schlafzimmer
Mit den Kindern spielen und arbeiten findet auch nie gleichzeitig statt, weswegen wir überlegt hatten mindestens einen Arbeitsplatz temporär in ein Kinderzimmer zu integrieren, beispielsweise mit einem klappbaren Schreibtisch an der Wand. Zumindest solange unsere Kinder noch so klein sind, dass sie sowieso die ganze Zeit bei uns und um uns sind.
4. Raum für Raum – die Ausgestaltung im Detail
Hier geht es vor allem darum zu überlegen, wie man mehrere Funktionsbereiche sinnvoll in einem Raum zusammenbringt. Beispielsweise ob man einen Raum vertikal oder horizontal trennen will. Gerade für Schlafbereiche bieten sich natürlich Hochebenen einfach an. Neben der Trennung der Wohnbereiche ist auch die Frage, ob sie dauerhaft oder temporär zur Nutzung zur Verfügung stehen müssen. Bei Bereichen die man nicht so oft braucht könnte man vielleicht damit leben, sie bei Bedarf zügig aufzubauen. Bei einem zusätzlichen Arbeitsplatz oder einer Essgelegenheit bei Besuch ginge das sicher.
4.1. Unsere konkreten Lösungen – und die nächsten geplanten Projekte
Die Neugestaltung unserer Wohnung begann mit der strategischen Schaffung von Stauraum in den unkomplizierteren Bereichen wie Küche, Bad und Flur. Ein großer, weißer Schrank im Flur beherbergt eine Sitzecke mit Schuhregal und bietet Platz für Handtücher, Bettwäsche, Werkzeug und mehr. Dann kann man nämlich im neu geschaffenen Stauraum erstmal allerlei unterbringen und sich dann nach und nach den anderen Räumen widmen, wenn die ein wenig leerer sind.
Als nächster Schritt folgte die klassische Kombination von Schlaf- und Arbeitsbereich mit einem Familien-Hochbett von 280cm Breite, in dem wir alle schlafen können. Unter dem Hochbett befindet sich der Kleiderschrank und unsere beiden Arbeitsplätze. Sogar unser Wäscheständer findet hier im Winter noch Platz, im Sommer können wir unseren Dachboden nutzen.
Die Umstrukturierung unseres Essplatzes ist ein Wanderpokal, der sich nun auf den Weg in die Küche macht. Bisher haben wir einen großen Essbereich im Wohnzimmer, der viel Platz einnimmt. Ein kleiner Alltags-Essbereich entsteht zukünftig in der wirklich kleinen Küche. Der Essbereich im Wohnzimmer rückt an die Wand und eine Sitzbank mit Stauraum unter dem Tisch bietet Platz für spontane Besucher.
Es klingt im ersten Schritt unlogisch, zwei Essbereiche zu haben, wenn man ohnehin schon wenig Platz hat. Diese unkonventionelle Lösung schafft für uns aber kurze Wege und mehr Freiraum im Wohnzimmer, um zu spielen oder mal eine Yogamatte auszurollen.
Das nächste größere Projekt unserer Wohnraumplanung wird Stauraum hinter dem Sofa sein. Durch das Verschieben des Sofas von der Wand und den Einbau eines aufklappbaren Schranks mit nach oben öffnenden Klappen nutzen wir den Raum effektiv, ohne den Zugangsbereich zu blockieren. Gleichzeitig entsteht eine Ablage für Getränke, Snacks oder noch ein paar Pflanzen.
Für das große Kinderzimmer stehen ebenfalls Pläne bereit: Eine Zwischenebene auf ca. 150 cm Höhe wird als Spielbereich dienen und später als Hochbett genutzt werden. Darunter entsteht eine praktische Höhle mit zusätzlichem Stauraum für Spielzeug und mehr. Der separate Spielbereich ermöglicht es, dem Großen einen sicheren Raum zu bieten, in dem das Baby nichts kaputt machen kann.
5. Vom Konzept zur Realität: Unsere Erfahrungen mit der Umgestaltung unserer Wohnung
Als wichtigsten Tipp kann ich nur sagen: lasst euch Zeit! Lösungen, die aus der Not heraus entstehen sind oft auch nur Provisorien und bedürfen einer späteren Anpassung, die wieder Zeit, Geld und Nerven kostet.
Ein weiterer hilfreicher Tipp ist, Besucher um ihre Ideen zu bitten. Oft verlieren wir uns in unseren eigenen Überlegungen und werden für alternative Ansätze blind. Externe Meinungen können neue Perspektiven eröffnen und ganz neue Lösungsansätze hervorbringen.
Um den Wohnraum nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend zu gestalten, testen wir gerade die Unterstützung von inteero, einem Online-Einrichtungsservice. Wir werden berichten, ob uns das weitergeholfen hat.
Wenn wir eine neue Idee zur Optimierung unseres Wohnraums haben, versuchen wir diese Idee erstmal mit vorhandenen Mittel provisorisch umzusetzen. Es hilft sehr, mal ein paar Wochen so zu leben, um zu schauen, ob es so praktisch ist wie gedacht. Oder ob Themen auftauchen, an die wir vorher so nicht gedacht haben. Einen Tisch kann man beispielsweise auch erstmal aus Umzugskisten basteln.
Als Fazit bleibt zu sagen – unser Wohnraum ist lebendig. Und ebenso wie unser Leben ein Prozess ist, ist es Veränderung in unserem zu Hause auch!
Was denkst du darüber? Habt ihr auch eher begrenzten Wohnraum und wollt etwas verändern? Was sind eure Gedanken, Ideen und Überlegungen? Habt ihr Erfahrungen, an denen ihr mich und uns teilhaben lassen möchtet? Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung, entweder in den Kommentaren oder an luise at zeitgeistich punkt de! Und wenn du den Artikel magst – spread the love and share the happiness (auf Facebook, Pinterest oder wo du sonst bist). Ich danke dir von Herzen.
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